Die 20 besten Songs des Jahres 1980
Könnt ihr euch noch erinnern? Oder habt ihr zumindest die Geschichten gehört? 1980 war ein absolut verrücktes Schwellenjahr. Die Siebziger mit ihren Schlaghosen und der Diskokugel an der Decke waren gerade erst zur Tür hinaus, aber die typischen Achtziger - ihr wisst schon, Schulterpolster, Neonfarben und Haarspray-Exzesse - waren noch nicht ganz angekommen. Es war eine Übergangszeit. Musikalisch war es vielleicht eines der spannendsten Jahre überhaupt.
Warum? Weil alles gleichzeitig passierte. Der Punk hatte seine Wut rausgeschrien und verwandelte sich langsam in New Wave. Der Hard Rock wurde lauter und schneller. Synthesizer, die früher so groß wie Schrankwände waren, wurden plötzlich handlich und bezahlbar, was ganz neue Töne in die Charts brachte. Und im Radio lief eine wilde Mischung aus Disko-Resten, hartem Metal, gefühlvollen Balladen und den ersten elektronischen Experimenten.
Es ist schwer, aus dieser Fülle nur 20 Songs auszuwählen. Wenn man nur auf die Verkaufszahlen schaut, verpasst man die Lieder, die zwar damals vielleicht nur auf Platz 15 waren, aber heute absolute Kultklassiker sind. Deshalb habe ich hier eine ganz subjektive, bunte Mischung zusammengestellt. Es sind Lieder, die wir auch heute, über 40 Jahre später, noch auf jeder Party mitsingen, die im Radio laufen oder die einfach dieses ganz spezielle "1980-Gefühl" transportieren. Schnallt euch an, hier sind die 20 besten Songs des Jahres 1980!
Was für ein Comeback! Nach dem tragischen Tod von Sänger Bon Scott dachten viele, das war’s mit AC/DC. Aber dann kam Brian Johnson, setzte sich die Mütze auf, und die Band haute dieses Riff raus. Es ist vielleicht das berühmteste Gitarrenriff der Rockgeschichte. Trocken, hart, auf den Punkt. Dieser Song ist pure Energie und zeigt, dass man Trauer auch in Lautstärke verwandeln kann.
Eigentlich waren Queen ja für Bombast-Rock und Opern-Gesang bekannt. Und dann das: Ein staubtrockener Basslauf von John Deacon, der dich sofort zum Mitwippen zwingt. Inspiriert von der Diskowelle, aber mit der Attitüde von Rockstars. Freddie Mercury singt es mit einer Coolness, die bis heute unerreicht ist. Angeblich hat Michael Jackson sie überredet, das als Single zu veröffentlichen. Gute Entscheidung, Michael!
Ein Song, der einem Gänsehaut macht - besonders wenn man die Geschichte dahinter kennt. Kurz nach der Veröffentlichung nahm sich Sänger Ian Curtis das Leben. Der Song ist düster, melancholisch und doch irgendwie tanzbar. Er wurde zur Hymne des Post-Punk und beeinflusst Bands bis heute. Es ist kein "Gute-Laune-Hit", aber ein absolutes Meisterwerk an Atmosphäre und Gefühl.
Debbie Harry war 1980 zweifellos die coolste Frau des Planeten. "Call Me" war der Titelsong zum Film American Gigolo und ist der perfekte Mix aus der Punk-Vergangenheit der Band und dem neuen Disko-Sound, produziert von der Legende Giorgio Moroder. Es treibt, es ist schnell, und man will sofort auf die Autobahn fahren und das Fenster runterkurbeln.
Ganz anders als die anderen Songs auf dieser Liste. Kein Bass, kein Schlagzeug, nur Bob Marley und seine akustische Gitarre. Es war einer seiner letzten Songs, bevor er an Krebs starb. Er klingt müde, aber voller Hoffnung und Weisheit. "Emancipate yourselves from mental slavery" - eine Zeile für die Ewigkeit. Ein Song wie ein Lagerfeuer für die Seele.
ABBA waren 1980 noch riesig, aber privat lag alles in Scherben. Die Ehen der Bandmitglieder waren am Ende, und genau das hört man in diesem Song. Agnetha singt sich hier den Schmerz von der Seele, während Björn (ihr Ex-Mann!) den Text schrieb. Es ist vielleicht der beste Trennungssong aller Zeiten. Großes Drama, perfekt verpackt in schwedischen Pop.
Wenn AC/DC Rock’n’Roll sind, dann sind Motörhead der Bulldozer, der die Straße planiert. Lemmy Kilmister brüllt ins Mikrofon, der Bass scheppert wie ein kaputter Motor, und das Tempo ist mörderisch. "Ace of Spades" ist dreckig, laut und dauert keine drei Minuten. Genau so muss Heavy Metal klingen. Ein Song, der nach Whiskey und Zigarettenrauch schmeckt.
David Bowie war das Chamäleon des Pop. 1980 verabschiedete er sich mit diesem Song von den 70ern. Er holt seine alte Figur "Major Tom" zurück, dekonstruiert sie aber völlig ("Major Tom's a junkie"). Das Video dazu mit Bowie im Pierrot-Kostüm am Strand ist Kunstgeschichte. Musikalisch extrem komplex, aber trotzdem ein Ohrwurm.
