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Was für ein Sommer. Es gab schon richtig satt auf die Ohren für mich, vom Schlagermove bis Wacken. Trotz vieler gewaltig-kraftvoller „kleiner“ Festivals habe ich die eine neue Messlatte für „Open-Minded“ gefunden: das Skandaløs-Festival. Es ist klein, mit aber einem unglaublichen Flair. Dies ist die Essenz, wenn man die zweite Generation nach Woodstock mit dem eher besonnenen Nordfriesland kreuzt: ein unglaublich dichtes Festival unterschiedlichster Stilrichtungen mit dem „freien Geist“, fernab des „Generation Z“.
Na ja, so ganz „vogelfrei“ ist das Festival nicht, denn das Gelände am See, unweit der Nordsee grenzt auch an ein Naturschutzgebiet, sodass am frühen Morgen genügend „Ökolärm“ aus den Kehlen unzähliger Piepmätze zu hören ist. Doch der rege Festivalgänger wird kurz inne halten. Morgens um fünf Uhr hört man eigentlich auf Festivals nur besoffene Prolls herumgröhlen oder die dröhnenden Bässe der Kofferraumdiscos, die irgendein verwaschenes Deathmetal-Gegrunze auf Dauerschleife wiedergeben. Nein, Skandaløs ist anders. Das mag auch daran liegen, dass es sich um etwa 3500 Musik- und Aktionsbegeisterte handelt und damit das Festival das Besuchervolumen einer Großstadt-Großraumdisco hat. Das alleine reicht jedoch nicht aus um das skandinavisch (skandi - skandal… ach daher weht der Wind) geprägte Flair zu beschreiben.
Die gleichnamige Bühne, direkt am Sandstrand einer seeartigen Ausbuchtung einer Au, bietet feinste EDM-Musik der unterschiedlichsten Genres. Ich kam ins Grübeln. Eigentlich gibt es kein, noch so kleines Festival, das ohne elektronische Bühne auskommt. Warum? Mag man sich fragen. Die Lösung liegt auf der Hand. Auch, wenn zwischenzeitlich einige Sets von single-auflegenden Soul-Funk-DJs zu hören sind (gewagte und doch hervorragende Mischung) bedeutet EDM einen immer vollen Floor an ekstatisch - zumindest fröhlich - tanzenden Menschen. Wer Zeit für sich braucht oder sich mit der Posse warm tanzt, wer runter kommen oder sich pushen möchte, wer sich erden oder abspacen will, der kommt hierher. Auf den EDM-Floors kann man immer aufspringen und das mitnehmen, was man braucht. In der Sonne, direkt am Wasser, im warmen Sand ist das umso besser möglich. (Wehrmutstropfen: Zur heißen Club-Late-Night ist es still. Zwischen 4 und 12 Uhr hängt die Tanz-Hose kalt über dem Stuhl, vor allem wegen dem angrenzenden Naturschutzgebiet.)
Doch auch auf der großen Main-Stage, zur besten Festival-Prime-Time, übernimmt EDM das Festival. In diesem Fall ist es COMA aus Köln. Die zwei DJs und Musiker saugen die Beats der Clubs in sich auf, um sie vorverdaut mit Magensäure ins Publikum zu spritzen. Die Acid-Sounds, kombiniert mit den Stimmen zwischen Depeche-Mode, Soft Cell und Anne Clark erwecken die 80er Jahre, die Grundlagen der EDM. Doch die live-gespielten Sets gehen weiter. Mit wenig BPMs schaffen COMA es dennoch, dass man tanzen will. Trotz der Anleihen aus den 80ern ist die Musik ihrer Zeit voraus. Selbst beschreiben sie ihre Musik als „Cosmic-Techno-Pop“. Und tatsächlich dürfen diese Musiker den Genre-Begriff neu erfinden, denn es ist abgespacter, harter Electro-Pop.
Fazit: Diese ungeschliffene Perle der alternativen Festivals besticht durch Idee und Atmosphäre. Das überträgt sich auch auf die Musiker und Publikum. Leider findet das Skandaløs nur alle zwei Jahre statt, da es von einer Gruppe Studenten weitgehend ehrenamtlich organisiert wird. Möge es 2017 wieder skandaløs werden.
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