Exakt einen Monat vor dem ersten Weihnachtsfeiertag, am gestrigen Dienstag den 25. November erschien Mad Decents Compilation „A Very Very Decent Christmas“. Das Label von Major Lazer Mastermind Diplo ließ ganze zehn Titel von jungen und altbekannten Produzenten der EDM Szene produzieren. Einzige Vorraussetzung, ein gewisser Bezug zu Weihnachten musste vorhanden sein. Von Reworks bis hin zu völlig eigenständigen Tracks in Stylen von Trap bis Jungle Terror ist fast alles dabei, was das Herz des Ravers zur Adventszeit beglücken könnte.
In Richtung Breakbeat geht die Kollaboration von Jesse Slayter und Wuki, „Rock Them Bells“. Ein dem Titel gleicher Vocalloop kombiniert mit einem groovigen Beat und jede Menge Glocken schafft eine ganz spezielle Atmosphäre.
Diplo und Alvaro sind wohl die beiden bekanntesten Künstler auf dem Album. Die beiden DJs setzen mit der Bethelehem Edition zu ihrer Single „6th Gear“ neue Maßstäbe, in einer etwas komischen Kombination mischen sie klassische kirchliche Weihnachtslieder mit dem fetten Trap Beat.
Enstpannter, melodiscer Trap ist doch relativ selten, Snappy Jit macht es dabei dem Superstar Flume mit seinem Projekt What So Not nach, seine Single „Lil Drumma Boy“ ist schön anzuhören, nicht nur zur Weihnachtszeit.
Wesentlich härter kommt die Kreation von Aquadrop daher. „Troll The Halls“ ist richtig fetter Trap mit harter Clap und fettem Bass, nichts für zarte Musikhörer. Die Melodie erinnert tatsächlich etwas an ein Weihnachtslied.
„#OMW2SYG“ handelt nicht etwa von harmonischer Weihnacht, der Nacht der Liebe. Vielmehr ist die Kernaussage auf dem Weg dein Mädchen zu stehlen stark provokativ. Splurt schafft so eine interessante Twerk Anthem, der man den X-Mas Einfluss abnimmt.
Glocken scheinen ein wichtiges Stilmittel zu sein, auch bei DJ Fires Track stehen sie im Zentrum. „Twerkith On These Bells“ ist eine sehr dunkle Hip Hop Produktion, die sehr mit den Drums spielt.
Der Nussknacker ist das Vorbild für Davoodis Stück „The Nutcracka“. Sehr episch und mit vielen Orchesterinstrument kommt das Werk daher, es handelt sich fast um klassischen Trap, man hat das Gefühl der EDM Song will eine Story erzählen.
Kaum denkt man es kann nichtmehr härter werden, kommt 4B daher und präsentiert eine Xmas Version zu „Drop It Again“. Heftiger Jungle Terror, überdrehte Kickdrums geparrt mit einem aberwitzigen Breakpart.
Eigentlich ist er der König des Jungle Terrors, doch ganz so hart kommt „Totem Night“ von Wiwek nicht daher. Vielmehr ist es eine interessante Interpretation von „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Eine mit viel Lasern und Supersaws.
Melodischer Dubstep kommt von Alizzz, ein Jingle Edit zu „What If“ bildet den Abschluss des Longplayers. Für Freunde des ruhigeren, ambienteren Sounds definitiv einen Blick wert.
Fazit: Schon am Preis von 4,99€ auf iTunes erkennt man, das Mad Decents Weihnachts Sampler „A Very Very Decent Christmas“ eher aus Spaß entstanden ist. Es ist ein Dankeschön an die Fans, das dennoch auch musikalisch ein paar interessante Seiten hat.
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