„Walk Away” lautet der Name der neuen Nummer der beiden Niederländer Sick Individuals in Kooperation mit Greyson Chance. Wer hier mit dem bekannten Progressive-House-Sound gerechnet hat, wird überrascht sein, denn dieser Track zielt klar auf den Mainstream ab und hat sogar gute Chancen!
Bisher war es nicht das stärkste Jahr für das Duo. Einige Schritte in Richtung eines etwas sanfteren, radiotauglichen Sounds wurden unternommen, die aber noch nicht zu einem großen Erfolg geführt haben. Wer Fan der klassischen Progressive-House-Synths ist, wird sich vielleicht bei „Never Say Never“ oder „Everything“ gefreut haben. Ihre zweite Sparte im Bereich des Groove Houses wurde lediglich durch „Focus“ gefüllt, wobei der Track zu sehr gemischten Urteilen führte.
Man könnte meinen, die Nummer käme einige Monate zu spät, da wir uns ja jetzt schon im Herbst befinden. Die sommerlichen, fröhlichen Vibes passen eher weniger zu den regnerischen, grauen Tagen.
Wie immer werden wir von einer kräftigen Kick begrüßt, die direkt einmal den Lead des Tracks spielt. Dafür wurde der für die Pop-Musik klassische „Na-na-na“-Gesang genutzt, welcher ebenso direkt die größte Kritik darstellt, dazu jedoch später mehr. Die sehr trockenen Synths sorgen für eine rhythmische Atmosphäre, die gut mit den Vocals von Greyson Chance harmonieren. Dieses Zusammenspiel erreicht seinen Höhepunkt in der Bridge, die dann direkt in den Refrains übergeht.
Der Drop, wenn man ihn denn so nennen kann, nutzt eine Technik, die eigentlich eher im Genre des Pops vorzufinden ist. Dabei werden simple Melodien, meist von Backgroundsängerinnen, durch ein „Na“ in verschiedenen Tonhöhen gespielt. Das kann auch gut funktionieren, tut es jedoch nicht immer. Es erinnert ein wenig an einen Jingle in der Werbung.
Die Lyrics befinden sich auf, wie bei EDM so häufig, niedrigem Niveau. Den Text hätte sich jeder spontan ausdenken können, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss, wie wir es im Fall der Schlager kennen.
Fazit: „Walk Away“ ist ein schöner Titel für den richtigen Moment. Dieser liegt jedoch wahrscheinlich ungefähr drei bis vier Monate zurück. Man kann es als eine Art Follow-Up für „Alive“ aus dem Vorjahr sehen. Ob das gelungen ist, kann jeder für sich entscheiden!
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