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Spannende Einblicke hinter die Kulissen der Szene

BPM Heroes 2021: Review der hybriden DJ-und Produzentenkonferenz in Köln

(Geschätzte Lesezeit: 3 - 6 Minuten)

BPM Heroes 2021VIZE gibt Tipps für Produzenten.

Am 13. November fand die hybride Version der BPM Heroes 2021 statt. Wir waren vor Ort und möchten gerne mit euch teilen, was die Konferenz zu bieten hatte. Um eines vorweg zu nehmen: Es war ein voller Tag mit einem vielseitigen Programm, das möglichst viele Facetten der Musikbranche abdecken sollte.

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Sessions

Uns erwarteten acht Sessions, die von Katrin Fuhrmann, Daniel Paffrath und Henri Johna moderiert wurden. Neben den ca. 30 minütigen Interviews blieb ausreichend Zeit den jeweiligen Speakern im Livestream oder vor Ort Fragen zu stellen.

BPM 2021„Wie und wen bucht man für Clubs?“ war die Kernfrage der ersten Session, die von U Lee im Laufe des Interviews beantwortet wurde. Neben seiner Tätigkeit als Booker des legendären Kölner Bootshaus betreibt er seine eigenen Booking-Agentur „Book Kings“.

Sein Tipp an alle, die für Clubs oder Festivals buchen: Streams und Social Media Reichweiten können zwar eine Basis zur Einschätzung eines Acts liefern, tauscht euch jedoch vor allem mit anderen Clubs oder Veranstaltern aus und stellt ihnen die Frage: Konnte der Act, den ich buchen möchte seine Fans wirklich motivieren die Veranstaltung zu besuchen? 

Die zweite Session mit Jan Gasber drehte sich rund um das Thema Social Media für Künstlerinnen und Künstler. Jan Gasber ist Head of Marketing der Agentur MGNFY, die unter anderem Acts wie Felix Kröcher, Virtual Riot und Marten Horger betreut.

Seine Empfehlung: Bezahlte Anzeigekampagnen vor allem auf Instagram sind inzwischen auch für Newcomer mit kleinem Budget umsetzbar. Wenn ihr also die Reichweite eurer Social Media Kanäle erhöhen möchtet versucht herauszufinden, welche Interessen eure potenziellen Fans haben und sprecht diese Zielgruppe über Werbeanzeigen an.


Tipp an alle Clubbesitzer

Benjamin Reichert von Musical Madness sprach darüber, wie man eine einzigartige Partyreihe für die Hardstyle-Szene etabliert. Ein weiteres Thema war sein Mut, während des Lockdowns im Jahr 2020 die Neuausrichtung des Stuttgarter Clubs Proton zu planen ohne die Sicherheit wann der Club überhaupt wieder öffnen kann.

Sein Tipp an alle Clubbesitzer: Versetzt euch in die Lage des Gastes und simuliert, wie lange dieser vom Eintreffen im Club benötigt bis er sein erstes Getränk in der Hand hält und in die Clubwelt eintauchen kann. Überlegt euch anschließend, wie ihr diese Reise optimieren könnt. So wurden im Proton beispielsweise die Garderoben durch Schließfächer ausgetauscht um Schlangen im Eingangsbereich zu vermeiden. Wenn ich daran denke, wie lange ich zum Teil an Garderoben angestanden habe bevor die Party losging finde ich das einen sehr interessanten Ansatz.

BPM 2021Hit-Duo YouNotUs.

Den Blick aus der Veranstalterperspektive auf die Szene ermöglichte auch die Session mit Bernd Dicks. Er ist Veranstalter und Mitgründer des Parookaville Festivals. Sein Tipp an alle Festival-Veranstalter: Versucht mit der Marke des Festivals eine eigene Welt zu kreieren und gebt dem Gast auch nach drei Tagen Festival durch kleine Gimmicks das Gefühl, dass er in dieser Welt immer wieder etwas neues entdeckt.

