Am 21. September 2017 fand die vierte Auflage des DJ-Meetings auf der Großen Freiheit in Hamburg statt. Dabei fanden sich nicht nur DJs und Produzenten ein, sondern auch viele weitere Aktive aus der Musikbranche. Hier findet ihr eine Review des Events.
Gestartet von Caba Kroll und Klaus Fröhlich im Jahre 1999 entwickelte sich das DJ-Meeting zu einem der größten deutschen Dance- und Musikhighlights. Hunderte DJs, Produzenten, Labelbetreiber, Promotion-Firmen und viele mehr gaben sich bei den jährlichen Veranstaltungen in wechselnden Locations die Klinke in die Hand, bis im Jahre 2013 das Aus von Caba Kroll verkündet wurde. Ein Ende, das bei schwindenden Besucherzahlen und einer ebenfalls schwindenden Relevanz der Veranstaltung nicht ganz überraschte.
Umso interessanter war der Versuch von Plattenmann-Betreiber Jörg Böhm (der auch am originalen DJ-Meeting beteiligt war), diese Veranstaltung in Norddeutschland zu re-launchen und ihr auf lange Sicht zu neuem Glanz zu verhelfen.
Das „neue“ DJ-Meeting liegt strategisch günstig, nicht nur geographisch, sondern auch zeitlich. Als Bestandteil des ständig wachsenden Reeperbahnfestivals hat man ohnehin (fast) alle Musikschaffenden in Hamburg versammelt, und mit der „Mash Up Bar“ auf der Großen Freiheit wurde eine Location gefunden, die quasi direkt neben dem Festival-Gelände liegt. Somit war die Veranstaltung auch gut besucht und konnte sogar einen Zuwachs zu den vorherigen Jahren verbuchen: Nicht nur DJs und Produzenten aus allen musikalischen Genres waren zugegen, sondern auch diverse Label-Bosse, Mitarbeiter aus der Musikindustrie, Radio, Promotion und viele mehr. Dabei waren die Alterklassen ebenfalls bunt gemischt: Neben absoluten Dance-Veteranen trafen sich auch Newcomer und viele neue Gesichter der Branche. Es gab also viel Stoff zum Austausch und bei bestem Wetter fanden die Gespräche innerhalb und außerhalb der Bar statt. Gesponsort wurde das DJ Meeting 2017 vom Label Kontor und dem Verlag Roba; für die Versorgung war also bestens gesorgt.
Dem DJ-Meeting vorangestellt war eine Demo Session, die zwar mit einer hochkarätigen Jury besetzt war (DJ Shog - 7th Sense Records, Oliver West - Pyro & RunDBN, Radiopromoter Niels von Geyer sowie Axel vom Bruch von N-Joy Radio), aber leider eher spärlich besucht wurde. Zudem macht es dann auch wenig Sinn, wenn ein Demo geschickt und besprochen wird, der Produzent aber nicht persönlich anwesend ist. Dem Veranstalter kann da kaum ein Vorwurf gemacht werden: Hier bietet sich für alle Newcomer eine große Chance, die leider nicht ausreichend genutzt wurde.
Fazit: Das DJ Meeting 2017 konnte natürlich in der jetzigen Form kaum an alte Erfolge aus dem Ruhrgebiet anschließen, ist aber in jedem Fall eine amtliche Weiterführung der Veranstaltung. Man trifft hier viele bekannte und neue Gesichter; die Stimmung ist entspannt und mit Sicherheit auch inspirierend. Mit der Unterstützung großer Partner zeigt sich auch die gestärkte Relevanz der Veranstaltung, die zeitlich sowie geografisch perfekt zum Reeperbahnfestival passt. Es ist in jedem Fall noch Luft nach oben (vor allem für die vorangestellte Demosession), aber das DJ-Meeting ist auf dem besten Weg, wieder zu einer wichtigen Veranstaltung für die hiesige Dance-Branche zu werden.
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