Er schlägt schon wieder zu! Kaum eine Karriere zeigt derzeit so steil nach oben wie die des 29-jährigen Hardstyle-Königs Headhunterz. Dies mag vor allem seinem unter seinen Fans der ersten Stunde umstrittenen Genrewechsel hin zu Progressive- und Bigroom-House zu verdanken sein. Heute erscheint sein neuer Remix zu Armin van Buurens und Mr Probz' gestern erschienener Single „Another You“.
Armin van Buuren ist ein alter Hase der EDM-Szene. Kaum ein großes Festival, auf dem er nicht auflegt, auch auf dem Ultra Music Festival und den Ablegern des legendären Tomorrowland darf sein Auftritt nicht fehlen. Bei letzterem - genauer gesagt dem Tomorrowland Brazil - am vergangenen Wochenende stellte er den bislang unbekannten Headhunterz-Remix zu seiner gestern erschienenen Single „Another You“ vor, die er gemeinsam mit dem niederländischen Rapper Mr. Probz produziert hatte und von der bislang nur der Mark-Sixma-Remix bekannt war. Während Mark Sixma dem House-Song einen Trance-Schliff verpasste, der dem Original trotz Armin van Buuren - immerhin neben Tiësto der König des Trance - abgeht, nimmt Headhunterz einen komplett anderen Weg - es wurde ein Bigroom-Hardstyle-Crossover, what else?
Gleich zu Beginn: Dieser Remix hat abgesehen von Mr. Probz' Vocals eher wenig bis gar nichts mehr mit dem Original zu tun - und das ist auch gut so. Im Original versuchte sich Armin van Buuren im Progressive House, wo doch seine Wurzeln eigentlich im Trance liegen. Und das erwies sich als unschön - der Song ist im Allgemeinen zwar nett anzhören, wirkt aber angesichts der ewig gleichen Melodie doch eher unkreativ, zumal die Synthesizer ein einfachst zusammengestelltes Soundset nutzten. Im Gegensatz zum Original, in dem Mr. Probz' Vocals bereits vom Hauptriff begleitet werden, unterlegt Headhunterz die Lyrics mit einem leisten, unaufdringlichen und diffusen Synthesizer.
Erst nach dem Ende des Vocalparts merkt man, in welche Richtung es fortan gehen soll: Ein energiegeladener Synthesizer aus Headhunterz' Hardstyle-Trickkiste fungiert als Synth-Lead einer komplett neuen Melodie. Schade nur, dass Headhunterz für den Drop keine Abwechslung gefunden hat, sondern dieselbe Melodie mit Bigroom-Kicks unterlegt weiter nutzt. Dennoch hat Headhunterz' Remix dem fast schon poppigen Original einiges voraus; der frühere Hardstyle-Produzent versteht sein Geschäft einfach gut - und in diesem Bereich sogar besser als Armin van Buuren, der nun einmal bei dem bleiben sollte, was er überragend kann: Trance.
Fazit: Toller Remix von Headhunterz, den derzeit scheinbar nichts zu stoppen vermag. Absolute Kaufempfehlung, da es sich hierbei um eine echte Verbesserung zum Original und zumindest eine echte Alternative zu Mark Sixmas Neuinterpretation handelt, die aber auch sehr gut gelungen ist. Wo mag der Weg des früheren Hardstyle-Produzenten wohl noch hinführen?
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