Weiter ging es mit Sessions aus der Sicht von DJs- und Produzenten auf die Szene. Gregor und Tobias von YouNotUs erzählten in einer Anekdote, wie sie sich beim Ausliefern von Pizza und einer im Hintergrund geöffneten Ableton-Session kennengerlernt haben und seitdem zusammen Musik machen. Zudem berichteten sie, wie ihnen der Spagat zwischen Club- und Radiotracks gelingt und hatten ebenfalls einen heißen Tipp an alle Produzentinnen und Produzenten: Lasst euren Track im „Mama-Test“ nochmals absegnen, bevor ihr ihn veröffentlicht! So haben eure Eltern oft das beste Gespür dafür, wie ihr euch kreativ ausdrücken wollt auch wenn sie nicht unbedingt in der „Dance-Szene“ zu Hause sind. Probiert den Test bei eurer nächsten Produktion doch einmal aus!

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VIZE gibt Produzenten-Tipps

Wertvolle Tipps zur Musikproduktion gab es auch in der Session mit Vitali, der als Produzent und Teil des DJ-Duos VIZE im Moment wohl zu den angesagtesten Produzenten in Deutschland gehört. Ein wichtiges Learning aus der Session: Produziert eure Tracks zu Ende! Alle Produzentinnen und Produzenten, die diesen Artikel lesen werden die Situation kennen: Ihr habt unzählige Skizzen auf dem Rechner, schafft es aber nicht diese fertig zu produzieren, da ihr euch an Kleinigkeiten aufhaltet. Deshalb der Tipp von Vitali: Versucht den Song als Ganzes zu verstehen und verliert euch nicht in jedem Detail. 

BPM 2021Auch das Thema Artist-Management kam bei der BPM Heroes nicht zu kurz. Michael Obergfell, Manager von YouNotUs und Marco Völkel, CEO der Agentur MGNFY berichteten über ihre Aufgabenfelder als Artist-Manager. Ein wichtiger Tipp aus der Session an alle Artist-Managerinnen und Manager: Versucht trotz einzigartigen Künstlerinnen und Künstlern klare Prozesse im Management herauszuarbeiten und Aufgaben zwischen allen Beteiligten klar zu verteilen.

Was ich persönlich besonders spannend fand: Der Zeitraum, für den vorab geplant werden sollte kann je nach Projekt extrem variieren. So können beispielsweise für die Planung von Single-Releases einige Monate realistisch sein, während Live-Shows zum Teil bis ins Jahr 2023 durchgeplant werden.

Der Input zu den Themen Social Media und Branding wurde abgerundet durch die Session mit Luisa Dams. Sie ist freiberuflich als Art Directorin und Fotografin für viele DJs und Events tätig. Die Session beinhaltete wertvolle Tipps, wie sich DJs, Club und Festival als Marke positionieren können. Der in meinen Augen wichtigste Tipp aus der Session vor allem für Newcomer: Überlegt euch von Anfang an gut, wie ihr eure Marke grafisch über ein Logo, Farben oder einen Filter für Instagram-Bilder präsentieren wollt. Versucht das Brand-Design jedoch so zu gestalten, dass ihr den Look auch immer wieder anpassen könnt ohne gleich ein komplettes Re-Branding vornehmen zu müssen.


Fazit

BPM 2021Mit diesem Programm gelang es dem BPM Heroes Team, unterschiedlichste Perspektiven auf die deutsche Dance Music Szene zu repräsentieren. Trotzdem bauten alle Sessions thematisch aufeinander auf und es war ein klarer roter Faden im Programm erkennbar. Die lockere Atmosphäre zwischen und nach den Session ermöglichte zudem, sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. 

Und es gab direkt eine weitere Ankündigung: Wenn ihr nächstes Jahr bei der BPM Heroes dabei sein möchtet, markiert euch schon einmal den 14. Mai 2022 im Kalender. An diesem Tag findet die BPM Heroes 2022 in Köln statt. Alle weiteren Informationen dazu findet ihr auf bpmheroes.de

 

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Über den Autor
Jonathan Väth

Ich bin Jonathan und habe durch Dance-Charts die Möglichkeit, meine Liebe zur Musik durch das Schreiben auszudrücken. In der Zeit, in der ich nicht über Musik schreibe, produziere ich gerne selbst elektronische Musik oder spiele Klavier. Diese Tätigkeiten bieten mir die perfekte praktische Ergänzung zu meinem Medienmanagement-Studium.

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