Chart-Songs hört man im Radio und Fernsehen. Vor allem aber im Internet findet man sie heutzutage, zum Beispiel auf Streamingportalen wie Spotify oder Apple Music. In diesem Artikel wollen wir uns damit beschäftigen, was Charts eigentlich sind, wie sie zusammengestellt werden und welche Kriterien in die Entscheidung mit einfließen.
Ob man es glaubt oder nicht, hinter den Charts verbirgt sich wesentlich mehr, als man denkt. Sie spiegeln nicht einfach eine simple, zufällig zusammengestellte Liste wider. GfK Entertainment, seit einigen Jahren offizieller Ermittler der Charts, berücksichtigt bei der Zusammensetzung der Musik viele verschiedene Kriterien. Überraschenderweise wissen die meisten Musikliebhaber nicht, was sich genau dahinter versteckt. Im Nachfolgenden klären wir darüber auf.
GfK Entertainment ist ein Marktforschungsunternehmen, welches seinen Sitz in Baden-Baden hat. Es bietet weltweit Marktforschungsdaten im Entertainment-Bereich an und betreibt Marktforschung in den Bereichen Musik, Buch, Film und Games. Es ist direkt mit den Verkaufszahlen von angeschlossenen Händlern verbunden. Typische Absatzwege sind hier zum Beispiel der stationäre Handel, E-Commerce, Download und Streaming. Die Verkaufszahlen werden an GfK elektronisch übermittelt und in einer Datenbank zusammengefasst. Die Verkaufszahlen stellen die Ausgangsbasis für die Verkaufsrankings dar. Gleichzeitig dienen sie auch als ein wichtiger Indikator für Marktentwicklungen.
Es ist der Bundesverband Musikindustrie e.V., welcher GfK Entertainment damit beauftragt, die Charts zu ermitteln. Das Portfolio der Charts wird kontinuierlich weiterentwickelt. Die wichtigsten sind:
Die offiziellen Deutschen Charts sind an die Verkaufszahlen der rund 2800 Händler gekoppelt, die an der Ermittlung der Charts teilnehmen. Der Markt ist somit zu über 90 Prozent abgedeckt. Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Händlern, die ihre Verkaufszahlen an GfK Entertainment melden. Es werden nicht nur Online-Shops, sondern auch große Elektronikfachhändler berücksichtigt. Selbst der kleine Plattenladen um die Ecke ist mit seinen Verkaufszahlen an die GfK Entertainment angebunden. Und auch Musik-Streaming-Anbieter wie Spotify wirken an der Ermittlung der Charts mit. Mittlerweile sind diese übrigens der größte Faktor in der Berechnung der wöchentlichen Top 100 Single-Charts.
Wie oben beschrieben, ist GfK an 90 % der Händler in Deutschland angebunden und bekommt die genauen Absatzzahlen in Echtzeit übermittelt. Man kann davon ausgehen, dass die Zahlen genau sind, da die Marktabdeckung 90 Prozent beträgt.
Nun stellt sich die Frage, wie genau die GfK diese Charts ermittelt. Was passiert also, nachdem GfK die genauen Absatzzahlen der angebundenen 2800 Händler bekommt?
Zunächst erfolgt die Datenermittlung durch GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. Dies geschieht elektronisch via PHONONET. PHONONET ermittelt die echten Verkaufszahlen mithilfe von computergestützten Kassensystemen.
Was in diesem System nun wirklich erfasst wird, sind die sämtlichen Verkäufe an Endkonsumenten, die Artikelnummern, Verkaufspreise und Verkaufsdatum. Alle an PHONONET angebundenen Kassensysteme übermitteln anonymisiert die Verkaufszahlen an GfK Entertainment. Die Daten von den Downloads und Streaming-Verkäufen werden direkt von den Shops übermittelt.
Seit 2007 ist neu, dass in Deutschland nicht mehr die verkauften Stückzahlen übermittelt werden, sondern die erzielten Umsätze. Dies bezeichnet man als Werte-Charts. Die Werte-Charts werden aus sämtlichen Verkäufen in einer Woche, d. h. Freitag bis Donnerstag, ermittelt.
Eine Chartwoche geht von Freitag bis Donnerstag. In diesem Zeitraum wird ausgewertet, deswegen erscheinen viele Songs auch an einem Freitag, damit man pünktlich zum Start eines neuen Auswertungszyklus vertreten ist. Alle Käufe und Streamings, die in diesem Zeitraum getätigt werden, zählen zu den offiziellen deutschen Charts. Diese werden dann am nachfolgenden Tag, also am Freitag, veröffentlicht.
Die Webseite (www.offiziellecharts.de) blendet dazu immer eine Pressemeldung ein, welche die jeweiligen Top 5 anzeigt. Montags erfolgt eine Erweiterung auf die Top 10. Und ab Mittwoch sind die kompletten Top 100 verfügbar.
Schließlich werden auch Musik-Streams bei der Erstellung der Charts berücksichtigt. Alle Premium-Streams ab einer Länge von 31 Sekunden fließen in die Single-Charts ein. Seit dem Februar 2016 setzen sich die Album-Charts auch aus den Premium-Streams zusammen. Zurzeit werden Video-Streams noch nicht berücksichtigt.
Sicherlich entsteht das Interesse, einen Einblick in die genauen Verkaufszahlen zu erhalten. Dies fällt aber unter die Vertraulichkeit. Diese Daten werden nicht veröffentlicht. Bei Interesse kann jedoch das Label kontaktiert werden.
Vorteilhaft ist, dass man auf der Webseite (www.offziellecharts.de) einen vollständigen Einblick in das Charts-Archiv bekommt. Dieser ist kostenlos. Nur nach einer schriftlichen Genehmigung darf es weiter veröffentlicht werden.
Die erste Anlaufstelle ist die Webseite www.offiziellecharts.de. Hier findet man nicht nur die aktuellen Charts, sondern auch viele wichtige Informationen, zum Beispiel, wie die Charts erstellt werden und wer genau dahintersteckt. Unten auf der Seite gibt es eine schwarze Box, wo angezeigt wird, wann genau die Charts aktualisiert werden. Hier kann man sich immer auf dem Laufenden halten.
Auch MTV zeigt die Charts an. Besucht man die Webseite (www.mtv.de) so werden auf der Homepage die Single Top 100 angezeigt. Scrollt man weiter runter, so findet man auch die anderen Charts. Auf dieser Webseite ist vorteilhaft, dass neben den Musiktiteln auch Bilder der Musikvideos angezeigt werden. So kann man seine Lieblingsmusik schneller finden.
Auch die Charts von Media Control (www.charts.de) zeigen das Wichtigste rund um die Charts an. Hier werden nicht nur Musikcharts angezeigt, sondern auch Buchcharts sowie Pressemeldungen und Neuigkeiten.
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