Einer der Trends des vergangenen Festivalsommers waren definitiv die vielen Holi Festivals die in nahezu jeder mittelgroßen oder großen Stadt Deutschlands gefeiert wurden. Die meisten Veranstalter haben bereits Ihre Termine für 2014 bekanntgegeben und auch häufig hat der Kartenvorverkauf bereits begonnen. Nahezu durch die Reihe weg wurde dabei expandiert, neue Termine, neue Locations, besseres Bühnenkonzept. Es scheint als ob der Holitrend nicht aufzuhalten sei. Doch was macht diese doch relativ kleinen und oftmals ohne spektakuläres Line Up auskommende Festivals so besonders?
Erst einmal muss auf die Geschichte des Holi verwiesen werden, als eines der ältesten Feste der Menschheit hat es seinen Ursprung in Indien. Jedes Jahr feiert die indische Bevölkerung den Frühlingsbeginn mit dem Fest der Farben, dabei bewerfen sich die Menschen aller Kasten (Stände) gegenseitig mit Maismehlfarbe und heben so zumindest für den Moment jeglichen gesellschaftlichen Status auf. Neben einigen weiteren, religiösen Bedeutungen drückt das Fest vor allem Freude aus und genau das versuchen die kommerziellen Festivals in Deutschland auch zu vermitteln.
2012 fand in Berlin das erste kommerzielle Fest der Farben statt, obwohl immer wieder viele Beschwerden über das schwere entfernen der Farben nach der Feier eingingen, hat es sich bis heute gehalten. Bereits seit 2006 gibt es eine ganz andere große Feier der Farben, die Life In Color Eventreihe aus den USA nutzt flüssige Farbe und ist mit mehreren hunderten Shows weltweit wohl die größte ihrer Art. Life in Color, welches zu Beginn Dayglow hieß, war immer eng an elektronische Musik verbunden und DJ-Sets sind eins der wichtigsten Elemente der Show. Ein Großteil der Nachahmer tat dies ebenfalls und so kam es wohl auch dazu das die Holi-Festivals sehr eng mit der elektronischen Musikszene verbunden sind.
Auch locken Holi-Festivals mit ihren vergleichsweise billigen Ticketpreise rund um 20€ pro Person, wobei dies nur relativ ist, da in der Regel weitere 10-20€ für die Farbbeutel fällig werden. Da es mehr um das Gemeinschaftserlebnis geht, reicht auch ein mittelbekannter beziehungsweise mittelteurer Headliner aus um die Mengen anzuziehen. Hierbei gibt es aber einen entscheidenden Unterschied verschiedener Holis zu beobachten. Zwar gibt es, wohl aufgrund des scheinbar unendlich wachsenden Booms der EDM-Szene, eine breite Masse an Festivals die hauptsächlich mit Bigroom-Klängen im Tomorrowland Stil aufwartet, jedoch wird auch immer häufiger auf Deep oder Tech House als musikalische Untermalung gesetzt. Diese groovigen Klänge schaffen es die Crowd noch mehr zur Ekstase zu bringen, da es beim Holifestival weniger um reines Springen zum Drop als mehr um das Genießen der Atmosphäre geht. Alles in Allem werden wir wohl auch dieses Jahr jede Menge ausverkaufte Festivals der Farben erleben!
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