Wer Schlagzeug spielt, der lebt den Traum des Rockstars - ein solches oder zumindest ähnliches Bild erscheint wohl vor dem geistigen Auge, wenn an einen Drummer gedacht wird. Tatsächlich heißt es diesbezüglich jedoch nicht nur „Sex, drugs & rock'n'roll“, vor allem muss ein Schlagzeuger einiges an sportlicher Leistung und natürlich Talent mitbringen.
Selbst Fußballer können es mitunter nicht mit den sportlichen Leistungen eines Drummers aufnehmen, so will es zumindest eine britische Studie bewiesen haben. Die Untersuchung der britischen Universität Cloucestershire und Chichester besagt: Die Herzfrequenz des Blondie-Schlagzeugers Clem Burke lag zeitweise über 190 Schlägen in der Minute - und lag damit über den werten vieler Profifußballer.
„Das ist auch für Arbeitsmediziner ein hoch interessantes Ergebnis, denn das würde bedeuten, dass Profischlagzeuger über eine ausgezeichnete Fitness verfügen müssen, um ihrem Beruf nachzugehen.“ Peter Wright, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Sportmedizin/ -biologie
Aber ganz abgesehen von diesem durchaus eindrucksvollem Ergebnis und dem „coolen“ Ruf, den die Drums mit sich bringen, konnte sich das Schlagzeug in den vergangene Jahren auch immer erfolgreicher auf dem Markt etablieren und stellt damit einen ernsthaften Konkurrenten zu Klassikern wie Klavier, Blockflöte oder Gitarre dar. Grund dafür ist vor allem die Tatsache, dass allein das Schlagzeug für den Beat sorgt, also für das, was einen Großteil der Pop-Musik überhaupt erst ausmacht. Zudem sieht das Spielen der Drums im ersten Moment sehr einfach aus, womit es gerade für Schüler attraktiv ist. Ganz so einfach ist es dann letztendlich zwar nicht wirklich, trotzdem können mit regelmäßigen Übungseinheiten und dem gewissen Funken Talent in verhältnismäßig kurzer Zeit die ersten Erfolge verbucht werden.
Das Schlagzeug ist eine Kombination verschiedener Schlaginstrumente und wird umgangssprachlich auch Drums genannt. Der typische Aufbau variierte in der Vergangenheit immer wieder, heutzutage besteht die Standardform jedoch aus Kleiner Trommel, großer Trommel, Tom Tom, Hi-Hat, verschiedenen Becken und Kleinperkussion, beispielsweise in Form von Holzblock, Cowbell oder Schellenkranz. Musiker haben hier natürlich die Möglichkeit, genau die individuelle Zusammenstellung zu wählen, die ihrem Stil am ehesten entspricht Während das akustische Schlagezeug den Klassiker darstellt, so besteht mittlerweile außerdem die Möglichkeit, auf ein elektronisches Modell zurückzugreifen.
Fakt ist, dass letztendlich keines dieser beiden Modelle das „bessere“ ist, vielmehr verhält es sich so, dass jede Variante ihre eigenen Vor- und Nachteile hat.
Für Schüler kann es zu Beginn sinnvoll sein, zunächst die verschiedenen Namen der vielen Bestandteile zu kennen, damit eine gemeinsame Basis herrscht. Am problematischsten am Schlagzeug spielen ist die Tatsache, dass das Musikinstrument sehr hohe Anforderungen an Neulinge stellt - insbesondere in Bezug auf Koordination und Unabhängigkeit der Körperbewegungen. Kleine Warm-up-Übungen können jedoch dazu beitragen, dass die ersten Begegnungen mit dem Schlagzeug nicht völlig frustrierend enden. Ein paar einfache erste Übungen sowie weiterführende Trainings, die auch durchaus sinnvoll für erwachsene Spieler sein können, gibt es in Form von Videolektionen. Das kann dann in etwa so aussehen:
Das Erlernen des Schlagzeugspielens als solches ist außerdem für nahezu jede Altersgruppe möglich. Sicherlich ist es zwar so, dass auch hier der Spruch „je eher, desto besser“ gilt, trotzdem können selbstverständlich auch Erwachsene dieses musikalische Hobby aufnehmen. Andererseits sollte hier jedoch auch abgewogen werden, denn Schlagzeug ist bei weitem kein leicht zu erlernendes Instrument und wer beabsichtigt, womöglich sogar Profi zu werden, der sollte tatsächlich so früh wie möglich anfangen. Das Portal Schlagzeug-Anfänger.de rät diesbezüglich dazu, dass die Einstiegsgrenze für einen Anfänger bei höchstens 20 Jahren liegen sollte, denn heutige Profi-Drummer müssen sich sehr hohen Anforderungen entgegenstellen. Wer hingegen lediglich mit Freunden in einer Band oder zum eigenen Vergnügen spielen möchte, der kann und sollte es einfach auf einen Versuch ankommen lassen - eine gute Schlagzeugschule wird nach einigen Stunden dann einschätzen können, wie gut die Erfolgsaussichten sind. Ganz wichtig dabei: Nicht nur das Talent allein macht einen guten Schlagzeuger aus, weitaus wichtiger sind Fleiß, Ausdauer, Geduld und Lust.
Auch Workshops sind in diesem Zusammenhang eine spannende Möglichkeit, wie vor kurzem beispielsweise der V-Drums-Day zeigte. Dirk Brand, seines Zeichens einer der meistgebuchten Live- und Studiodrummer Deutschlands, zeigte während des Events sein Können und beantwortete viele Fragen, die sich rund um das musikalische Hobby drehen. Gerade für diejenigen, die einmal hinter die Fassade schauen oder Tipps von einem erfolgreichen Profi möchten, ist ein solcher Anlass ideal. Ein paar Eindrücke zu dem kürzlich stattgefundenen Event sind unter www.kirstein.de, dem Initiator der Veranstaltung zu finden.
Wenngleich ein akustisches Instrument gewählt wird, so lohnt sich dennoch der Griff zu dem einen oder anderen Stück unterstützender Technik. Das kann zum Beispiel ein In-Ear-Monitoring-System sein, ein Metronom, welches für einen bestimmten absolut gleichmäßig akustischen laut sorgt oder auch ein passendes Mikrofon, das die Geräusche nochmals verstärkt oder optimiert.
Oftmals wird behauptet, dass ein Schlagzeug nur beim Aufziehen neuer Felle gestimmt werden muss, dem ist aber nicht so. Denn da ein Schlagzeug im Normalfall aus Holz besteht und dieses wiederum ein Naturstoff ist, arbeitet es stetig und verändert damit auch das Schlagzeug, insbesondere die Kessel. Ein wenig Knowhow sollte für das regelmäßige Nachstimmen allerdings schon vorhanden sein.
Ohne Drumsticks ist auch das beste Schlagzeug zu nichts zu gebrauchen. Doch gerade für Anfänger ist die Wahl des passenden Modells kaum nachvollziehbar, denn die Auswahl ist groß und der Fehlkauf damit schon fast vorprogrammiert. Wichtig sind bei der Auswahl hauptsächlich das Material, die Spitzenform, Länge und Durchmesser und schließlich die Modellbezeichnung. Eine gute Beratung kann hier also bares Geld wert sein.
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