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Ein Kommentar

DJ Mag Liste: 99 DJs und 2 Luftballons - Alles Fake oder was?

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten)

Euer Ernst, DJ Mag?! Ja das frage ich mich wirklich! Als gestern Nacht die Ergebnisse des DJ Mag Top 100 Rankings bekanntgegeben wurden, hat mich das erst nicht groß gejuckt. Doch als ich dann gesehen habe, dass Dimitri Vegas & Like Mike gewonnen haben, konnte ich nur noch den Kopf schütteln. Unfassbar! Und damit noch nicht genug, in der Top 100 sind noch ein paar andere Namen, die ich noch nie gehört habe und das sicher nicht, weil ich keine Ahnung habe. Es kann nicht wahr sein, dass das Ranking, das die Szene ein Jahr lang in allen Medien repräsentiert, nicht ansatzweise repräsentativ ist!

 

Ich möchte nicht, dass meine Szene so dargestellt wird!

Mal Hand aufs Herz, wer aus der Szene hat für Dimitri Vegas & Like Mike gestimmt? Ich glaube keiner. Keiner, der weiß, dass es neben dem Tomorrowland noch andere Festivals gibt, stimmt für diese beiden Witzfiguren ab. Nicht weil ihre Musik wirklich schlecht wäre, sondern einfach, weil sie ein total schlechtes Bild von unserer Szene darstellen.

Dimitri Vegas & Like Mike stehen für Prerecordete Sets, mehr MCing als DJing und vor allem ghostproducte Tracks! All das, was wir nicht cool an unserer Szene finden! Nicht nur, das sie sich total unfair im Voting verhalten haben, indem sie wildfremde Leute mit ihren iPads dazu überzeugen wollten für sie zu stimmen. Nein, wir wissen jetzt schon, dass die beiden das ganze nächste Jahr lang ihr komplettes Marketing auf diesen Möchtegern-Titel abstimmen werden.

 

Wieso, DJ Mag?

Wieso tut ihr uns das an, DJ Mag? Keiner möchte andauernd mit Szeneneulingen diskutieren müssen, das Dimitri Vegas & Like Mike auf keinen Fall die besten DJs der Welt sind, und das obwohl sie euren dämlichen Titel gewonnen haben. Ihr verliert den Respekt vor eurer Szene, die Aussagekraft eures Popularitätswettbewerbs war ja noch nie besonders groß, aber mit Hardwell und sogar David Guetta als den „besten DJ der Welt“ konnten wir uns noch abfinden.

Es wird vielleicht Zeit, dass ihr eure Wahlkriterien ändert. Vielleicht wollt ihr mit diesem Voting ja wirklich nur so viel Geld wie nur irgendwie möglich machen, mag sein, dass Dimitri Vegas & Like Mike sogar am Meisten bezahlen. Doch wollt ihr nicht wenigstens ein Ergebnis haben, das die Szene akzeptieren kann?

 

Ich weiß, EDM ist vielfältig

Jeder weiß es, die EDM Szene ist im Grunde genommen eine Mischung aus vielen, vielen Subgenres. Und es fällt sicher nicht leicht, dort den einen besten DJ zu finden. Techno DJs sind schlichtweg schlecht vergleichbar mit Bigroom Acts und die wiederum schlecht mit Traplords. Mit anderen Worten, Carl Cox, Hardwell und A-Trak sind alle gleich gut, man kann keinen der drei höher stellen.

Doch alle drei sind Millionen Lichtjahre vor Platz 44, einem gewissen Alok und Platz 59, einem gewissen DJ Chetas. Wie kann das sein, dass ein brasilianischer DJ, dessen Nu Disco Tracks nicht mal mittelklassig sind und ein indischer DJ, der nur Mash Ups veröffentlicht, vor riesigen Talenten wie Tchami oder Netsky sowie Legenden wie Laidback Luke oder Ferry Corsten stehen?

 

Und das schlimmste kommt noch

Nicht nur, dass ihr auf die größten Musiker, die diese Szene je hervorgebracht hat, scheißt, indem ihr solche No-Names ins Ranking lasst. Nein, ihr beleidigt sogar direkt Legenden. Offensichtlich wütend über Kaskade, dass er keine Zeit für Interviewfragen hatte, entstand auf der DJ Mag Seite frei übersetzt dieser Text:

„... Dieses Jahr gingen sie einen Schritt weiter, [Das Management von Kaskade] bestand drauf, der DJ sei zu beschäftigt um die Fragen zu beantworten, die wir ihm schickten. Er ist nicht der einzige, aber betrachtet man alle Fakten, so ist der Los Angeler DJ und Produzent bald so berüchtigt für sein loses Mundwerk wie für seinen musikalischen Output. [...] Dummkopf. Er mag eine große Nummer in Vegas und eine fester Bestandteil der Top 100 sein, aber wenn er sich weiter so äußert, ist es nur noch eine Frage der Zeit bis er in Vergessenheit gerät.“

 

Kaskade selbst findet das mehr als lächerlich. Ich sage geht’s noch? Wahllos einen der größten amerikanischen DJs, der gerade ein hervorragendes Album veröffentlichte, beleidigen, weil dieser kein Interview beantworten will, weil er euer Voting lächerlich findet? Ganz ehrlich, das ist Kindergartenniveau, sowas lässt euch in keinem guten Licht darstehen.

 

Fazit: Für mich ist das Ergebnis klar, ich werde nächstes Jahr das DJ Mag Voting komplett ignorieren. Das, was dieses Jahr ablief übertrifft den Unsinn der letzten Jahre noch um ein Vielfaches. Es wird Zeit, dass die EDM Szene einen ordentlichen Poll, zum Beispiel im Stile des Oskars, den nur absolute Experten wählen, bekommt!

 

DJ Mag Fake

 

 

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Über den Autor
Vitus Benson

Musik begeistert mich, ich höre gerne perfekte Kompositionen, sei es elektronische Musik, Indie oder Rap, das Genre stört mich dabei nicht so sehr. Als Freelancer für Dance-Charts unterstütze ich bei Festival-Kooperationen, im Social-Media-Marketing sowie in der Redaktion. Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme!

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