Auch Afrojack hat eine weiteres tolles Jahr hinter sich gebracht. Der niederländische DJ/ Produzent, bürgerlich Nick Van De Wall, ist von Songs wie "Ten Feet Tall" mit Wrabel, "The Spark" mit Spree Wilson oder "Turn Up The Speakers" mit Martin Garrix bekannt. Einige Stiländerungen und interessante Songs sind dieses Jahr in seinem Studio entstanden. Er arbeitete unter anderem mit Hardwell, David Guetta und Vassy zusammen. Auf dieses Musikjahr 2017 von Afrojack wollen wir nun noch einmal zurückschauen.
Der erste Track des Jahres ist eine Kollaboration mit dem EDM-Newcomer Jay Karama. Dieser ist sonst im Stile des Bigroom/ Electro House unterwegs. "Diamonds" ist in den Trap einzuordnen und ein richtig starker Track. Die Nummer fängt ruhig an und steigert sich dann bis zum Drop. Dieser ist sehr kraftvoll und festivaltauglich. Der darauf folgende Rap-Part passt auch gut in das Konzept des Tracks. "Diamonds" ist ein absolut gelungener Start in das Jahr und überzeugt in vollem Maße. Afrojack stellt hier auch direkt klar, dass er auch andere musikalische Seiten von sich zeigen möchte.
"Wave Your Flag" ist eine Zusammenarbeit mit dem puerto-ricanischen Latin-Sänger Luis Fonsi. Der Track ist eine sehr innovative Mischung aus Pop, Reggaeton und Moombahton. Die Vocals von Fonsi, der ja später mit "Despacito" richtig durch die Decke ging, klingen sehr stimmig und passen sehr zum Pop-Stil des Refrains. Nach der Bridge kommt der Drop. Der kommt etwas elektronischer daher aber passt sich dem südlichen Stil dennoch an. Insgesamt ist bei dieser Zusammenarbeit der beiden Künstler ein extrem starker Song herausgekommen, der leider nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen hat, denn die Radiotauglichkeit hätte die Nummer in jedem Fall.
Im April folgte dann ein weiterer Track zusammen mit dem französischen Star-DJ David Guetta. Die beiden haben sich ja schon bei der Produktion von "Hey Mama" kennengelernt. Mit ins Boot holten sie sich Ester Dean. Herausgekommen ist ein Future-Bass-Track, der durch seine hervorragenden Vocals heraussticht. Die Melodien, die Dean singt sind melodisch sehr gut und innovativ. Der Future-Bass-Drop ist dann relativ genrekonform, also ein durchschnittliches Beispiel für das Genre, weil hier keine besondere Melodie oder ein neues Element heraussticht. "Another Life" ist letztendlich ein sehr starker Song, der als Kollaboration der beiden DJs vollkommen die Erwartungen erfüllt.
"No Tomorrow" geht nochmals in eine andere Musikrichtung als seine Vorgänger. Afrojack hat hier mit drei Rappern kollaboriert. Diese Nummer geht dementsprechend auch in Richtung Rap. Der Track klingt gut, sowohl gesangstechnisch, als auch produktionstechnisch. Die drei Rapper sind ja auch keine unbeschriebenen Blätter mehr in der Musikindustrie. Afrojack hält sich hier mit dem Electro-Stile etwas zurück und lässt den Vortritt diesmal den Vocals. Das ist bisher bei ihm so gut wie nie vorgekommen. In jedem Fall kann dieser alternative Afrojack-Stil ebenfalls überzeugen und man ist gespannt, ob in Zukunft noch mehr Musik des gleichen Stiles von ihm zu hören sein wird.
;"Get Low" ist die fünfte Single des Niederländers und wurde zusammen mit dem DJ-Duo Mightyfools produziert. Der Track weist zu Beginn einen kurzen Rap-Part auf, welcher sich schnell immer weiter steigert und dann im sehr einzigartigen Drop endet. Dieser kann durch seine interessante Machart überzeugen und eignet sich gut für die größeren Dancefloors. Die Scheibe ist eine sehr interessante Kollaboration und man hat einen solchen Sound selten zuvor gehört. Afrojack zeigt hier erneut seine kreative Facette und erfindet hier zusammen mit Mightyfools einen ganz neuen Sound. Mal sehen, wie dieser sich in Zukunft weiterentwickelt.
Sehr festivallastigen Sound gibt es dann von Afrojack Anfang Oktober in einer lang erwarteten neuen Zusammenarbeit mit Hardwell. Diese findet sich im Electro House/ Dirty Dutch House wieder. Im Drop hört man sehr quietschige und schrille Klänge. Das Ganze ist ein sehr spezieller Track. Viele werden wahrscheinlich begeistert sein, da die natürlich perfekt produziert ist aber da der Drop nun mal sehr speziell ist, wird es bestimmt auch einige Kritiker geben. Insgesamt ist "Hands Up" jedoch ein gelungener Song, keine Frage... Aber es ist absolute Geschmackssache, ob man die Nummer mag.
Etwas deeperen Sound hören wir dann kurz nach seiner letzten Single. Hier arbeitete er mit der Sängerin VASSY und dem Produzenten Oliver Rosa zusammen. Der auf Armada erschienene Track bietet sehr schöne Vocals und einen soliden House-Drop. Alle Liebhaber dieses Genres werden hier mit Afrojacks "Lost" zufrieden sein. Auch House ist eines der Genres, dass Van De Wall selten produziert hat. Hier scheint für ihn Nachholbedarf zu sein. Es ist echt erstaunlich, wie er sich bemüht, so gut wie jeden Musikstil zu bedienen. Das ist mehr als lohnenswert und funktioniert vor allem. "Lost" ist in jedem Fall eine starke Scheibe.
Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr tat er sich mit David Guetta zusammen. Diesmal fabrizierten die beiden einen Dance-Track, der ebenfalls Geschmacksache ist. Der Track hat ein ziemlich schnelles Tempo und ist auch recht kurz. Im Refrain wird ein Ton sehr schnell sehr oft hintereinander wiederholt. Das könnte ein Punkt sein, der viele wahrscheinlich stören wird. Sonst ist "Dirty Sexy Money" allerdings eine solide Produktion. Ob dieser spezielle Track es bis ins Radio schafft, bleibt abzuwarten. Wegen den allesamt großen Namen dürfte die Wahrscheinlichkeit dafür aber recht hoch sein.
Der bis zum aktuellen Zeitunkt letzte Track von ihm wurde zusammen mit DubVision produziert. Das Duo macht Songs im Stile des Progressive House aber hat sich vor kurzem auch einmal am Future Bass versucht. "New Memories" ist eine sehr starke Progressive-House-Hymne, die mit einem sehr emotionalem Drop und ebenso emotionalen Vocals überzeugen kann. Fais hat hier sehr gute Gesangsarbeit geleistet und auch die Produktion ist sehr stark. "New Memories" ist einer der stärksten Songs des Jahres von Afrojack. Gleichzeitig ist er auch die letzte Single des Niederländers 2017.
Fazit: Afrojack probierte 2017 sehr viele neue Facetten aus und deckt nahezu jedes Musikgenre ab. Diese Vielseitigkeit ist sehr lobenswert. Er hat mal wieder ein fantastisches Musikjahr hinter sich und wir sind gespannt auf 2018.
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