Kleines Glossar: Remix, Mashup und Co.
In diesem Artikel wollen wir Euch einige bekannte Begriffe nahebringen, die oft auf YouTube, SoundCloud oder teilweise bei Anbietern wie Beatport sowie iTunes zu lesen sind. Doch was bedeutet dieses Wirrwarr aus englischen Wörtern eigentlich?
Als Remix wird eine Neuinterpretation eines bereits vorhandenen Tracks bezeichnet. Dabei kann das Genre gänzlich abweichen oder bspw. sogar nur der Gesang erhalten bleiben. Wichtiges Merkmal: Um einen Remix anfertigen zu dürfen, muss die Erlaubnis des / der Künstler(s) bzw. Labels vorliegen. So werden meistens auch MIDI-Files oder das originale Projekt-File an den Remixer gereicht. Durch den Boom der EDM-Szene in den letzten Jahren greifen auch immer mehr Pop-Artists auf Größen der elektronischen Musik zurück, um ihren Song u.a. Dancefloor-fähiger zu machen.
Oft wird das Original gesamplet (es werden Teile rausgeschnitten bzw. rausgefiltert), da nicht die ursprünglichen Stems vorliegen. Bei einem guten Bootleg ist dennoch nicht oder nur sehr schwierig herauszuhören, dass man hier selbst Hand an das Vorbild legen musste. Interessante Rand-Information: Die gefeierten Bootlegs aus dem Hause W&W werden (zumeist) bewusst nicht veröffentlicht, um Streitigkeiten mit den Urhebern aus dem Wege zu gehen.
Ein Remake unterscheidet sich nur sehr kleinlich von seinem großen Bruder, dem Remix. Dieser Titel wird meistens gewählt, wenn es sich um einen echten Klassiker wie „Blue“ von Eiffel 65 handelt. Den ursprünglichen Interpreten lässt man dadurch automatisch mehr Anerkennung zukommen. Das kann sich durch nur geringe Änderungen im Song deutlich machen wie zum Beispiel dem Modernisieren eines Dauerbrenners durch neues Sound-Design im Refrain. Als Remake gilt aber auch das „Nachproduzieren“. Das wird oft als Übung von aufstrebenden Produzenten genutzt, um die eigenen Skills auf das nächste Level zu heben. Cover sind besonders oft bei Liedern mit Vocals vorzufinden, da diese dann von neuen Stimmen eingesungen werden.
Der Edit ist die kleinstmögliche Veränderung, die einem Song zuteilwerden kann. Dies kann sogar so minimal sein, dass das Original-Projekt nicht Mal mehr veröffentlicht wird. VIP Edits sind Alternativversionen, welche vom Künstler der Vorlage ebenfalls produziert wurden. Wer sich mit Produktion in der Musik etwas befasst, weiß, dass viele Versionen einer Nummer entstehen können, bevor man sich auf eine finale einigt.
Das (oder auch der) Mashup (oder auch MashUp) ist als Begriff eigentlich trivial. Aus dem Englischen: To mash = mischen; und up = ver- (freier übersetzt) ist das simple Vermischen zweier Songs oder nur eines Instrumentals und eines Vocals. Das Ziel einer solchen Eigenkreation ist es, den Zuhörer zu überraschen. Er/ sie kennt vielleicht „Animals“ von Martin Garrix, aber wenn der zweite Drop auf einmal aus einem anderen, oft genreverwandten Lied stammt, kann das den letzten „Kick“ geben. Durch dieses Übereinanderlegen zweier oder mehrerer Audio-Spuren können Aspekte deutlich werden, die zuvor nicht aufgefallen sind. So lassen sich beispielsweise zwischen KURAs Scheiben „Tora“ und „Loki“ mühelose Übergänge im Build-up durchführen, wobei die Refrains auch sehr gut zueinander passen. Meister der Mashups sind Größen wie Hardwell, Afrojack oder auch Dimitri Vegas & Like Mike. Neben diesem Überraschungseffekt kann das Mashup ebenfalls als Übergangstechnik für DJs dienen.
Wer sich „Seek Bromance“ von Tim Berg alias Avicii im Original angehört hat, der kann sich vielleicht vorstellen, dass bei den engen Sendeplänen im Radio ein einminütiger Part bestehend aus reinen Beats nicht allzu interessant ist. Die Idee dieser monotonen Parts ist es eigentlich, dem DJ beim Beatmatchen zu helfen, was früher auf Vinyl eine noch größere Herausforderung darstellte als heute. So wird man auf dem Laptop eines Disc-Jockeys wahrscheinlich fast nur Original Mixes bzw. Extended Mixes vorfinden. Bei letzterem ist es eine seltene Ausnahme (siehe Extended Mix zu „Snakecharmer“), dass eben nicht diese Beatmatch-Unterstützung vorzufinden ist. Wird ein Track als Original Mix gekennzeichnet, kann das einerseits zur Unterscheidung zu möglichen Remixen (also auch dem Radio Edit) dienen, aber auch als Synonym für den Extended Mix.
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