Headhunterz erfreut derzeit die Herzen aller Fans des gediegenen Bigroom-House, während seine ursprüngliche Fanbase im Hardstyle etwas auf der Strecke bleibt. Nach seinem „Wechsel“ vom Hardstyle (wo er immer noch als einer der Könige des Genres gilt) zum Bigroom House brachte der Niederländer einen Knaller nach dem anderen heraus und darf sich zurecht rühmen, für Eskalation in jedem Großraumclub der Welt sorgen zu können. Mit seiner Collab „Won't Stop Rocking“ gemeinsam mit R3hab wird genau das gewährleistet.
R3hab bedarf wohl nur weniger Worte der Erklärung: Er landet mit fast jeder Release in den Beatport-Top-10, war einer von Hardwells größten Förderern, stammt ebenso wie dieser und zahlreiche weitere aus der niederländischen DJ-Goldschmiede Breda und produziert mit Vorliebe Bigroom-House. Seine letzten Tracks waren „Tiger“ mit Skytech und FAFAQ, „Phoenix“ mit Sanders van Doorn und die Melbourne-Hymne „Karate“. Während einige ihm vorwerfen, ghostproduziert zu sein, sehen ihn einige bekannte Produzenten als einen der am härtesten arbeitenden Producer an. Was nun davon wahr ist, wissen wir nicht mit Sicherheit, es steht nur fest, dass seine Tracks oft für Eskalation sorgen.
Beim Namen „Headhunterz“ (oder mit bürgerlichem Namen Willem Rebergen) sollte es in jedem EDM-Fan klingeln. Bislang produzierte der Niederländer Hardstyle vom Feinsten und baute sich eine breite Fanbase auf (wie eine gute Million Facebook-Follower belegt). Dennoch entschied er sich Ende des vergangenen Jahres dazu, einen Wechsel hin zum derzeit festivalrelevanten Bigroom-Stil zu vollziehen. Gemeinsam mit Hardwell veröffentlichte er auf dessen erstem Studioalbum „United We Are“ im Januar den Track „Nothing Can Hold Us Down“, der ebenso wie seine kurz darauf erschienene Produktion „Once Again“ andeutet, was er sich für die Zukunft vorgenommen hat: Nicht etwa eine komplette Abkehr von seinen Hardstyle-Ursprüngen, sondern eine Mischung der Vorzüge beider Genres. Das finden wir auch in seinen Tracks „Live Your Life“ mit dem Handsup-Duo Crystal Lake und seiner Collab „The Power of Now“ mit Steve Aoki.
Seit Martin Garrix' „Forbidden Voices“ sind Vocal Chops ganz unbestreitbar in Mode. Auch unser illustres Duo Headhunterz & R3hab lässt es sich nicht nehmen, im Buildup auf selbige zurückzugreifen. Nach einem Intro mit ebenjenen Vocal Chops hört man eigentlich nur noch Headhunterz. Einer seiner Hardstyle-Synthesizer bildet die Melodie des Buildups ab. Auch im Drop hört man vermehrt „Heady“, R3hab könnte hier die Bassstimmen und die Rhythmisierung im Melbourne-Stil beigesteuert haben. In der Break gibt es dann eine kurze Sequenz, die tatsächlich nach R3hab klingt. Schade ist nur, dass beide Drops absolut identisch sind.
Fazit: Coole, überdurchschnittlich gute Produktion von einem Duo mit der geballten Macht des Hardstyle und des Bigroom House. Nichts komplett neues, aber die Nummer eignet sich gut zum Abriss von Großraumclubs - wie alles was die Headhunterz anpackt.
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