"All Night" von Big Boi feat. LunchMoney Lewis.
Bereits vor über einem halben Jahr erschien mit “Boomiverse“ das dritte Studio-Album des US-amerikanischen Rappers Big Boi. Relevante Chartplatzierungen konnte Big Boi mit seinem Album bislang nicht einfahren, aber es scheint so, als könne zumindest einer der Albumtracks doch noch zu einem kommerziellen Erfolg werden. Kaum ein Lied überfällt einen in deutschen Radios aktuell in ähnlicher Form wie “All Night“, Big Bois Zusammenarbeit mit dem berühmt-berüchtigten LunchMoney Lewis. Im Dezember schaffte er im Vereinigten Königreich zumindest einen Einstieg in die unteren Chartränge. Ob der Song wirklich das Potential für ganz oben hat, erfahrt ihr hier.
Das Instrumental Big Bois “All Night“ ist technisch sehr einfach gehalten. Klassische Trap-Percussions unterlegen hier den Lead-Sound, der über weite Strecken hinweg lediglich aus einem etwas verstimmten Piano besteht. Stumpf ist Trumpf, dieses offensichtliche Arbeitsmotto so vieler Popmusiker trifft auch bei “All Night“ wieder voll und ganz zu. Man möchte das Instrumental geradezu als “gefälliges Geklimper“ bezeichnen, denn viel mehr lässt sich über die Melodieführung kaum sagen. Vier Akkorde entlang der Tonleiter aufwärts, eine kleine Fingerübung und wieder vier Akkorde hinab. Einfach, aber es funktioniert bestens.
“All Night“ will bereits nach dem ersten Hören nicht nur wegen Big Bois und LunchMoney Lewis' Gesang kaum mehr aus dem Kopf entweichen. Die etwas quäkende Stimmfarbe beider Sänger tut ihr Übriges. Sorgfältig dosierte Gitarrenklänge im Breakpart runden das Gesamtwerk bestens ab. Insgesamt kann man “All Night“ wohl als typische Pop-Produktion einordnen, die wenig wagt, aber dadurch viel gewinnen kann. Scheinbar wurde in letzter Zeit einiges Kapital in die Radiopromotion dieses Songs investiert, zumindest in Bayern entkommt man “All Night“ kaum noch. Über 13 Millionen Aufrufe bei Spotify erlauben durchaus Spekulationen auf einen Charteinstieg.
Fazit: Abgesehen von chronischer Mutlosigkeit ist an “All Night“ technisch wenig auszusetzen. Der Song macht vieles richtig und bleibt im Kopf, beste Voraussetzungen also, um nach über einem halben Jahr doch noch kommerzielle Erfolge zu feiern. Bislang existiert noch kein offizielles Musikvideo, vielleicht liefert das ja gemeinsam mit der aktuellen Radiopromotion die Initialzündung zu höheren Weihen einer möglichen Singleauskopplung.
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