In der schwedischen Stadt Stockholm läuft aktuell ein Pilotprojekt, das zur Verbesserung der Verkehrssicherheit dienen soll. Wie heutzutage jeder von uns in der Fahrschule lernt, ist das überlaute Hören von Musik eine häufige Ursache für fehlende Konzentration beim Fahren und daraus folgende Fahrfehler, aus denen schwere bis tödliche Unfälle resultieren. Besonders gefährlich wird es dann - nicht nur für den Fahrer -, wenn die Musik so laut ist, dass sie sogar das Martinshorn eines herannahenden Krankenwagens übertönt, der dann übersehen wird und im besten Falle nur abbremsen muss, dabei aber wertvolle Sekunden im Rennen gegen die Zeit und den möglicherweise drohenden Tod eines Patienten verliert, im schlimmsten Falle sogar selbst zum Unfallopfer wird. Ein ausgeklügeltes System soll das nun verhindern.
Die Stadt Stockholm testet aktuell mit einigem Erfolg ein System, das es Krankenwagen erlaubt, in Notsituationen und ab einer bestimmten Geschwindigkeit das Autoradio von Fahrzeugen in einem bestimmten Radius zu unterbrechen, damit die Insassen das Martinshorn hören und auf das Herannahen eines Krankenwagens aufmerksam werden können.
Die kreativen Köpfe hinter diesem Projekt versprechen sich davon eine erhöhte Verkehrssicherheit und weniger Behinderungen bei Rettungseinsätzen - ein Thema, das wir uns ganz besonders in Deutschland zu Herzen nehmen sollten, schließlich haben hierzulande schon mehrfach Personen versucht, einen Rettungsdienst wegen Nötigung im Straßenverkehr anzuzeigen. Die Unterbrechung soll ähnlich Wetterupdates oder Eilmeldungen im Radio ablaufen und von nahezu jedem moderneren Automobil empfangen werden können, das im RDS-Format empfängt. Bislang ist nur eine geringe Anzahl von Krankenwagen im Großraum Stockholm mit dem experimentellen System ausgerüstet, das im ersten Halbjahr 2017 seine erste Testphase durchläuft.
Danach wird man sehen, inwiefern sich das Projekt als Erfolg oder Fehlschlag werten lässt und ob das System dabei hilft, wertvolle Sekunden einzusparen, die durch das Entstehen von Verkehrsstaus oder unachtsames Fahren entstehen. Wir finden die Idee hervorragend und werden Euch zeitnah informieren, sobald es Neuigkeiten über den weiteren Einsatz dieser Technologie - ganz besonders in Deutschland - gibt.
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