Soundclouds Urheber- und Verwertungsrechtestreit mit dem Major-Label Universal Music trieb in letzter Zeit schon die seltsamsten Blüten. Nicht lange ist es her, dass ein stummer Track wegen vorgeblicher Urheberrechtsverletzung gelöscht wurde. Glaubt Ihr nicht? Doch, ein gewisser DJ Detweiler (der Name ist fast zu ulkig, um ihn sich auf der Zunge zergehen zu lassen) kann ein Liedchen davon trällern. Naja, jetzt nicht mehr. Er lud dereinst einen Track mit dem Titel „John Cage - 4'33 (D.J. Detweiler Remix)“ hoch, eine Hommage an John Cages mittlerweile legendär gewordenes stummes Stück, bei dem die einzige Pflicht des Pianisten darin besteht, 4:33 Minuten die Hände still zu halten. Das war einmal mehr ein Fall von „Blinder Eifer schadet nur“ seitens der automatischen Contenterkennung Zefr, die Soundcloud im vergangenen Jahr aufspielen ließ (wir berichteten).
Inzwischen wurde es ja beinahe lächerlich mit dem Zickenkr... äääääh Rechtsstreit zwischen dem Berliner Streamingdienst Soundcloud und dem Major-Label Universal Music. Dabei könnte es doch alles so einfach sein. Mit Warner konnten sie sich doch auch einigen. Aber das alles hat nun ein Ende und das ist auch gut so. Über Details des einhundertprozentigen Millionendeals schweigen sich beide Unternehmen bislang leider noch sehr erfolgreich aus, aber im Laufe der nächsten Wochen dürftn wir bald erfahren. Was es in jedem Fall bedeutet: Soundcloud hat nun das Recht, den gesamten Katalog von Universal Music und Warner gegen (horrende) Royalties zu verbreiten.
Fehlt eigentlich nur noch Sony, die sich hartnäckig weigern, einen kontrakt einzugehen. Dann hätte Soundcloud Zugriff auf die gesamte chartrelevante Musik dieser Welt und könnte zum bezahlten Streaming übergehen, was schon lange der Plan der Betreiber ist. Und bei der Größe, die das Portal inzwischen erreicht hat, könnte es durchaus in Konkurrenz mit Spotify und den anderen Großen der Szene treten. Totgesagte scheinen also doch länger zu leben. Es bleibt spannend, ob und wie Soundcloud nun agiert, auch im Hinblick auf die Verhandlungen mit Sony Entertainment, die im vergangenen Jahr ihren gesamten Katalog aus der Soundcloud entfernen ließen und seitdem in schwebenden Verhandlungen mit dem Berliner Streamingdienst stehen. Eventuell kommt also auch hier Wind in die Angelegenheit. Wir halten Euch auf dem Laufenden.
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