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In der Musikbranche arbeiten

Musikmanager werden - Ein kurzer Überblick für Einsteiger

(Geschätzte Lesezeit: 4 - 8 Minuten)

Musikmanager werden - Ein kurzer Überblick für EinsteigerMusikmanager werden | Bild: Adobe Stock © Anton Gepolov #284933087.

Vielleicht hast du schon mal darüber nachgedacht, in der Musikbranche zu arbeiten, allerdings liegt dir die Bühne nicht wirklich, sondern du hast eher ein Händchen für das Geschäftliche. Dann hast du die Möglichkeit, als Musikmanager tätig zu werden. Die ersten Schritte können dabei eine Herausforderung sein. Wir geben dir einen Überblick darüber, was Einsteiger wissen sollten.


Was ist ein Musikmanager und was macht er?

Ein Musikmanager ist eine Person, die die Interessen von Musikern gegenüber verschiedenen Institutionen und Firmen in der Musikbranche vertritt. Dabei geht es darum, dem Künstler diese Arbeit abzunehmen und ihn zusätzlich durch das eigene Wirken voranzubringen.

Damit er Erfolg hat, muss der Manager sich mit betriebswirtschaftlichen Aspekten auskennen. Darüber hinaus sollte er einen realistischen und guten Blick auf die Branche haben. Hinzu kommt eine soziale Komponente in der Betreuung des Acts.

Der Manager erhält für seine Leistungen 15-20 Prozent der Einnahmen des Künstlers. Dies betrifft entweder den gesamten Geldzufluss, wenn er für alle Bereiche zuständig ist, oder den Umsatz aus einem bestimmten Teilbereich, wenn er sich hierauf konzentriert. Gleichzeitig heißt dies, dass der Manager seine Künstler auch erfolgreich machen muss, um selbst von seiner Tätigkeit leben zu können. 


Haupttätigkeitsfeld(er) festlegen

Bevor du dich an die Arbeit machst, solltest du einige grundlegende Entscheidungen treffen. Dazu gehört unter anderem:

  • - in welchem Genre du aktiv sein möchtest
  • - und in welchen Bereichen du deine Künstler vertreten willst.


Die Frage nach dem Genre

Zum einen hast du die Möglichkeit, deine Künstler gleich in mehreren Genres zu vertreten. Hierfür solltest du vielleicht schauen, was aktuell die beliebtesten Musikrichtungen sind. So schaffst du dir von Beginn an eine gute Basis für möglichen Erfolg und hohe Verdienste. 

Allerdings ist es gerade am Anfang sinnvoll, dich nur auf eine Musikrichtung zu fokussieren. Im besten Fall wählst du den Stil, der dir privat gefällt. Auf diese Weise hast du sicherlich bereits ein wenig Hintergrundwissen zur entsprechenden Szene und musst dich nicht erst damit vertraut machen. Zudem soll die Arbeit Spaß machen, was bei einer solchen Entscheidung sicherlich gegeben ist, da du Leidenschaft und Begeisterung mit Business verbinden kannst.


In welchen Bereichen willst du aktiv sein?

Außerdem musst du entscheiden, in welchem Geschäftsbereich du aktiv sein möchtest. In vielen Fällen kümmert sich der Manager um alle Anliegen eines Acts, ist also eine Art Allrounder.

Alternativ kannst du dich auf einen bestimmten Bereich spezialisieren und deine Künstler zum Beispiel vorwiegend für das Live-Geschäft vertreten oder Sponsoren-Deals organisieren. Allerdings solltest du dich fragen, ob dies gleich zu Beginn deiner Manager-Karriere sinnvoll ist. Wenn du als Allrounder startest, kannst du erst einmal schauen, was dir liegt und dich zu einem späteren Zeitpunkt in einem Gebiet spezialisieren, in welchem du bereits für deine Expertise bekannt bist und geschätzt wirst.


Erreichbarkeit und Kommunikation

Zunächst solltest du schauen, dass du von Anfang an auf eine einfache Erreichbarkeit setzt und mit potenziellen Partnern sinnvoll kommunizierst. Präsenzen in den sozialen Netzwerken sind heutzutage unerlässlich. Online findest du wertvolle Tipps, die dir dabei helfen, in den sozialen Medien Reichweite zu erzeugen und dich gut zu vermarkten.

Außerdem kann eine Homepage zu einem seriösen Bild nach außen beitragen. Auf allen diesen Kanälen solltest du weitere Kontaktmöglichkeiten wie eine E-Mail-Adresse und Telefonnummer hinterlegen.

Zudem musst du über gute Kommunikationsmittel verfügen. Suche dir ein Mailprogramm, in dem du einen guten Überblick hast oder richte dir am besten eine individuelle Mailadresse ein.

Da du im Rahmen deiner Tätigkeit viel telefonieren wirst, solltest du ein hochwertiges Handy besitzen und einen günstigen Tarif mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis finden. Vor allem am Anfang deiner Karriere, weil du genau auf deine Ausgaben achten musst.

Manger beim TelefonierenManger beim Telefonieren | Bild: Adobe Stock © Jelena #304409385

Du solltest auch nach der üblichen Feierabendzeit eines Arbeitnehmers für potenzielle Partner und Künstler erreichbar sein. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass einige deiner Gespräche sogar in der Nacht stattfinden werden.


Kontakte knüpfen

Im nächsten Schritt solltest du beginnen, Kontakte zu knüpfen. Zu relevanten Verbindungen eines Musikmanagers gehören unter anderem:

  • - Labels,
  • - Vertriebe,
  • - Veranstalter,
  • - Locations,
  • - Produzenten und Tonstudios,
  • - potenzielle Sponsoren
  • - und Medien.


