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Seine Songs in 2020

Jahresrückblick 2020: Martin Garrix

(Geschätzte Lesezeit: 3 - 5 Minuten)

Martin GarrixRückblick auf die Songs von Martin Garrix in 2020.

Martin Garrix ist der Justin Bieber der EDM-Szene. Er ist jung, attraktiv und hat weltweit unzählige Fans. Finanziell dürfte ihn die Corona-Krise nicht ins Wanken gebracht haben. Dank seiner Hits “Animals“ (2013), “In The Name of Love“ (2016) oder “Scared To Be Lonely” (2017) dürfte der Youngster ausgesorgt haben. Entgegen seiner Ankündigung, in diesem Jahr viel Zeit im Studio zu verbringen und dementsprechend regelmäßig neue Songs zu veröffentlichen, blieb es 2020 musikalisch still um den 24-Jährigen. Die Höhepunkte waren sicherlich seine Sets an verschiedenen Orten in den Niederlanden, die ihm viele Millionen Klicks einbrachten, und das erste Release auf seinem Alias Ytram. Werfen wir einen Blick auf die Diskographie.

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“Drown“ feat. Clinton Kane

Clinton Kane ist norwegisch-philippinischer Abstammung und hatte bisher noch nicht musikalisch auf sich aufmerksam machen können. Wenn eine Collab mit Martin Garrix im Raum steht, fällt die Entscheidung leicht. So entstand der in seinem Release-Kalender zum Radio-Hit 2020 auserkorene Track “Drown“. Wir bewegen uns auf einhundertprozentigem Pop-Boden. Von Garrix‘ Signature-Sound ist keine Spur. Das allein ist nicht verwerflich. Schließlich war “In The Name of Love“ für den DJ ebenfalls der erste Schritt auf neuem Grund.

90 Millionen Streams auf Spotify nach ca. zehn Monaten? Für einen Superstar ist das zu wenig. Das weiß auch das Management. Versteht nicht falsch: Die Nummer ist nicht schlecht - im Gegenteil. Viele, die “Drown“ immer wieder nebenbei haben laufen lassen, gewannen sie lieb. Bei mir persönlich ist es sogar einer der meistgehörten Tracks des Jahres. Das Problem liegt allerdings darin, dass ein echter Hit spätestens nach dem zweiten Hören im Ohr bleiben muss. Nicht mal als Lückenfüller fungierte das erste Release des Jahres im deutschen Radio. “Drown“ floppte im Ergebnis.


“Higher Ground“ feat. John Martin

Inoffiziell wurde “Higher Ground“ als neue “High On Life“ gehandelt. Der gleiche, klassische Progressive-House-Aufbau, eine starke Top-Line und ein emotionaler Martin Garrix an den Decks (wenn auch nur online). 50 Mio. Streams seit Mai sind dafür keine schlechte Ausbeute. Doch den Einfluss wie “High On Life“ konnte “Higher Ground“ nicht für sich verzeichnen. Ob man lieber Bonn oder den „geheimen“ Songwriter-Star John Martin am Mikrofon hört, ist Präferenz. Die Melodie hingegen ist gut, aber eben nicht so gut wie beim Vergleichswerk. “High On Life“ wird weiterhin auf Hochzeiten und generell emotionalen Momenten eine Wahl sein. “Higher Ground“ wird wohl eher als starke Progressive-House-Hymne im Kopf bleiben - mehr aber auch nicht.


