C-Block – So Strung Out | Euro-Rap-Klassiker der 90er
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Klassiker über Abgründe der Sucht

C-Block - So Strung Out | Euro-Rap-Klassiker der 90er

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)

C-Block - So Strung Out"So Strung Out" von C-Block.

„So Strung Out” von C-Block ist weit mehr als nur ein weiterer Eurodance-Hit der 90er Jahre. Veröffentlicht im Oktober 1996, katapultierte diese Single die deutsche Hip-Hop-Formation an die Spitze der europäischen Charts. Mit ihrer düsteren Thematik und dem eingängigen, melancholischen Sound hinterließ sie einen bleibenden Eindruck. Der Song brach mit der oft unbeschwerten Natur des Genres und thematisierte schonungslos die Verzweiflung der Drogensucht.


Entstehung und Künstler

C-Block war ein deutsches Euro-Rap- und Hip-Hop-Projekt, das von den Produzenten Franky Miller, Jörg Wagner und Ulrich Buchmann ins Leben gerufen wurde. Die Gesichter und Stimmen der Gruppe waren die beiden US-Rapper Anthony „Red Dogg“ Joseph und James „Mr. P“ White.

Für „So Strung Out” holten sie die deutsch-spanische Sängerin Raquel Gomez ins Studio. Ihre eindringliche, emotionale Hookline („I'm so strung out and now I don't know what to do...”), die ein verzweifeltes Gebet an Gott darstellt, bildet den perfekten Kontrast zu den harten, beschreibenden Rap-Versen von Red Dogg und Mr. P.


Thematik und Songtext

Im Gegensatz zu den tanzbaren, aber textlich seichten Hits dieser Ära wagte sich „So Strung Out” an ein ernstes und unbequemes Thema: die Kokainabhängigkeit. Die Rap-Strophen beschreiben den Teufelskreis aus Paranoia, Verzweiflung und dem unstillbaren Verlangen nach der nächsten Dosis detailliert.

„Cocaine got my brain and I'm sweatin' 'cause I'm ice cold.“
„Paranoid, ich schaue mich überall um ... Damn, I always feel like somebody's watchin' me“.

Der Song zeichnet das Bild einer Person, die die Kontrolle über ihr Leben verloren hat und zwischen Suizidgedanken („Should I take my life away?”) und der vagen Hoffnung auf göttliche Erlösung („Dear God, will you pull me through?”) schwankt. Diese direkte und ungeschönte Darstellung verleiht dem Track eine für das Genre ungewöhnliche Tiefe und Glaubwürdigkeit.


Musikalischer Stil und Video

Musikalisch ist „So Strung Out“ ein klassischer Vertreter des Euro-Rap: ein treibender, aber melancholischer Beat, eine klare Songstruktur aus Rap-Versen und einem gesungenen Pop-Refrain. Der Song basiert auf einem Sample des Soul-Funk-Tracks „Ashley’s Roachclip” von den Soul Searchers (1974), das durch Eric B. & Rakims „Paid in Full” bereits Hip-Hop-Berühmtheit erlangt hatte.

Das dazugehörige Musikvideo unterstrich die ernste Botschaft des Liedes. Es zeigte Szenen von Drogenkonsum und dessen verheerende Auswirkungen auf das Leben eines jungen Mannes. Das Video endete mit klaren Anti-Drogen-Botschaften wie „Stop the Madness” (Stoppt den Wahnsinn) und „Say No to Drugs” (Sagt Nein zu Drogen).

„So Strung Out“ war die zweite Single von C-Block und ihr mit Abstand größter kommerzieller Erfolg. Der Song schlug in ganz Europa ein:

Deutschland: Platz 4 der Charts (und eine Gold-Auszeichnung).
Schweiz: Platz 7
Österreich: Platz 14.

Der Track etablierte C-Block als eine der erfolgreichsten deutschen Hip-Hop-Formationen der 90er Jahre und ebnete den Weg für ihr Debütalbum „General Population” (1997), das mit weiteren Hits wie „Time Is Tickin' Away” überzeugen konnte.

Fazit: Bis heute ist „So Strung Out” ein Klassiker des 90er-Jahre-Raps. Er wird nicht nur für seinen eingängigen Sound, sondern vor allem für seinen Mut geschätzt, ein ernstes soziales Problem auf die große Bühne der Popmusik zu bringen und einer ganzen Generation in ihren dunkelsten Momenten eine Stimme zu geben.

 

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Über den Autor
S. Wernke-Schmiesing

Während meines Studiums gründeten wir 2008 die Dance-Charts. Als reine Musik-Promotion-Agentur gestartet, entwickelte sich die Plattform zu einem der größten Blogs und News-Portale für Dance-Musik in Deutschland. Als Chefredakteur heißt es täglich News recherchieren und Entscheidungen treffen. Neben der Tätigkeit für die Agentur bin ich regelmäßig als DJ in Clubs und Großraumdiskotheken unterwegs.

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