Sein 25-jähriges Bühnenjubiläum konnte der niederländische Star-DJ und Musikproduzent Armin van Buuren nicht wie ursprünglich geplant feiern: Die bereits ausverkauften “This Is Me“-Shows wurden genau um ein Jahr verschoben und sollen nun vom 20.-23. Mai 2021 stattfinden. Ob es dabei bleibt? Auf jeden Fall war der “King Of Trance“ in Sachen Releases nicht weniger aktiv als letztes Jahr und veröffentlichte neben zahlreichen Singles drei Remix-Alben, die jährliche Compilation zu “A State Of Trance“ sowie zwei EPs. Wir schauen zurück und ziehen ein musikalisches Fazit.
Gemeinsam mit seinen finnischen Kollegen, dem DJ-Duo Super8 & TAB brachte Armin einen Instrumental-Track an den Start, der sich zwischen Trance und Bigroom bewegt. Nachdem scheppernde, härter angelegte Club-Sequenzen den Track eröffnen, sorgen atmosphärische Flächen für Stimmung, ehe im Pre-Drop und Drop es mit fiependen Lead-Synths zur Sache geht. Solide, aber nicht gerade zu den Highlights der Künstler zählend bringt es “Leka“ bislang auf 3 Mio. Spotify-Plays.
Bei “This I Vow“ handelt es sich um eine Collab mit seinem Landsmann MaRLo und der bislang unbekannten Sängerin Mila Josef, welche die sehr melodiöse Komposition mit ihren sopranlastigen Vocals bestens performt. MaRLos Version ist eher im Tech-Trance-Gewand angelegt, dafür überzeugte Armin in seinem Mix mit den für ihn typisch epischen Trance-Klängen. Auf Spotify schneidet der überdurchschnittliche Track mehr als 4 Mio. Streams ähnlich wie der Vorgänger ab.
Darauffolgend kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem englischen DJ Tom Staar und dem Schweizer Künstler Mosimann. Dabei versuchten die drei EDM-Artists, bei “Still Better Off“ ihre doch sehr unterschiedlichen Signature Sounds miteinander zu kombinieren. Heraus gekommen ist ein Tech-Trance-Track mit männlichen als auch weiblichen Vocals, der sowohl in den Gesangspassagen als auch im Drop sehr gleichförmig wirkt und rund 3 Mio. Spotify-Streams erreichte.
Mitte April folgte bereits ein neuer Instrumental-Track, der sich ebenfalls dem Tech-Trance-Genre widmet, diesmal allerdings instrumentaler Natur. Gemeinsam mit dem amerikanischen EDM-Duo Fatum entstand mit “Punisher“ eine doch sehr clubtaugliche Nummer, die bis auf einen kurzen, melodischen Mittelteil eher auf rhythmische Elemente und genretypische Sounds setzt. Für die Fans vielleicht zu ungewohnt, daher kommt der Track auch bislang nur auf etwas mehr als 2 Mio. Spotify-Streams.
Mit dem niederländischen Hardstyle-DJ Brennan Heart entstand “All on Me“ und enthält dabei Gesangspassagen von dem schwedischen Singer-Songwriter Andreas Moe. Überraschenderweise bekommen wir hier statt dem typischen Stil beider DJs klassische Progressive-Sounds in radiotauglicher Form zu hören. Mit gut 11 Mio. Spotify-Plays waren die Hörer wohl weitaus zufriedener als mit den zuvor veröffentlichten Songs.
“Tarzan“ trägt unverkennbar in erster Linie die Handschrift des niederländischen DJ-Duos Blasterjaxx. Dabei stellt man im Arrangement vor allem wuchtige Sounds wie auch animierende Shouts in den Fokus und schafft damit einen Bigroom-Banger, der normalerweise die Clubs und Festivals zum Kochen gebracht hätte. Welcher Beliebtheit der Track sich auf Spotify beläuft, entzieht sich unserer Kenntnis- auf YouTube kommt “Tarzan“ auf mehr als eine halbe Mio. Clicks.
Bei Armins Zusammenarbeit mit dem italienischen Newcomer Jamis handelt es sich um einen klassischen Bigroom-Track. Treibende Trommelklänge und eine eingängige Hook in Oldschool-Manier stehen neben klassischen Festival-Shouts im Mittelpunkt, ehe nach nicht mal zweieinhalb Minuten jene Elemente im Drop den Song beenden. Für den souveränen Release, an dem auch Thomas Gold mitarbeitete, konnten sich mehr als 2,5 Mio. Spotify-Hörer begeistern.
Armin van Buuren und Nicky Romero gehören zu den bekanntesten DJs der Niederlande, und trotzdem erschien erst 2020 mit “I Need You to Know“ ein gemeinsamer Release. Während Armins symphonischer Stil in den Gesangspassagen von Ilfimay heraus zu hören ist, werden im Drop auf Nickys typische Progressive-House-Sounds gesetzt. Ein eingängiger Dance-Track, mit dem man gut leben kann; das dachten auch die Fans, die für 10 Mio. Spotify-Streams sorgten.
Auch 2020 wurden die Fans durch “The Voice“ mit einem Oldschool-Track von Armins Side-Projekts Rising Star versorgt. Satte Uplifting-Trance-Sounds und die engelsgleiche Stimme von Sängerin Cari sorgen dafür, dass die pathetische Melodie voll zur Geltung kommt. Inzwischen geht der gelungene Song auf eine Mio. Spotify-Plays zu.
