Mit Oldschool R&B zur Hitmaschine - Ace Tee
Im ersten Moment mag man meinen, einen R&B-Klassiker der 90er von Aaliyah oder TLC zu hören, aber spätestens mit den deutschen Vocals setzt erst Verwunderung und dann Begeisterung ein. Ace Tee vermischt klassischen Black Sound und relaxte deutsche Texte auf einzigartige Weise.
Tarin Wilda heißt sie mit bürgerlichem Namen, eine 23-jährige Haarstylistin aus Hamburg, die seit kurzem das Internet als Sängerin Ace Tee erobert. Zusammen mit Rapper Kwam.e und Produzent plusma hat sie Heiligabend 2016 „Bist Du Down?“ auf Spotify veröffentlicht, eine völlig entspannte Mischung aus klassischen 90er R&B Beats und coolem deutschen Text. Das Video zur Single erscheint kurz vor Weihnachten, findet aber nicht viel Beachtung. Lediglich mehrere Hip-Hop-Blogs berichten über den Track und erwähnen die zwar altmodische, aber trotzdem irgendwie erfrischende Atmosphäre des Titels im Vergleich zum aktuellen deutschen Rap-Sound.
Das ändert sich schlagartig, als der Titel Anfang Januar von einer kanadischen Twitter-Nutzerin erwähnt und gepostet wird: die ersten nordamerikanischen Fans feiern den coolen Track, obwohl der Text deutsch ist. „The new TLC are German, pass it on“ heißt es da mit wachsender Begeisterung. In den folgenden Wochen beginnt die virale Weltreise von „Bist Du Down?“ und macht Ace Tee über Nacht zum Shooting Star des Internets. Beinahe 900000 Youtube-Clicks in kürzester Zeit, eine Top Ten Platzierung in Spotifys Viral-Charts sowie zehntausende Retweets, Reposts, Dutzende Blog- und Zeitungsartikel: a Star is born. Ein Studium an der Pop Akademie habe sie abgebrochen, so Ace Tee im Spiegel-Interview. Der Erfolg würde sich auch so einstellen.
Das dazugehörige Album von Ace Tee wird „Sip Slow“ heißen und am 18.08.2017 erscheinen. Wir hoffen, daß Ace Tee uns die lange Wartezeit mit weiteren R&B-Perlen versüßen wird. Seid ihr down?
Fazit: Das Video spielt beim Erfolg von „Bist Du Down?“ eine große Rolle. Gedreht wurde es unter einer Eisenbahnbrücke im Hamburger Stadtteil Altona-Nord, sieht aber in seiner Grobkörnigkeit und Färbung wie ein alter TV-Mitschnitt von MTV aus. Zudem sind Style und Kleidung der Tänzerinnen und Tänzer strikt auf 90ies getrimmt und passen hervorragend zu den Vibes der Musik. Der Schnitt sowie die entspannte Choreographie machen den Titel dann erst richtig außergewöhnlich. Eine herausragende Leistung der Videokünstler Arnold Hammer und Michael Hofsäss. Und es trifft in jedem Fall den Nerv der amerikanischen Presse, die sowohl den gesamten Style als auch die Outfits loben. Eben typisch amerikanisch, aber deutsch.
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