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Relaxender Deep House

BICEP im Interview: Neues Album „Isles“

(Geschätzte Lesezeit: 3 - 6 Minuten)

BICEPWir haben ein Interview mit BICEP geführt.

Wir haben mit BICEP gesprochen. Pandemie-konform fand unser Interview über Zoom statt. Das britische Duo ist zur Zeit auf großer Promo-Tour, denn einige Projekte sind im Erscheinen. Neben einem Livestream-Event am 26. Februar und einer Show auf Apple Music steht klar ihr neues Album „Isles“ im Vordergrund. Wir haben reingehört und mit den Jungs über den Entstehungsprozess gesprochen. Veröffentlichung ist am 22. Januar, einen Vorgeschmack gibt es schon seit geraumer Zeit, denn mit „Atlas“, „Apricots“ und „Saku“ sind bereits drei Singleauskopplungen in 2020 erschienen. Hätte es einen Festivalsommer gegeben, so wäre insbesondere die erste Platte dort sicher ein fester Bestandteil geworden.

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BICEP: House aus Großbritannien

Hinter BICEP verstecken sich Andy und Matt, zwei aus Belfast stammende Briten mit einer Liebe für Italo House. Als Blogger fanden sie den Einstieg in die Szene, dann kam das DJing, Samplen und Produzieren. 2017 erschien ihr Debüt-Album „Bicep“ auf Ninja Tunes - ein voller Erfolg, Lead-Single „Glue“ wurde zum Dance-Hit.

Euer Name „BICEP“ kommt vom Muskel Bizeps, wie oft geht ihr ins Fitnessstudio?

Als wir noch jung waren (lacht) sind wir oft gegangen, jetzt nicht mehr so viel. Der Name ist ein Witz, ein Insider. Er bezieht sich auf die 70er Jahre Italo Disco Szene in New York, wir haben mit unserem Blog „Feel My Bicep“ damals in der Richtung angefangen und naja das sollte nur ein lustiger Name sein. Dann haben wir irgendwann viele Gigs bekommen und brauchten einen Namen, haben uns dann einfach für „Bicep“ entschieden. Wir sind aber nicht so wirklich Bodybuilder.

Am 22. Januar erscheint mit „Isles“ das zweite Album, erneut über Ninja Tunes. Knackige Synthesizer treffen auf helle Drums und einige ikonische Sprach-Samples. Sicherlich die beiden Tracks mit dem höchsten Wiedererkennungswert sind die bereits veröffentlichten Singleauskopplungen „Atlas“ und „Apricots“, aber auch der Rest ist von höchster Qualität. Besonders toll sind die vielen analogen Synthesizer mit auf den Punkt getroffenen Klangbildern.

Dance-Charts: Wie viele Synthesizer besitzt ihr?

Andy: Oh gosh, sehr sehr viele!

Matt: Wollt ihr eine Tour? (Er lässt die Webcam durch ihr Studio wandern, es sind alle  Wände voll mit Synths.)

Dance-Charts: Benutzt ihr die alle?

Andy: Wir nehmen uns meist irgendeinen Synth und sagen uns: Hey, wieso haben wir den eigentlich gekauft, wenn wir ihn gar nicht benutzen? Dann fangen wir an etwas herumzuspielen und bauen darauf dann einen Track auf. Wir sind recht gut darin, all unser Equipment zu benutzen.

Dance-Charts: Erzählt uns vom Album. Wann ist es entstanden, was ist die Story?

Andy: Wir haben damit in 2019 angefangen, in dem Jahr hatten wir kaum Auftritte. Die zwei Jahre auf Tour davor haben uns gezeigt, welche Songs und Elemente auch nach so langer Zeit nicht langweilig werden. Und da haben wir dann angesetzt. Ein Track fing für uns meist auf dem Klavier an, haben uns erst an die Melodien gesetzt, an das Grundkonstrukt. Um ein Beispiel zu geben, auf unserem ersten Album gibt es einen Song der heißt „Opal“, ein ziemlicher Downtempo Track, der Anfangs eher weniger angenommen wurde. Aber dann hat Four Tet einen Remix gemacht, und eigentlich nicht so viel verändert und der wurde sehr beliebt. Daran sieht man, kleine Dinge können so viel bei einem Track ausmachen, können ihn deutlich weiterentwickeln. Also haben wir uns ein bisschen gedacht, das Album wird für zuhause sein, das kannst du dir anhören und jeder Track hat so eine Art Herzstück, also die Melodie und auch ein paar ikonische Sounds.

Matt: Und für die Live-Shows basteln wir dann eine zweite Version, bauen die Tracks noch einmal deutlich in Richtung Techno um. Da sitzen wir gerade dran.

Dance-Charts: Also stammt das Album noch aus der Zeit vor Corona?

