"The Spectre" von Alan Walker
Nachdem er mit einer Vocal-Version seines Instrumental-Tracks „Fade“ einen Welthit kreierte, widmete sich Walker erst einmal neuen Projekten und experimentierte mit neuen Stilen. Jedoch schien ihm die Melodie seines zweiten NCS-Erfolgs „Spectre“ im Ohr hängen geblieben zu sein, weshalb er nun Singer-Songwriter Danny Shah ins Studio holte, um auch aus „Spectre“ einen radiotauglichen Song zu gestalten. Dabei ist das Stück „The Spectre“ herausgekommen, das vergangene Woche als Single veröffentlicht wurde. Erste Resonanz zeigt, dass die Nummer Potential hat. Ähnlich wie es bei „Faded“ erfolgte, scheint die Single sämtliche Radiostationen und Single-Charts langsam aber sicher zu erobern.
„Spectre“ erblickte am 6. Januar 2015 über „NoCopyrightSounds“ erstmals das Licht als Nachfolger zu „Fade“. Das Instrumentalstück unterschied sich zu jenem Zeitpunkt tatsächlich nicht gering von „Fade“; das Tempo war weitaus höher angesiedelt und clubtauglicher, doch die Mainsynths basieren auf typischen Walker-Sounds. Der Streaming-Erfolg ließ nicht lang auf sich warten und erhielt durch das Release von „Faded“ noch einen zusätzlichen Schub.
Bereits „Fade“ durchlief für die Kreation von „Faded“ einen sehr starken Änderungsprozess. Das gesamte Sound-Design des Breaks wurde umgeschrieben, um die Vocals besser zu untermalen. Ähnlich lief es wohl auch bei „The Spectre“ ab. Während im Original der gesamte Track durch die Melodie des Mainparts eingeleitet wird, tun dies in der neuen Version einige wenige Sounds, die durch die Harmonie mit den flüsternden Vocals eine fast hypnotisierende Wirkung erzeugen. Beim Pre-Chorus tritt erstmals eine Kick auf, die jedoch nicht die 128 BPM konsequent widerspiegelt. Nach dieser ertönt die altbekannte Melodie in einer hörbar saubereren Form als im Original. Der Drop folgt schneller, aber auch mit weniger Power als in der originalen Fassung. Der Bass wurde abgeändert und die aggressive Kick durch eine ruhigeren ausgetauscht.
Der zweite Teil des Liedes beherbergt keine großen Überraschungen mehr. Walker baute in „Spectre“ einen mysteriös wirkenden Faktor ein, der zum Einsetzen der Melodie deutlich aufgelockert wird. Dies klappt sehr gut, da auch Danny Shahs Stimme gut dazu klingt. Anderweitig hätte sich auch angeboten, „Spectres“ Rolle als Clubtrack beizubehalten und im Zuge dessen eine weibliche, kräftige Stimme heranzulassen.
Fazit: Alles in Allem macht „The Spectre“ eine sehr gute Figur. Viele Faktoren aus dem Original gingen verloren, darunter die Clubtauglichkeit und die verspielt klingende Melodie, die durch den gesamten Track leitete. Walker hat es somit geschafft, den Track in einem komplett anderen Licht zu zeigen, zu dem maßgebend aber auch Danny Shahs starke Vocals beitragen. Durch die erlange Radiotauglichkeit und positive Ausstrahlung stehen die Türen für einen weiteren Erfolg offen.
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