Manchmal braucht man einfach Songs, bei denen man das Gehirn ausschalten kann. "Funkytown" ist so einer. Dieser Synthesizer-Hook bohrt sich ins Ohr und geht nie wieder raus. Es war einer der letzten riesigen Disko-Hits, bevor das Genre "out" war. Auch wenn man die Band sonst kaum kennt - diesen Song kennt jeder, von der Oma bis zum Enkel.
Sting und seine Jungs waren 1980 auf dem Höhepunkt. Der Song handelt von einer verbotenen Beziehung zwischen einem Lehrer und einer Schülerin - ziemlich gewagter Stoff für einen Radiohit. Aber musikalisch ist das genial: dieser Mix aus Reggae-Rhythmen und New-Wave-Gitarren. Man fühlt die Anspannung im Song förmlich.
Noch einmal Disko, aber mit ganz viel Funk. Produziert von Nile Rodgers (dem Genie hinter "Chic"), ist dieser Basslauf einfach unwiderstehlich. Diana Ross klingt hier so verspielt und locker wie selten. Ein Song, der einen sofort auf die Tanzfläche zieht, egal wie müde man ist. Das ist der Sound von New York City bei Nacht.
Das ist der Beweis, dass man zu den düstersten Themen tanzen kann. "Enola Gay" war das Flugzeug, das die Atombombe auf Hiroshima abwarf. Und OMD machten daraus einen fröhlich klingenden Synthie-Pop-Hit. Kein Gesang im Refrain, nur diese unvergessliche Synthesizer-Melodie. Ein Wegbereiter für alles, was in den 80ern an elektronischer Musik noch kommen sollte.
Dieser Song tut weh - nicht musikalisch, sondern wegen der Geschichte. Es war Lennons großes Comeback nach fünf Jahren Pause als Hausmann. Er sang vom Neuanfang. Kurz darauf wurde er ermordet. Der Song ist eine wunderschöne Hommage an den Rock’n’Roll der 50er Jahre, voller Optimismus, der durch die Realität so brutal zerstört wurde.
Geschrieben von den Bee Gees (Barry und Robin Gibb), und das hört man auch. Es ist Kitsch, ja. Aber es ist Kitsch auf höchstem Niveau. Barbra Streisand hält einen Ton in diesem Lied so lange, dass man selbst fast blau anläuft beim Zuhören. Eine Power-Ballade, die 1980 weltweit die Charts dominierte und auf keiner Kuschelrock-CD fehlen darf.
Okay, wir müssen auch mal nach Deutschland gucken. Und an diesem Song kommt man nicht vorbei, ob man will oder nicht. "Santa Maria" ist deutscher Schlager in Reinform, aber er hat Kultstatus erreicht. Diese dramatische Geschichte von der Insel, die aus Träumen geboren... ihr wisst schon. Wenn dieser Song auf einer Party läuft, singen alle mit. Alle. Auch die, die es leugnen.
Der "Boss" wollte eigentlich einen Song für die Ramones schreiben, behielt ihn dann aber doch selbst. Zum Glück! "Hungry Heart" war sein erster richtiger Pop-Hit. Es klingt fröhlich, fast wie ein Bar-Song zum Mitgrölen, auch wenn der Text davon handelt, Frau und Kinder zu verlassen. Ein klassischer Springsteen-Moment: Das Leben ist hart, aber die Musik macht es erträglich.
Das Klackern der Schreibmaschine als Rhythmus-Instrument? Genial. Dolly Parton schrieb diesen Song für den gleichnamigen Film und schuf damit eine Hymne für alle Büroangestellten, die sich vom Chef nicht wertgeschätzt fühlen. Es ist Country-Pop mit einer gehörigen Portion Sozialkritik, aber so verpackt, dass es einfach nur Spaß macht.
"I'm gonna live forever!" - wer hat das nicht schon mal unter der Dusche geschmettert? Der Titelsong zum Film Fame fängt den Traum vom Ruhm perfekt ein. Es ist energiegeladen, dramatisch und sehr, sehr 80er. Irene Caras Stimme hat eine unglaubliche Kraft. Dieser Song weckt sofort den Wunsch, Beinstulpen anzuziehen und durch eine Tanzschule zu springen.
Hier hören wir die Zukunft. Während viele noch Gitarren schrubbten, kamen Visage mit Schminke, Synthesizern und einem französischen Sprachsample um die Ecke. Das war der Startschuss für die "New Romantic"-Bewegung. Der Song klingt kühl, elegant und mysteriös. Ein absoluter Meilenstein der elektronischen Popmusik.
Wir beenden die Liste mit dem ultimativen Party-Song. Egal ob Hochzeit, Geburtstag oder Silvester - "Celebration" läuft immer. Es ist unmöglich, bei diesem Song schlechte Laune zu haben. Er ist funkig, positiv und fordert einen direkt auf: "Celebrate good times, come on!" Ein würdiger Abschluss für unsere Liste und ein Song, der das Jahr 1980 perfekt zusammenfasst: Eine große, bunte Feier.
Das waren sie, meine 20 Highlights aus dem Jahr 1980. Natürlich fehlen Dutzende andere großartige Lieder - von Mike Oldfield bis Kenny Rogers. Aber diese Auswahl zeigt wunderbar, wie vielfältig und kreativ dieses Jahr war.
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