Gerade noch rechtzeitig endete das Ultra Music Festival, denn ohne Vorlauf erließ Donald Trump ein weiteres Dekret „zum Schutze der US-amerikanischen und kulturellen Werte“, wie es genau heißt. Damit verbunden ist das Einreiseverbot von ausländischen Künstlern, insbesondere bei „Massenveranstaltungen“, womit quasi jedes bekanntes EDM-Festival in den USA betroffen ist.
Bisher gab es von Seiten der Veranstalter noch keine offiziellen Stellungnahmen. Aus unterrichteten Kreisen hieß es jedoch, dass im Sinne einer reibungslosen Durchführung, in diesem Jahr, auf Widerstand verzichtet werde. Die Karten der betroffenen Festivals, zu dem auch das Burning Man Festival gehört, behielten ihre Gültigkeit und nur in Ausnahmefällen würde eine Rückerstattung des Eintrittspreises angeboten.
Die Sprecherin April Spring des „Department of Independent EDM“ (eine unabhängige Vereinigung von freien DJs) fragte dagegen aufgebracht: „Soll dieses Dekret eine Förderung der US-amerikanischen Künstler darstellen? Für meine Ohren klingt es mehr nach Folter der Festivalbesucher!“ Auf jeden Fall sind weitreichende Diskussionen in der Musikbranche vorprogrammiert, wobei die erste Frage lautet, inwieweit die Politik in die Kunst eingreifen darf.
Dass selbst unter den Republikaner das Vorgehen von Präsident Trump auf Unverständnis stößt, zeigt sich in öffentlichen Aussage eines Vertrauten von Floridas Gouverneur Richard Lynn Scott, die wenig Diplomatie mitschwingen lässt: „Ein freies, multikulturelles Land braucht die Vielfalt von Ideen und Veranstaltungen. Das gilt gerade für die Jugend, die in der Gemeinschaft die Werte der Demokratie erleben können. Auch, wenn diese Musik nicht mein Geschmack ist und 150.000 tanzende Menschen unheimlich wirken, ist dies die Idee von Frieden.“
Eine andere Lesart ist natürlich auch, dass musikalische Großveranstaltungen viel Geld für Infrastruktur und Wirtschaft der Region bringen. Dies sollte Trump als Unternehmer wissen. Denn wenn er die weltweiten Top-DJs aus den USA ausschließt, schließt er gleichsam den Strom der finanzstarken und feierwilligen Jugendlichen aus, die Devisen ins Land bringen.
Fazit: Die größten Festivals der Welt ohne ausländische DJs. Selbst, wenn Präsident Trump: „Amerika First!“ sagt, antwortet darauf Dance-Charts mit: „April (the) First!“.
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