Wie schnell ein paar unüberlegte Worte auf Facebook eine Karriere ruinieren können, wissen wir bereits. Nicht umsonst gibt es drölf Ratgeber zu diesem Thema. Besonders heiß diskutiert wird die Macht von Personalern, die die Facebook-Chroniken zukünftiger Angestellter nach Hinweisen auf Illoyalität oder Jugendsünden durchforsten. Ein deutlich krasseres Beispiel für die Selbstdenunziation via Facebook lieferte vergangenen Woche Ten Walls.
Ten Walls zählte bislang wohl nicht zu den bekanntesten Vertretern seiner Zunft. Der litauische Deephouse-Produzent und -DJ konnte allerdings im vergangenen Jahr mit „Walking With The Elephants“ bis auf Platz 6 der UK-Charts gelangen.
Vergangene Woche postete Ten Walls auf seiner Facebookseite einen Beitrag, in dem er Homosexuelle als „Völkchen aus einer anderen Brut“ bezeichnete und mit Pädophilen verglich. Der Post rief binnen Minuten einen Shitstorm auf der Seite und Ten Walls' übrigen Webauftritten hervor, wobei die Reaktionen häufig auch kreativer Natur waren. So postete jemand ein Bild von einer zerbrochenen Vinyl-Scheibe von „Walking With The Elephants“, während andere versprachen, alle Ten-Walls-Songs auf ihrer Festplatte löschen zu wollen. Sein Management sagte daraufhin seine sämtlichen angekündigten Shows bis auf weiteres ab.
Vor wenigen Stunden postete der DJ dann einen Widerruf seiner Aussagen, wobei er den vorherigen Post als unvorsichtig und falsch bezeichnete und seine tiefe Betroffenheit gegenüber denen zum Ausdruck brachte, die er durch seine vorherigen Aussagen beleidigt hatte. Zudem kündigte er an, sich vorerst zurückzuziehen und keine Shows mehr zu spielen. So kann man eine vielversprechende Karriere durch ein paar unüberlegte Worte ruinieren.
Last week I wrote a Facebook post that was wrong and completely out of character and the result was a badly written post...
Posted by Ten Walls on Montag, 8. Juni 2015
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