Dance Charts 2017

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Platz 39 der DJ-Mag Rangliste im Interview

Exklusiv: Interview mit Bassjackers

(Geschätzte Lesezeit: 3 - 6 Minuten)

Am vergangenen Freitag hatten wir das Vergnügen, uns mit Marlon Flohr, dem DJ der Bassjackers zu treffen, um ihn zu interviewen. Nach seinem Set im Münchner Großraumclub Neuraum (Abriss ist gar kein Ausdruck für diesen Abend) erklärte er sich bereit, uns einen kleinen Einblick in sein gemeinsames Projekt mit Raplph van Hilst zu gewähren. Unser Dank gilt der Ace Agency für die Vermittlung des Gesprächs und natürlich dem Team des Neuraum, das uns immer wieder den Backstage-Bereich für unsere Interviews zur Verfügung stellt.


Dance-Charts: Marlon, du bist nun zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres hier in München, um im Neuraum ein Set zu spielen. Wie gefällt dir das deutsche Publikum und ganz besonders deine Fans in diesem Club?

Bassjackers: Das deutsche Publikum war eigentlich schon immer super drauf, wenn ich hier gespielt habe. Ich erinnere mich noch an das letzte Mal, da sind sie hier schon ziemlich ausgeflippt. Da begann die Menge dann irgendwann mit Aktionen wie Sitdowns oder Moshpits, ohne dass ich überhaupt was dazu sagen musste. Und heute Nacht? Ich glaube, heute sind sie noch mehr ausgetickt. Weißt du, was wirklich cool am Publikum in Deutschland ist? Ihr kennt hier einfach alle unsere Tracks! Sobald ich einen der Bassjackers-Tracks spiele, fangen sie hier mit witzigen Aktionen an. Das ist einer der Gründe, warum ich es liebe, in Deutschland aufzulegen!

Dance-Charts: Das Projekt „Bassjackers“ ist innerhalb der EDM-Szene ein kleiner Exot, da es nicht nur ein Duo darstelt, sondern auch noch aufgeteilt ist: Du als der DJ und Ralph van Hilst als der Produzent. Wieso genau habt ihr euer Projekt so aufgteilt?

Bassjackers: Darauf habe ich sogar eine recht einfache Antwort: Ralph liebt es, zu produzieren, ich liebe das Auflegen! Wir sind beste Freunde, daher haben wir entschieden, zu versuchen, mal zusammen ein Projekt zu starten und so hat sich das dann ergeben. Am Anfang dachten wir noch, dass Ralph vielleicht auch mit auf Tour geht, aber er wusste dann relativ bald, dass er nicht dafür gemacht ist, auf der großen Bühne aufzutreten. Und es klappt eigentlich ziemlich gut so. Never change a winning Team!

Dance-Charts: Wie groß ist dein Einfluss auf Ralphs Produktionen und wie sehr beeinflusst er dich in dem, was du während deiner Shows spielst?

Bassjackers: Wir führen eine Meeeeeenge Diskussionen über so ziemlich alles. Ich bin natürlich dauernd auf Tour, aber wenn ich mal wieder daheim bin, geh ich immer mit ihm ins Studio und gebe ihm Feedback zu seinen neuen Vorschlägen für Tracks. Und ich würde sagen, dass wir jeden Bassjackers-Track bisher gemeinsam fertiggestellt haben. Ich bin eben dazu da, meine Erfahrungen als DJ einzubringen und die Musik so bühnentauglicher zu machen. Und anders herum kommt er auch ab und zu zu einem Set mit oder schaut sich auf 1001tracklist.com an, was ich so gespielt habe. Er sieht ja auch, was ich so treibe, wenn ich auf Tour bin. Manchmal kommt er dann an mit „Und warum genau hast du jetzt diesen und jenen Track gespielt?“ oder „Wie hat ihnen dieser Track gefallen?“ oder „Warum hast du denn den und den nicht gespielt?“... und dann diskutieren wir das eben in dieser Weise. Und ab und zu verändere ich dann auch was an meinem Set. Also könnte man sagen, dass wir uns gegenseitig sehr beeinflussen und ich glaube, dass alles, was wir als Bassjackers tun, unser beider Produkt ist. Tracks und Livesets gleichermaßen.

Dance-Charts: 2013 wurde großteils vom Bigroom-Boom dominiert, 2014 fing es dann mit Future House an und 2015 nahm es dann mit Future Bass/Bass House seinen Lauf. Was erwartest du in der Hinsicht vom Jahr 2016? Jungle Terror? Die Wiedergeburt des Dubstep?

