Es war seit jeher ein großes Problem - auf zwei Seiten. Zum einen bekommen Musiker direkt kein Geld, wenn ihre Songs in einem DJ-Set gespielt werden. Die GEMA verteilt zwar nach einem komplexen Schlüssel, richtet sich dabei aber nicht nach der tatsächlichen Anzahl an Aufführungen eines Werkes. Denn - und hier wären wir bei der zweiten Seite - es war bis dato schlicht und einfach technisch nicht möglich exakt zu messen, wie oft ein Song gespielt wurde. Das könnte sich mit der Technik der Firma Dubset nun ändern.
In der Theorie funktioniert das Prinzip: der DJ spielt einen Song und eine Software erkennt diesen Titel, und gibt diesen Play an eine Messstelle per Internet weiter. Um so häufiger der Song gespielt wird, desto mehr Tantiemen bekommt das Autor des Werkes. Leider liegt es in der Natur der Sache, dass DJs Songs pitchen, scratchen, loopen, filtern oder mit Echos vom DJ-Mixer belegen - und schon hat die Software Probleme den Song als solches zu erkennen (Apps wie Shazam arbeiten nach dem selben Prinzip). Mehrfach hat man erfolglos in der Vergangenheit Boxen in Discotheken aufgestellt, die erkennen sollten, was der DJ spielt. Das könnte sich nun ändern.
Eine Firma namens Dubset soll das Problem jetzt gelöst haben. In den vergangenen zwei Jahren haben mehr als 100.000 User an einem Test teilgenommen. Die Technologie nennt sich MixSCAN, ist marktreif und wird über der Seite TheFuture.com gehostet. MixSCAN kann nach Angaben von Dubset binnen weniger Sekunden erkennen, um welchen Song es sich handelt. Dabei sollen die oben angesprochenen Probleme kein Hindernis mehr darstellen.
Tiesto, Afrojack und David Guetta unterstützen die Entwicklung von MixSCAN aktiv. Natürlich nicht ganz uneigennützig. Ihre Musik wird sehr häufig Woche für Woche in den Clubs gespielt. Sie haben ihre komplette Musik-Sammlung bei Dubset registrieren lassen.
Man darf gespannt sein, wie und ob sich diese Technologie flächendeckend durchsetzen wird. Die Erfahrung zeigt: Wenn es funktioniert und damit auch Geld verdient werden kann, steht einer Einführung nichts im Wege. Allerdings gehört es zur Grundvoraussetzung, dass die Technologie auch 100% zuverlässig funktioniert. Dann dürfen sich Produzenten und Autoren auf eine gerechtere und vielleicht auch höhere GEMA-Ausschüttung in Zukunft freuen.
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