Matt: Genau, es war weitestgehend fertig, als es in den Lockdown ging. Wir waren dann trotzdem weiter im Studio, wir haben glücklicherweise unseren eigenen Zugang und teilen uns das nicht mit anderen Musikern. Aber ganz allgemein habe ich die Corona-Zeit als eher entspannt angesehen, worüber ich sehr glücklich bin. Ich habe gegärtnert und gekocht und bin einfach aus dem Stress rausgekommen, den wir immerhin die 10 Jahre davor auf Tour andauernd hatten.

Andy: Ja das stimmt, wir sind mittlerweile an einem Punkt, da geht es nicht mehr um den nächsten Gig, sondern bei uns geht es jetzt um das größere Ganze, um die lange Frist. Ich habe die letzten Monate genutzt, um das ein wenig auszuloten. 

Dance-Charts: Wir tippen mal, Ihr seid also nicht die ersten die nach Neuseeland fliegen und im Februar dort auf Tour gehen?

Matt: Nein, Ich denke wir warten bis genug Menschen die Impfung auf der Welt haben und dann planen wir wieder Shows.

Andy: Es ist ja nicht so, dass nur wir beide involviert sind. Hinter den Shows steckt ein Team von 15 Menschen, die alle eng zusammenarbeiten müssen, damit das auch wirklich klappt. Fällt da nur eine Person aus, ist der ganze Auftritt in der Schwebe.

Dance-Charts: Wie Ihr schon selbst sagt, die Musik ist nicht mehr nur der Sound, es gehört noch mehr dazu, Visuals, Live Shows, etc., übernehmt ihr das alles selber oder delegiert ihr mehr?

Andy: Wir sind schon die, die das Gesamtkonzept im Kopf haben. Aber hinter den graphischen Sachen stecken andere Künstler. Glücklicherweise haben wir eine sehr gute Routine. Nur ein Beispiel, das Cover vom Album hat 9 Monate gebraucht, wir haben das so lange hin und her iteriert, bis wir 100% zufrieden waren.

Dance-Charts: Auf der anderen Seite gibt euch so ein großes Team auch gewissermaßen eine Verantwortung, ihr seid ein Business, wie schafft ihr die Balance zwischen Kommerziell erfolgreich und dennoch Kunst?

Matt: Wir machen uns keine Sorgen über die kommerzielle Seite. Wir machen gute Kunst und wenn uns unsere Kunst wirklich überzeugt, dann ist sie hoffentlich auch kommerziell erfolgreich.

Andy: Mit Ninja Tunes haben wir glücklicherweise ein richtig gutes Label erwischt, die machen da keinen Druck auf uns. Ein Beispiel, bei diesem Album jetzt wird das Cover auf ein besonderes Papier gedruckt, das ziemlich teuer ist. Das führt zu einer sehr kleinen Marge, bei einem Major Label wäre sowas sicher nicht möglich gewesen.

Matt: Kunst kommt als erstes, kommerzielles danach.

Kürzlich erschien das offizielle Musikvideo zu „Saku“, der dritten Single von „Isles“. Bereits Ende 2020 haben BICEP eine Livestream-Show veranstaltet. Gegen einen kleinen Eintritt wurde Musikbegeisterten eine hochwertige Produktion geboten. Am 26. Februar wird das Event in die zweite Runde gehen. Weiter in die Zukunft blickend blieb uns nur noch eine Frage…

Dance-Charts: Auf eurer Spotify-Seite steht, dass Ihr beim Melt! Festival in Deutschland diesen Sommer auftreten werdet, auf deren Webseite werdet ihr noch nicht aufgeführt, was stimmt?

Andy: Ooooops…

Matt: Naja, also bei der aktuellen Situation kann ja keiner sagen ob die Festivals im Sommer stattfinden oder nicht. Also beschäftigen wir uns auch noch nicht so wirklich damit und können jetzt hier nichts direkt bestätigen oder dementieren. Aber wenn das Melt! stattfindet, dann sind wir bestimmt auch mit dabei!


Tracklist BICEP - „Isles“:

01. Atlas
02. Cazenove
03. Apricots
04. Saku
05. Lido
06. X
07. Rever
08. Sundial
09. Fir
10. Hawk

 

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  • This commment is unpublished.
    Jeff · Vor 3 Jahren
    Ist das wirklich "House"? Also zumindest die eingebundenen Tracks (und Glue) sind eher Breaks/Garage.

    Dachte die beiden wären "housiger" (4/4).
    • This commment is unpublished.
      Vitus · Vor 3 Jahren
      Guter Punkt! Bicep sind auf jeden Fall zwischen den Genres. Ein bisschen "housiger" wird es in der Regel bei ihren Live-Auftritten, dort spielen sie unveröffentlichte Edits ihrer Tracks.
Über den Autor
Vitus Benson

Musik begeistert mich, ich höre gerne perfekte Kompositionen, sei es elektronische Musik, Indie oder Rap, das Genre stört mich dabei nicht so sehr. Als Freelancer für Dance-Charts unterstütze ich bei Festival-Kooperationen, im Social-Media-Marketing sowie in der Redaktion. Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme!

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