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Ghost Producer Maarten Vorwerk: Fragen & Antworten

Seit 1996 veröffentlicht und produziert der Niederländer Maarten Vorwerk EDM Musik. Mit dem Projekt Jeckyll & Hyde (Hits: "Frozen Flame" & "Freefall") läutete er vor Jahren den weltweiten Jumpstyle-Hype ein. Mittlerweile gilt er als einer der größten und erfolgreichsten Ghost Producer im Genre. Viele aktuelle Bigroom-Hits und Beatport Nummer 1 Tracks entstammen seiner Feder. Dabei veröffentlicht er fast alles nicht unter seinen eigenen Namen.

Maarten Vorwerk produzierte und komponierte unter anderem für Swedish House Mafia's Album "Until Now", Dimitri Vegas & Like Mike, Sandro Silva & Quintino, Felguk, Yves V. Via Reddit stand er jetzt seinen Fans Frage und Antwort - aus deiner Wahlheimat Aruba (südliche Karibik). Wir haben die Übersetzung der interessantesten Fragen und Antworten für euch am Start.

Maarten Vorwerk @ Facebook


Frage: Warum machst du das, was du machst? Warum willst du keine öffentliche Anerkennung für deine Kunst?

Maarten Vorwerk: Ich liebe es im Studio zu sein. Das ist das, was ich jeden Tag machen möchte. Produzieren und als DJ zu arbeiten sind zwei komplett unterschiedliche Sachen. Die meisten Kollegen mögen Beides. Ich nicht.

Frage: Was wird der nächste große EDM-Trend nach "Big Kick" deiner Meinung nach sein?

Maarten Vorwerk: Ich habe da schon ein paar Ideen. Die werde ich allerdings nicht an dieser Stelle verraten ;-)

Frage: Mit welcher DAW arbeitest du?

Maarten Vorwerk: Cubase in Verbindung mit Studio One.

Frage: Welches Musik-Genre produzierst du am liebsten?

Maarten Vorwerk: Große Melodien und fette Drops im Allgemeinen. Ich habe nichts dagegen, wenn es Techno, Big Room, Trance ist.

Frage: Mast du die Musik, die du für andere Leute produzierst?

Maarten Vorwerk: Ja, natürlich. Jedoch bin ich manchmal nicht mit ihren Änderungswünschen einverstanden.

Frage: Was ist dein Lieblings VST-Plugin?

Maarten Vorwerk: Schwierige Frage...Ich glaube "QuadraFuzz" ist eines meiner Favoriten.

Frage: Was ist dein Lieblings-Hardware Stück?

Maarten Vorwerk: Access Virtus TI

Frage: Wo siehst du Electronic Dance Musik (EDM) in 5-10 Jahren?

Maarten Vorwerk: EDM entwickelt sich immer weiter. Es ist schwer zu sagen wohin es sich in so einer langen Zeitspanne entwickeln wird.

Frage: Masters du deine Tracks selber, oder schickst du sie zu einem Mastering-Engineer?

Maarten Vorwerk: Ich master meine Tracks selber. Meisten bounce ich aber direkt der fertige Master aus Cubase. Ich benutze keinen Limiter. Meistens nur ein Hauch Kompression und EQ.

Frage: Wie berührt dich der momentane Spott auf den Big Room Sound - alles klingt gleich?

Maarten Vorwerk: Es motiviert mich immer einen Schritt voraus zu sein.

Frage: Stimmen die Gerüchte, dass du "Stempade" und "Tsunami" produziert hast?

Maarten Vorwerk: Nein!

Frage: Wirst du deine eigene Karriere im EDM Verfolgen?

Maarten Vorwerk: Ich verfolge schon lange meine Karriere im EDM Business. Aber auf der Produzenten-Seite und nicht als DJ.

Frage: Mit welche Produzenten würdest du gerne zusammenarbeiten und warum?

Maarten Vorwerk: Mein Lieblingsproduzent ist Calvin Harris. Habe aber leider nicht nicht mit ihm zusammenarbeiten können.

