Das freizügige YouTube-Sternchen legt nach. “Doggy“ war ein Riesenerfolg für Katja Krasavice. Wir hoben damals den musikalisch starken Part hervor. Auch bei “Dicke Lippen“ konnte sie es sich natürlich nicht verkneifen, zweideutige Lyrics über den elektronischen Beat zu singen. Ist “Dicke Lippen“ besser oder schwächer als “Doggy“? Bei uns findet ihr eine Analyse und den Song samt Video.
“Doggy“ sorgte letztes Jahr für ordentlich Furore. Kein DJ war sich so wirklich sicher, ob er den treibenden Beat wirklich spielen könne oder der Text doch etwas über das Ziel hinausschieße. Eines konnte man dem Lied allerdings nicht absprechen: Das bärenstarke Instrumental. Kein Wunder, schließlich legte Stard Ova Hand an, der schon Titel wie “Senorita“ von Kay One produziert hatte. Das ist zwar auch bei Katjas neuer Single der Fall, doch was das Produktionsteam dabei geritten hat (welch‘ passende Wortwahl), ist fraglich.
Monoton, unauffällig und nervig. Das sind drei Adjektive, die “Dicke Lippen“ am besten beschreiben. Neben der ohnehin „anstrengenden“ Stimme des YouTube-Stars ist auch die Bearbeitung dieser schlechter gelungen als beim Vorgänger. Der hohe Produktions-Standard konnte insgesamt nicht eingehalten werden, was in Verbindung mit der langweiligen Idee hinter dem Track einen wahren „Weghörer“ erzeugt.
Lyrics können sehr verschieden sein. Manche Lieder kommen ganz ohne aus, doch viele Künstler bedienen sich eines Sängers oder einer Sängerin. In diesem Fall ist die „Künstlerin“ glücklicherweise gleichzeitig auch die Vokalistin, sodass sich Katja voll und ganz auf ihren Text konzentrieren konnte. Wenn dann auch dieser schwach ausfällt, ist die Frage durchaus berechtigt, was die Dame, deren Name das Cover ziert, denn so geleistet hat.
Die Message und somit Wortwahl eines Songs kann traurig, romantisch, rebellisch, satirisch, „asozial“ oder schlicht ein gewisses Niveau unterschreitend sein. Dabei geht es gar nicht Mal so sehr um den direkten Inhalt. Viel eher ist der Weg zum Ziel interessant. Wie reimt der Artist, welches Vokabulars bedient er sich etc. Die blonde Micaela Schäfer von YouTube scheitert auf voller Linie. Ihr offensichtlich provokantes Konzept geht nicht auf, da man sich nicht - wie bei “Doggy“ - vom Beat und den plumpen Lyrics treiben lassen kann, sondern sich regelrecht von ihnen gestört fühlt. Da kommt dieser magische Punkt ins Spiel, ab dem ein Track zum Kopfschütteln veranlasst.
Fazit: Katja Krasavices neuer Song “Dicke Lippen“ kann uns überhaupt nicht überzeugen. Sowohl das Konzept als auch die Produktion und Lyrics sind schwach und kein Vergleich zum erfolgreichen Vorgänger “Doggy“.