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10 Jahre nach dem Unglück von Duisburg

Loveparade-Prozess eingestellt: Am Ende ist niemand schuld

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)

Loveparade-Prozess10 Jahre nach der Katastrophe wurde der Loveparade-Prozess 2020 eingestellt.

Der Loveparade-Prozess wurde eingestellt. Wir erinnern uns: 2010 kamen 21 Menschen in Duisburg während einer Massenpanik ums Leben. Nach zweieinhalb Jahren Prozess und 184 Sitzungstagen ist nun traurige Gewissheit, was Beobachter schon vorher befürchteten: An der beispiellosen Tragödie der deutschen Nachkriegsgeschichte ist niemand schuld. Jedenfalls in den Augen der Justiz.


Der wahre Grund

Machen wir uns nichts vor - wahrer Grund für das Desaster ist Planungsunfähigkeit an der Seite von Profitgier. Die Kombination beider Elemente macht die Mischung so tödlich. Hinzukommen viele weitere Fehler, die die entstandene Situation begünstigten. Mangelnde Lautsprecher zur Kommunikation mit den Menschen während des Events, aber auch das zeitweilige Versagen des internen Funks der Polizei sowie deren Verhalten seien an dieser Stelle nur mal beispielhaft genannt. Am Ende kamen zum Prozess sowieso nur noch die kleinen, unbekannteren Beschuldigten zusammen. Die großen Persönlichkeiten, wie zum Beispiel der Betreiber einer bekannten Fitnessstudiokette und gleichzeitige Geschäftsführer von Lopaevent - damaliger Veranstalter der Loveparade - waren relativ schnell fein raus. 


Die Toten und deren Angehörigen werden verhöhnt

Das gegenseitige Zuschieben der Schuld, also der Last von 21 Todesopfern auf den Schultern, haben die Angeklagten geradezu professionalisiert. Dabei bedenken sie nicht, dass genau dieses Verhalten die Opfer und ihre Angehörige in pervertierter Weise verhöhnt. Und genau an dieser Stelle schreitet normalerweise der Rechtsstaat ein. Er soll ermitteln, die expliziten Fehler einzelnen Personen zuordnen und somit Licht ins Dunkel bringen.

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Und am Ende ist niemand schuld

Wer, wie und wo für was verantwortlich ist, diese Frage bleibt auch nach 10 Jahren unbeantwortet. Der international hochangesehene deutsche Rechtsstaat kann sich jedenfalls nicht vollkommen aus der Verantwortung ziehen. Die Einstellung des Verfahrens wirft zurecht viele Fragen gepaart mit Entsetzen in der Gesellschaft auf. Die Waage von Justitia, die ja immerzu auf beiden Seiten ausgeglichen sein soll, scheint zu einer Seite fast umzukippen.


 

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Über den Autor
Alexander Stahl

Ich bin Jahrgang ’94 und mit elektronischer Musik groß geworden. Dabei genieße ich die Vielseitigkeit. Es wäre viel zu schade, sich auf ein bestimmtes Genre festzulegen. Gerne mal schnell, gerne mal langsam. Am liebsten immer laut. Seit April 2017 bin ich im Team von Dance Charts. Gerne besuche ich mal das ein oder andere Festival und kann so mehr oder weniger bekannte Künstler interviewen. Die meisten freuen sich. Als DJ bin ich selbst meistens im Ruhrgebiet unterwegs. Bei Facebook und Instagram halte ich Euch über Musik, Festivals und mich auf dem aktuellsten Stand.

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