Aus Armins DJ-Set des digitalen Tomorrowland-Festivals 2020 war die Nummer “Que Pasa“ schon etlichen Fans bekannt, welche gemeinsam mit dem belgischen DJ-Duo D’Angello & Francis entstand. Neben den spanischen Vocal-Samples steht die treibende Mischung aus treibenden, innovativen Bigroom- und Trance-Sounds im Fokus. Sicher nicht jedermanns Geschmack, aber durchaus eine respektable Produktion, die sich bei Spotify auf mehr als 2,5 Mio. Streams beläuft.
Im September erschien mit dem kanadischen Produzenten AVIRA eine EP, die aus drei Songs mit zusätzlichen Extended Mixes besteht und welche allesamt wie aus einem Guss wirken: “Hollow“ und “Mask“ sowie das instrumentale “Illusion“ zeichnen sich durch ihre düstere, schwermütige Stimmung aus und werden musikalisch durch eine Fusion von Melodic Techno und Tech-Trance definiert. Ein bemerkenswerter Release, bei dem jeder Track 2-3 Mio. Hörer erreichte.
Wer auf die radiotauglichen Lieder von Armin steht, wird sich über die Single “Need You Now“ mit Vocals des niederländischen Sängers Jake Reese gefreut haben. Die melodiöse Dance-Pop-Nummer, die im Refrain mit Piano Lines und Streicherklängen aufblüht, erinnert dabei an ähnlich gestrickte Songs wie “Therapy“ oder “I Need You“. Inzwischen geht der Song mit Topline-Chorus auf 6 Mio. Spotify-Plays zu.
Auch an den EDM-Produzenten geht der Trend der 80er-Retro-Sounds natürlich nicht vorbei. Daher war es keine Überraschung, dass Armin mithilfe der gesanglichen Unterstützung von dem einheimischen Singer-Songwriter Duncan Laurence die balladeske Single “Feel Something“ veröffentlicht. Für den radiofreundlichen Synthpop-Track konnten sich bisweilen mehr als 5,5 Mio. Spotify-Hörer begeistern.
Gemeinsam mit dem niederländischen Singer-Songwriter und Produzenten Avalan erschien die Pop-Ballade “Should I Wait“. Das Arrangement wird bis kurz vor Schluss nur von zarten Klavierklängen und Fingerschnipsen getragen. Da der Song erst vor kurzem veröffentlicht wurde und für die Fans sicher noch ungewohnte Kost darstellt, nähert er sich erst jetzt langsam einer halben Mio. Spotify-Plays an.
Für das Weihnachtsalbum “Home Alone“, bei dem populäre DJs aus der ganzen Welt mitwirkten, arbeitete Armin erneut mit Dimitri Vegas & Like Mike sowie Brennan Heart zusammen. Nach süßlichen Gesangspassagen von Jeremy Oceans mit Glockenklängen und weihnachtliche Percussion-Elementen folgt ein Drop mit hymnischen Progressive-House-Sounds. Das mehr als solide Weihnachtslied beläuft sich inzwischen auf mehr als 2,7 Mio. Spotify-Streams.
Ein echtes Weihnachtsgeschenk machte Armin seinen Fans am 18. Dezember, als er die EP “Euthymia“ veröffentlichte mit drei Singles und vier neuen Tracks. Während der Titeltrack eine zeitgemäße Instrumental-Nummer im Trance-Sound darstellt, handelt es sich bei “Manzi“ um einen gemeinsamen Song mit Garibay und Shari Short, der durch Drum and Bass-Elemente auffällt. Der eingängige Dance Pop-Track “Slow Lane“ mit James Newman stellt das Highlight der EP dar, ehe “Worlds“ mit Robin Vane für einen ruhigen Abschluss sorgt.
Fazit: Auch in diesem Jahr durften sich die Fans über zahlreiche neue Songs von Armin van Buuren freuen. Immerhin haben wir euch über sage und schreibe 14 Singles und zwei EPs berichtet. Hierbei ist eine große musikalische Vielfalt vorhanden, die von Bigroom über Progressive-House bis hin zu 80er Sounds und Balladen geht. Zum Glück erscheinen auch nach wie Trance-Releases und machen die musikalischen Wurzeln von Armin deutlich. Die Qualität fällt dabei teilweise sehr unterschiedlich aus. So haben wir auch teilweise mit Tracks zu tun, die nur was für Hörer des jeweiligen EDM-Genres sind sowie eher radiotaugliche Nummern, die manchen Fans wiederum zu kommerziell ausfallen. Im Schnitt müsste aber für jeden Hörer was dabei sein. Die Dauer der Songs hat bis auf wenige Ausnahmen die durchschnittliche Laufzeit von 2-3 Minuten, ein Trend, der sich auch bei Armin inzwischen festgesetzt hat. Wir sind schon gespannt, ob Armin van Buuren die Anzahl der Releases im nächsten Jahr noch toppen wird, aber weniger ist bekanntlich mehr. Über seine Live-Shows würden wir uns natürlich auch freuen, aber ob die Zeit dafür reif sein wird, werden wir sehen!
Sei der Erste, der hier einen Kommentar schreibt.