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Spotify Tantiemen

Autor von "All About That Bass" bekommt nur 5000€

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)

Die Problematik des Streamings haben wir Euch ja schon einmal näher ausgeleuchtet. Damals haben wir radikale Veränderungen vorausgesagt, die ja immerhin schon in der Form eingetreten sind, dass große EDM-Labels neuerdings keine Beatport-Exclusives mehr bereitstellen, sondern auf allen Plattformen zugleich releasen. Nun meldet sich ein Mitproduzent eines Ohrwurms zu Wort, den wir wohl alle kennen dürften: Die folgende Geschichte handelt von Missgunst, Undank und natürlich „All About That Bass“.

All About That Bass

 

Co-Autor des Welthits erhielt 5.095 €

All About That Bass“ dürfte inzwischen so ziemlich Jedem aus den Ohren quillen, einen überspielteren Track gibt es dieser Tage beinahe nicht. Dass Meghan Trainor nicht den Ganzen Song geschrieben hat, dürfte klar sein, wenngleich es im Pop-Business keine derartige Ghostproducer-Polizei gibt wie die, für die sich einige EDM-Fans halten. Zu einem Pop-Song gehören neben dem Sänger (hier der Sängerin) selbstredend auch Produzenten, Toningenieure, Mixer und natürlich die Autoren. Einer der Co-Autoren des Welthits, der auf Spotify 178 Millionen Mal gestreamt wurde, beklagt sich nun darüber, für den Erfolg des Titels nicht angemessen entlohnt worden zu sein.

All About That Bass“ war in 78 Ländern auf Platz 1 der Offiziellen Charts und dürfte einer der erfolgreichsten Songs dieses Jahrzehnts sein. Ein jeder Songwriter träumt von einem solchen Erfolg. Aber Erfolg ist in diesem Metier eben nicht alles. Die Sängerin darf große Gagen einstreichen, aber unter dem Strich ist nach Fertigstellung der Single nichts für den Songwriter drinnen. Insgesamt erhielt der betreffende Autor für 178 Millionen Spotify-Streams 5.095 € - wie soll man - ungeachtet des Ruhms, den er sicherlich durch den Track erlangt hat - denn mit dieser vergleichsweise geringen Bezahlung seine Familie langfristig ernähren. Immerhin sind Nummer-1-Erfolge kein Selbstläufer und es ist fraglich, ob er jemals noch so einen großen Hit schreiben wird. Also wo soll das Preis-Dumping hinführen?

 

US-Gerichte verhandeln den Fall

Der Fall ging nun auch vor die US-Gerichte und hat nach 20 Anhörungen in zwei Jahren nun auch das Repräsentantenhaus erreicht. Dort wird zur Stunde über die Verteilung von Streaming-Tantiemen debattiert, wir dürfen gespannt sein, was dabei für das Team hinter den Kulissen eines Songs herumkommt. Immerhin betragen die Streaming-Erträge in den USA jährlich etwa 1 Milliarde US-Dollar. Eine Reform des Musik-Copyrights in Zeiten des Musikstreamings ist also dringend erforderlich.

 

 

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Über den Autor
Maximilian Wild

Ich bin Jurastudent und bereite mich derzeit auf mein Staatsexamen vor. Meine Interessenschwerpunkte liegen im Bereich des geistigen Eigentums, das sich mit meinem ausgeprägten Interesse für Musik trifft. Für Dance-Charts.de verfasse ich hauptsächlich Nachrichten, Kommentare und Kolumnen, die sich mit aktuellen Entwicklungen der Szene befassen. Ich favorisiere kein Genre besonders, sodass sich in meinen Playlisten bunte Mischungen aus Tech House, Hardstyle und EDM finden. Mein absoluter Lieblingsact ist allerdings das deutsche House-Duo Claptone.

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