Bassjackers: Neee, ich glaube, dass 2016 musikalisch ein sehr interessantes Jahr wird. Querbeet durch die Genres, ganz verschiedene Stile, viele Künstler, die man eigentlich durch andere Stile kennt und die sich in diesem Jahr stilistisch neu erfinden. Zumindest ist das genau das, was wir tun werden. Heute haben wir zusammen mit Crossnaders „SPCMN“ als Free-Track veröffentlicht, der eher in Richtung Future-/Bass-House geht und daraufhin haben sich dann einige Fans aufgeregt nach dem Motto „oh Mann, das klingt doch gar nicht nach Bassjackers!“... Das macht uns jetzt direkt nichts aus, denn es macht einfach Spaß, mit neuen Stilen herumzuexperimentieren. Ich glaube, dass 2016 sehr viele Produzenten ihre Fans mit frischem Wind überraschen werden. Es wird keinesfalls nur eine dominante Musikrichtung wie damals Bigroom oder Future House im letzten Jahr geben.

Dance-Charts: Viele Experten halten Bigroom für ein totes oder zumindest vom Aussterben bedrohtes Genre. Was denkst du dazu?

Bassjackers: Nein, einfach nein. Bigroom wird uns nie wegsterben. Dazu steckt in dieser Musik zu viel Power, zu viel Energie. Und genau das brauchen die großen Stages auf Festivals. Daher wird es Bigroom als prominentes EDM-Genre wohl immer geben.

Dance-Charts: Es gäbe da zwei ID-Tracks, von denen wir derzeit wüssten: „Dinosaur“ mit Jay Hardway und „On The Floor Like“ mit FTampa. Ich meine, dass du vorhin während deines Sets beide gespielt hast? Möchtest du uns etwas über die beiden Projekte oder gar über andere IDs erzählen?

Bassjackers: Sehr gute Recherche, muss ich zugeben. „Dinosaur“ ist tatsächlich eine Collab mit Jay Hardway, aber das ist ein Projekt, das wir leider nie wirklich zuende gebracht haben. Daher hab ich den heute tatsächlich nicht gespielt. Aber ich denke, dass wir uns dessen nochmal annehmen werden und ein bisschen herumbasteln. Du weißt schon, die Sounds etwas verändern und so weiter. „On The Floor Like“ habe ich heute Nacht wirklich gespielt, aber - gern nochmal sauber zum mitmeißeln - es ist keine Collab mit FTampa! Wir werden den bald releasen. Hardwell hat den in Hardwell on Air 250 gespielt und die Leute haben daraus ohne jede Grundlage eine Collab mit FTampa gemacht, was es aber nicht ist. Lasst euch mal überraschen, wer es wirklich ist. Und ja, ihr werdet überrascht sein. Ich hab heute Nacht sogar noch drei oder vier weitere IDs gespielt. Die melodische mit der sehr tiefen Saw als Synth-Lead war zum Beispiel eine Kollaboration mit Breathe Carolina und Reez. Wir haben da wirklich eine ganze Menge an Zeug, das wir bald releasen möchten, und ich denke, dass wir ab jetzt in nächster Zeit mindestens einen Track pro Monat herausbringen werden. Behaltet einfach mal ein Auge auf unsere Liveshows gerichtet, denn da werden wir das dann nach und nach präsentieren. Allein heute Nacht habe ich eine ganze Wagenladung mit neuem Zeug gespielt.

Dance-Charts: Hast du in deinen Sets irgendeine bestimmte Geheimwaffe, mit der du die Menge immer zum Kochen bringst?

Bassjackers: Yep. Eine der IDs. Und es ist sogar ein Track, den wir zusammen mit Jay Hardway produziert haben. Und nope, ich werde (noch) nicht sagen, welcher Track es war. Aber ja, ich habe ihn heute gespielt und ihr habt es ziemlich gefeiert.

Dance-Charts: Danke für das Interview!

Bassjackers: Ich habe zu danken!

Bassjackers Interview

 

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Über den Autor
Maximilian Wild

Ich bin Jurastudent und bereite mich derzeit auf mein Staatsexamen vor. Meine Interessenschwerpunkte liegen im Bereich des geistigen Eigentums, das sich mit meinem ausgeprägten Interesse für Musik trifft. Für Dance-Charts.de verfasse ich hauptsächlich Nachrichten, Kommentare und Kolumnen, die sich mit aktuellen Entwicklungen der Szene befassen. Ich favorisiere kein Genre besonders, sodass sich in meinen Playlisten bunte Mischungen aus Tech House, Hardstyle und EDM finden. Mein absoluter Lieblingsact ist allerdings das deutsche House-Duo Claptone.

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