“Make You Mine“ - Ytram & Bleu Clair

Als Martin Garrix via Social-Media ankündigte, sein Alias Ytram nun endlich auch mit Veröffentlichungen auszustatten, war der Hype groß. Bisher war das Pseudonym, welches sich rückwärts Marty liest, lediglich in Form von mehr oder weniger anonymen Warm-Up-Sets in Erscheinung getreten. Beim Sunburn Festival spielte Garrix unter einer Maske versteckt Deep und Tech House. Die erste Single erblickte im Juli das Licht der Welt und hört auf den Namen “Make You Mine“. Mit im Boot ist der Indonesier Bleu Clair. Er hatte zuvor “Need You“ via STMPD RCRDS veröffentlicht. So waren die Wege kurz. Der Sound lässt sich irgendwo zwischen Deep House und Tech House einordnen. Damit setzt der Niederländer einen Trend unter den EDM-Big-Names fort, bei dem Side-Projects geschaffen werden, um einen housigeren, undergroundigeren Sound releasen zu können. Das kennen wir bereits von Jack Back (David Guetta) oder VER:WEST (Tiesto). Enttäuscht war zwar niemand, doch sowohl statistisch als auch musikalisch gelang dem Niederländer mit diesem Debut nicht der ganz große Wurf.


“Fire“ - Ytram feat. Elderbrook

Kleiner Spoiler vorab: Mit Veröffentlichungen unter Martin Garrix war es das bereits für das Jahr 2020. Unter Ytram erschienen hingegen noch zwei Songs. Der wohl stärkste Track des Jahres für den 24-Jährigen ist “Fire“. 15 Mio. Streams verzeichnete der Titel seit September. Gemessen an dem CamelPhat-artigen Sound ist das eine ganze Menge. Elderbrook steuerte unter anderem die Vocals bei. Dabei lässt sich festhalten, dass der Gesang atemberaubend ist. Er schmiegt sich an das Instrumental und dessen atmosphärische Melodie an. Auch produktionstechnisch ist “Fire“ makellos. Nach der Premiere auf dem online stattfindenden Tomorrowland 2020 war die Nachfrage im Netz groß. Glücklicherweise mussten die Fans nicht lange warten. Im Vergleich zu “Make You Mine“ ist damit ein großer Sprung in jeglicher Hinsicht gelungen.


“Alive“ - Ytram, Citadelle, Martin Garrix

Für die letzten beiden (Ytram-)Releases des Jahres wurde jeweils Martin Garrix‘ Spotify-Konto verknüpft. Durch den Push des Hauptkontos erhofft man sich so eine größere Reichweite. Warum die ausgerechnet bei “Alive“ Früchte tragen soll, stellt eine überraschende Entscheidung dar. Der Song ist in jeder Facette undergroundig. Das reine Instrumental-Release beginnt psychedelisch anmutend. Am Klang von “Fire“ angelehnt geht es in einen Drop, der mit Frequenzverschiebungen seiner gut produzierten Bassline spielt. Ob ein Track, der wunderbar in die Morgenstunden im Club passt, auch einen Platz in Garrix‘ letztem Set des Jahres, dem Tomorrowland an Silvester, finden wird, ist abzuwarten.

 

Fazit: Die Quantität und stellenweise (Superstar-)Qualität blieb bei Martin Garrix in den letzten zwölf Monaten hin und wieder auf der Strecke. Dabei ist der Maßstab allerdings sehr hoch. Vom Wunderkind aus Amsterdam erwarten Fans und Presse Meisterwerke, die natürlicherweise nicht immer geliefert werden (können). Erfreulich ist das Erwachen von Ytram und die neuen Ansätze, die der mehrmalige Nummer-eins-DJ der Welt dort liefert. Des Weiteren seien nochmal die aufwendigen Inszenierungen der Sets erwähnt, die er als beendete Livestreams auf YouTube hochlud. Musikalisch als auch visuell konnten sie die Abwesenheit großer Festivals zumindest ein bisschen versüßen. Im Jahr 2021 erwartet uns die wegen Corona verschobene offizielle Hymne der UEFA Europameisterschaft und ein Album des Rap-Side-Projects AREA21.

 

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Über den Autor
Jonas Vieten

Ich bin Jonas Vieten und seit Oktober 2017 Teil der Redaktion. Bereits als Leser habe ich mich täglich auf neue Artikel und News rund um EDM gefreut. Nun auf der Seite der Verfasser sein zu dürfen, macht mich sehr froh. Ich hoffe, eines Tages im Musik-Business - bevorzugt als DJ - arbeiten zu können. Neben Bigroom-Feuerwerk oder chilligen Future-House-Beats können Film-Soundtracks mich ebenfalls begeistern.

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