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Wie schlecht geht es der Szene?

Musikbusiness: Einen Scheiss verdient man mit ehrlicher Arbeit!

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)

Sorry, aber das musste jetzt mal raus. Wohin sind wir gekommen? Ich sehe meine Labelabrechnungen von meinen Plattenfirmen, die wirklich einen super Job machen. Das heisst - so super wie man es in der jetzigen Zeit machen kann. Reißen sich etwas aus, um meine Singles national sowie international so gut es geht auszuwerten, erstellen diverse Streamlisten auf Spotify und Co, lassen mich Videos drehen, bringen mich mit SängerInnen zusammen, bringen meine Singles auf Compilations, finanzieren Promotion...was wünscht man sich als Künstler mehr?

Bei so einer Arbeit habe ich mich immer auf die Abrechnungen gefreut, die immer angenehm waren. Natürlich habe ich nie soviel verdient, dass ich mir gleich ein neues Haus kaufen konnte. Die Zeiten sind leider vorbei gewesen bevor ich überhaupt angefangen habe. Allerdings hat es für neue Blumen auf dem Wohnzimmertisch immer gereicht.

Nur was ich jetzt sehe schlägt dem Fass den Boden aus. Nein - mein Label hat nicht weniger getan als sonst. Auch sind meine Singles nicht auf weniger Compilations vertreten oder im Ausland weniger präsent (gerade wurde meine aktuelle Single „Tide Is High“ neben Labels in Skandinavien, Australien auch nach Frankreich und Belgien verdealt!), doch musste ich erschrocken feststellen, dass die Einnahmen um über 400% eingebrochen sind!

Das passt ja toll in die Welt wo ein Avicii für -Achtung- 125 MILLIONEN Streams auf Spotify nicht einmal 10.000 Euro bekommt!! Dieses Geld muss er dann noch mit den Sängern und Schreibern seiner Hits teilen. HALLO? Wer soll davon Leben??? Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass meine Streams bei Spotify (hoffentlich noch nicht - aber wohl nie) nicht diese Zahlen erreichen werden.

Downloadzahlen gehen zurück - auch dank Spotify (von illegalen Downloads will ich nicht wieder anfangen, ist aber FAKT!). Spotify schüttet Pro Stream um die 0,005 Euro aus, die dann noch zwischen Label und Künstler geteilt werden - WOW!

Von den Einnahmen die ich als ehrlich arbeitender Künstler im halben Jahr bekomme bezahle ich dann natürlich die Sängerin, ggfls. die Musiker, die mir originale Instrumente einspielen und dann?
Dann bin ich im Minus und denke gar nicht an die etlichen Stunden, die ich im Studio gesessen habe um die Produktionen zu produzieren.

Sorry, aber was ist dann diese Arbeit wert? Jeder möchte doch von seiner Arbeit leben können? Wie viele Produzenten müssen aufhören und andere Jobs machen, obwohl sie die Musik LEBEN?
Wie viele Songschreiber, die eben nicht für Avicii und Co schreiben können nicht kreativ sein und wie viele Songs werden nicht geschrieben, weil der Songschreiber sie nie schreiben wird weil er oder sie einfach sonst verhungern würde?

Ich möchte keinen anklagen und vielleicht mag der ein oder andere das wieder als „rumheulen“ deklarieren aber ehrlich? Das ist es ganz und gar nicht!
Ich befürchte, dass - so sich das ganze Karussell weiter so in schwindelerregender Geschwindigkeit Richtung Exitus bewegt - sehr bald auch die letzten Labels und Künstler, die ihre Musik mit so einer Leidenschaft produzieren und vertreiben aufgeben müssen, weil ihnen jeglicher Boden unter den Füssen weggerissen wird.

...was ist ehrliche Arbeit - zumindest für uns Produzenten - noch wert? Offensichtlich ‚n Scheiss...denn wenn der Lohn „nichts“ ist - wer geht da weiter arbeiten? Die Musik wird nicht verschwinden, aber es wird immer leiser gespielt...und das tut nur noch weh.

Euer Alex

facebook.com/alexmegane

Geld musikbuiness

 

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