“XOXO“ ist der neueste Versuch an einem Genre von Film, welches definitiv eine große Menge an Potenzial besitzt. Der neue EDM Film auf Netflix will eine Geschichte in und um die Szene erzählen. Im Genauen geht es um einen Produzenten namens Ethan, welcher mit seinem Song “All I Ever Wanted“ so erfolgreich ist, dass er sein erstes Booking beim XOXO Festival verbuchen kann. Gleichzeitig wird die Geschichte von sechs weiteren Charakteren erzählt, deren Geschichte alle zusammenführt.
Ein schneller Blick auf die größten Rankingseiten für Filme und Serien verrät nichts Gutes. Auf IMDB gab es von Usern eine schon wirklich ziemlich schlechte Wertung von 5,8 von 10. Auf Rotten Tomatos gab es immerhin 70%. Da wird man schnell an den Flop von “We Are Your Friends“ erinnert. Ein riesiger Vorteil von XOXO ist allerdings, dass er auf Netflix veröffentlicht wurde und so die Zuschauer viel wahrscheinlicher auch wirklich am Thema interessiert sind.
Der Film ordnet sich selbst ganz eindeutig im Comedy Genre ein. Das erste Film von Regisseur Christopher Louie schwächelt bereits sehr früh im Film mit relativ eindimensionalen Charakteren und Dialogen die sich sehr oft unfassbar einfach und überschnellt anfühlen. Der komplette Film spielt eigentlich nur innerhalb weniger Stunden. Ab ungefähr der Hälfte wird man mit Klischees geradezu überschüttet. Der riesige EDM Act “DJ Avilo“, welcher nur mit neuen Talenten kollaboriert um sie dann abzuzocken und null Interesse an der Szene hat wäre da nur eines der vielen möglichen Beispiele. Dieses Thema hätte viel besser als Drama umgesetzt werden können.
Diese ganzen negativen Punkte werden konstant im Film von den guten visuellen Effekten ausgeglichen. Die Farben und die Kameraeinstellungen sind konstant gut gelungen. Der beste Part des kompletten Films ist allerdings der Soundtrack. Für den war der legendäre britische BBC Radio 1 DJ Pete Tong zuständig. Hier passt jeder Track zur aktuellen Stimmung im Film. Gerade Galantis Nummer “Gold Dust“ ist in Verbindung mit den gezeigten Bildern eine der besten Szenen im kompletten Film. Beim Main Theme hat man sich selbst übertroffen. Produzent und DJ Michael Brun hat hierfür einen ganz neuen Track produziert, welcher sogar auf seinem Label Kid Coconut veröffentlicht wurde und ab sofort auf Spotify hörbar ist. Der komplette Soundtrack mit so gut wie allen Songs wurde vom Label Big Beat veröffentlicht.
Fazit: “XOXO“ ist objektiv gesehen einfach kein besonders guter Film. Die Story ist flach, die Dialoge wirken künstlich, die Schauspieler sind oftmals maximal ok und die Klischees sind vielzählig. Dafür hat man gute bis sehr gute Visuals und einen fantastischen Soundtrack, für den es sich eigentlich alleine lohnt “XOXO“ zu sehen. Wenn man Fan von EDM ist, dann kann man sich diesen Film durchaus geben.
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