Frage: Wie viele deine Tracks, bzw. Tracks die zu produziert hast, wurden letztes Jahr veröffentlicht?

Maarten Vorwerk: Das müsste ich raten. Aber wahrscheinlich mehr als 30.

Frage: Und welche sind gewesen? Hinweise?

Maarten Vorwerk: Google?!

Frage: Stimmst, tunest du deine Drum-Samples`

Maarten Vorwerk: Ja, meistens. Manchmal ist es nicht notwendig.

Frage: Kannst du ein paar Tips geben, wie man deine typischen, fetten Kicks baut?

Maarten Vorwerk: Dafür gibt es kein allgemeines Rezept. Es hängt von Attack, Decay und Release ab. Den richtigen Frequenzen mit der richtigen Lautstärke. Du musst immer hinhören. Mit EQ's, Distortion und Kompressoren arbeiten und alles genau einstellen.

Frage: Was nutzt du meisten auf deinen Synths, damit soe so energetisch und organisch klingen?

Maarten Vorwerk: Hier gibt es keinen Standard für mich. Reverb, Kompressor, EQ, Enhancers, Distortion ist meistens der entscheidende Trick.

Frage: Kann man dir einmal beim Produzieren zuschauen?

Maarten Vorwerk: Vielleicht in naher Zukunft. Via Livestream.

Frage: Wie hast du das Produzieren gelernt?

Maarten Vorwerk: Ich habe es mir selber beigebracht. Jeden Tag mich damit beschäftigt. Trail & Error. Später habe ich einen Bachelor Kurs an der SAE gemacht. 

Frage: Wie bist du zum Ghost-Producing gekommen?

Maarten Vorwerk: 2008/2009 war der Musikmarkt kaputt. Als Produzent war es extrem schwer Geld zu verdienen, da Vinyle und CDs sich nicht mehr verkauft haben. Viele Labels gingen in der Zeit insolvent. Und der legale Mp3-Download-Markt war noch lange nicht so weit entwickelt wie heute. Als ich dann niedrige Lizenzabrechnungen bekam, brauchte ich ein neues Geschäftsmodell, um Geld zu verdienen. Mit dem Ghost-Producing brauchte ich nicht mein Studio und meine Selbstständigkeit aufzugeben. Übrigens: Die Lizenzabrechnungen sind heute immer noch scheisse :-)

Frage: Hast du Tips für Newcomer-Produzenten?

Maarten Vorwerk: Das klingt vielleicht langweilig, aber versucht euren eigenen Sound zu finden. Und lernt zu akzeptieren, dass Erfolg nicht ständig wächst. Normalerweise braucht es viele Jahre harter Arbeit und Ausdauer.

Frage: Wie lautet deine Meinung zum aktuellen "Deep-House-Trend"?

Maarten Vorwerk: Ich liebe die Sachen, die Oliver Heldens macht. Aber ich würde eher die Groove orientierten Techno-Tracks im Stile von Joris Voorn favorisieren.

Frage: Als Ghost-Produzent ist ja nicht alles "Epic". Willst du nicht auch mal im Rampenlicht stehen?

Maarten Vorwerk: Auf der Bühne im Rampenlicht stehen - Nein! Also Musik-Produzent, ja.

Frage: Wie lautet dein Tipp, um als Newcomer im Business wahrgenommen zu werden?

Maarten Vorwerk: Ich weiss nicht, ob Labels sich noch Demo-Einsendungen anhören. Aber man muss hartnäckig sein und sich eine Fan-Base aufbauen.

Maarten Vorwerk - Ghost Producer

Quelle: reddit.com

 

Über den Autor
S. Wernke-Schmiesing

Während meines Studiums gründeten wir 2008 die Dance-Charts. Als reine Musik-Promotion-Agentur gestartet, entwickelte sich die Plattform zu einem der größten Blogs und News-Portale für Dance-Musik in Deutschland. Als Chefredakteur heißt es täglich News recherchieren und Entscheidungen treffen. Neben der Tätigkeit für die Agentur bin ich regelmäßig als DJ in Clubs und Großraumdiskotheken unterwegs.

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