Bedeutung der Partner und Kontakte über Events

Alle diese potenziellen Partner ermöglichen es dir, deine Künstler weiterzubringen und in der Musikszene bekannt zu machen - sie sind also einer von mehreren Faktoren, der darüber entscheidet, wie erfolgreich du wirst. Nun ist es für einen Einsteiger ohne Namen in der Branche nicht unbedingt einfach, solche Kontakte herzustellen.

Um doch zum Erfolg zu kommen, kannst du Musik-Events besuchen oder dich online ein wenig umschauen. Bei Ersteren sind in einigen Fällen Vertreter der Musikpresse vor Ort - eine optimale Möglichkeit also, um ein wenig ins Gespräch zu kommen. Im Optimalfall hast du vorher bereits eine Verbindung zum Veranstalter hergestellt und kommst so in den Backstage.


Praktikum zum Knüpfen von Kontakten nutzen

Praktikum zum Knüpfen von Kontakten Praktikum zum Knüpfen von Kontakten | Bild: Adobe Stock © baranq #296728266

Alternativ kann es sinnvoll sein, wenn du zunächst einmal ein Praktikum machst, zum Beispiel bei einem Label. Dabei entstehen Kontakte oftmals auf eine ganz natürliche Weise, zusätzlich erhältst du wichtige Informationen über das Business und kannst dabei von Experten lernen.

Dabei kannst du dir überlegen, ob du das Praktikum bei einem großen Label machst oder bei einer kleineren Independent-Firma, die sich vor allem um Künstler aus dem Genre, in dem du aktiv sein möchtest, kümmert. 


Gute und passende Künstler finden

Zugleich solltest du nach ersten Künstlern suchen, die du vertreten kannst. Dabei kannst du auf verschiedene Möglichkeiten setzen. Dazu gehören:

  • - völlig unbekannte Acts,
  • - Newcomer mit einem Hype
  • - und bereits bekannte Künstler.


Welcher Act ist optimal für dich als Einsteiger?

Völlig unbekannte Acts haben den Nachteil, dass du viel Aufbauarbeit leisten musst. Besonders zu Beginn deiner Karriere wird es nicht einfach sein, deine Partner davon zu überzeugen, mit einem solchen Künstler zusammenzuarbeiten - es sei denn, er ist ein absolutes Ausnahmetalent. Für dich und deine Kontakte besteht hier ein höheres Risiko.

Bereits bekannte Künstler sind für schwierig zu erreichen und zu überzeugen. Oftmals haben sie ein bereits eingespieltes Team. Die Zusammenarbeit mit einem Newcomer in der Management-Branche wiederum würde Risiken mit sich bringen, die in den allermeisten Fällen den möglichen Gewinn nicht aufwiegen.

Optimal ist hingegen, wenn du mit Newcomern zusammenarbeitest, die bereits einen kleinen Hype haben. So besteht bereits Interesse in der Szene und somit auch bei deinen Partnern. Dir bietet sich die Möglichkeit, dein Können unter Beweis zu stellen, indem du den Acts dabei hilfst, noch erfolgreicher zu werden.


Wie bzw. wo findest du Künstler?

Grundsätzlich solltest du in der Szene immer auf dem Laufenden bleiben. Welche Trends gibt es? Welche neuen Acts machen aktuell szenenintern von sich Rede? Gerade auf YouTube, Soundcloud und in den sozialen Medien kannst du mit etwas Einsatz tolle Newcomer finden.

Die sozialen Medien bieten dir zudem eine gute Möglichkeit für den ersten Kontakt mit den Künstlern, im Rahmen dessen du dich vorstellst und deine Unterstützung anbieten kannst. Am besten du besuchst deren Konzerte und sprichst die jeweiligen Artists direkt an. Denn in der Musikszene gilt: Je persönlicher du mit den Leuten wirst, desto leichter werden dir die die Gigs von der Hand fallen.

Unabhängig von der Art des ersten Kontaktes ist es wichtig, dass du den Künstler persönlich kennenlernst. Nur so kannst du dir ein umfassendes Bild von ihm und seiner Musik machen. Gleichzeitig spielen Sympathie sowie ähnliche Vorstellungen für eine erfolgreiche und reibungslose Zusammenarbeit eine bedeutende Rolle.

StudioTonstudio | Bild: Adobe Stock © pressmaster #190783921


Fazit

Um als Manager im Musik-Business Erfolg zu haben, musst du dir eine Basis schaffen. Dazu gehören: fundiertes Wissen über die Branche, Herstellen von Kontakten in allen Musikbereichen sowie das Auffinden von Musikern, die von dir vertreten werden wollen. Achte auf eine gute Kommunikation und Repräsentation nach außen, zum Beispiel über die sozialen Medien oder eine Webseite. Überdies musst du einige bürokratische Schritte gehen, zum Beispiel, sofern du dich selbständig machen möchtest, die Anmeldung deines Gewerbes beim Finanzamt. Schlussendlich kannst du dir mit ersten Erfolgen einen Namen machen, der dafür sorgt, dass womöglich bald größere Acts Interesse an deinen Leistungen haben.

 

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Über den Autor
S. Wernke-Schmiesing

Während meines Studiums gründeten wir 2008 die Dance-Charts. Als reine Musik-Promotion-Agentur gestartet, entwickelte sich die Plattform zu einem der größten Blogs und News-Portale für Dance-Musik in Deutschland. Als Chefredakteur heißt es täglich News recherchieren und Entscheidungen treffen. Neben der Tätigkeit für die Agentur bin ich regelmäßig als DJ in Clubs und Großraumdiskotheken unterwegs.

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