Allerdings waren Ray und Anita nicht nur die Gesichter von 2 Unlimited, sondern auch die echten Stimmen von 1991-1996.
Eurodance - Stampfende Bässe, grelles Neon.
Erinnern Sie sich? An das Gefühl, wie man in den 90er Jahren vor dem klobigen Röhrenfernseher saß und darauf wartete, dass VIVA oder MTV Europe endlich den einen Song spielen? Es war eine Ära vor Playlists und Streaming, eine Zeit, in der unsere musikalische Welt von Sendeplänen diktiert wurde. Und diese Sendepläne wurden von einem Genre dominiert, das so unausweichlich, so grell und so voller synthetischer Energie war wie das Jahrzehnt selbst: Eurodance.
Diese Musik war ein "Sonic Boom", der alles eroberte, vom Pausenhof bis zum "Superclub". Doch Eurodance war nie nur Musik. Es war ein visuelles Phänomen. Es waren die futuristischen, mit Computer Generated Imagery (CGI) vollgestopften Musikvideos, die aussahen, als wären sie "auf einem Commodore 64 gerendert". Es waren die bizarren Outfits, die irgendwo zwischen Science-Fiction-Kongress und Fitnessstudio-Unfall angesiedelt waren.
Die Sender MTV Europe, das 1987 startete, und das 1993 folgende VIVA schufen einen paneuropäischen visuellen Marktplatz. Sie brauchten massenhaft Inhalte. Eurodance lieferte: schnell produzierte, visuell schrille und sofort eingängige Clips, die in Dauerschleife liefen. Diese Rotation schuf eine "visuelle Identität", die ein ganzes Jahrzehnt prägte. Die Ästhetik war nicht nur ein Nebenprodukt; sie war ein zentraler Bestandteil des Marketings.
Aber warum ausgerechnet diese Musik? Warum zu dieser Zeit? Um das zu verstehen, müssen wir vom Röhrenfernseher in die staubigen, euphorischen Straßen Berlins im Jahr 1989 blicken. Der Fall der Berliner Mauer war der eigentliche "kulturelle Urknall" für dieses Genre. In den verlassenen Kellern, Bunkern und Fabrikhallen Ostberlins entstand über Nacht eine neue, "anarchische Clubszene".
Techno, und sein bald folgender, kommerziellerer Cousin Eurodance, wurde zum "Soundtrack der Wiedervereinigung". In einer Zeit, in der junge Menschen aus Ost und West, "Ossis" und "Wessis", voller Misstrauen, aber auch voller Hoffnung waren, bot der Dancefloor einen neutralen Boden. Es war eine "Verbindung durch Körper statt durch Worte". Die oft als banal abgetanen, hedonistischen Texte von Eurodance waren in diesem Kontext ein purer Ausdruck von neu gewonnener Freiheit und einem fast greifbaren Optimismus. Eurodance war die kommerzialisierte "Hoffnung auf die Zukunft", die man von Berlin aus in die Wohnzimmer und Diskotheken in ganz Europa exportierte.
Wie aber funktionierte dieser Sound technisch? Ganz einfach: Eurodance war Popmusik, die nach dem Baukastenprinzip funktionierte. Es gab eine "heilige Dreifaltigkeit", eine Formel, die fast jeden Hit definierte.
Der Beat: Ein unerbittlicher 4/4-Stampf-Beat, meist zwischen 120 und 160 BPM. Der Sound: Ein ganz bestimmter Synthesizer. Fast jedes ikonische Riff der Ära, von Snap! bis Robin S, stammte aus einem einzigen Gerät: der Korg M1 Workstation. Das "M1 Piano" und das "M1 Organ" waren die Standard-Presets, die den Sound der 90er definierten.
Die Struktur: Der unverkennbare "Rap-Hook"-Wechsel. Ein (oft männlicher) Rapper, der in gebrochenem Englisch über das Leben, die Liebe oder das Tanzen philosophierte, lieferte die Strophe. Eine (stets weibliche) Power-Stimme lieferte den unvergesslichen Refrain.
Doch dieser letzte Punkt birgt das schmutzigste Geheimnis des Genres. Eurodance war "produzentengetrieben". Die wahren Stars waren Männer wie Frank Farian oder das Duo hinter 2 Unlimited. Sie schrieben und produzierten die Songs und suchten sich dann Personal für die Vermarktung. Dies führte zur "Face vs. Voice"-Kontroverse.
Die "Sängerinnen", die wir auf VIVA sahen, waren oft nur Models, die die Lippen bewegten. Die wahren, ungenannten Stimmen gehörten Studiosängerinnen wie Martha Wash , Loleatta Holloway oder Jenny B , die oft mit einer Pauschale abgespeist wurden, während "ihre" Songs Millionen einspielten. Der Skandal um Milli Vanilli war kein Einzelfall - es war die gängige Geschäftspraxis einer Branche, die Image über alles stellte.
Mit diesem Wissen tauchen wir ein. Hier sind die 20 Songs, die diese verrückte, künstliche und wunderbare Ära definierten.
1. Eiffel 65 - Blue (Da Ba Dee) (1998)
Der letzte große, weltweite Eurodance-Hit und der vielleicht seltsamste. Eine philosophische Abhandlung über Depression ("blue... inside and outside" ) oder einfach nur dadaistischer Blödsinn? Sänger Jeffrey Jey erklärte, die Idee sei, dass eine Person ihr Leben durch eine "persönliche Linse" sieht - in diesem Fall die Farbe Blau. Der "Da Ba Dee"-Hook wurde von Produzent Massimo Gabutti erfunden, weil er "so international ist, dass ihn jeder singen kann". Er hatte Recht. Der Song mit dem revolutionären Pitch-Shifter-Gesang (Auto-Tune) war der perfekte, melancholische und doch euphorische Abschluss des Eurodance-Jahrzehnts.
2. Vengaboys - Boom, Boom, Boom, Boom!! (1998)
Gegen Ende des Jahrzehnts wurde Eurodance zu reinem, unverfälschtem Euro-Pop. Niemand verkörperte diese letzte, extrem kommerzielle Welle besser als die Vengaboys. Das Projekt der niederländischen Produzenten Danski und Delmundo war eine reine Spaßmaschine. "Boom, Boom, Boom, Boom!!" ist so simpel, dass es genial ist. Der Song, der frech bei ABBAs "Lay All Your Love on Me" klaut , war eine Einladung in den "Vengabus" - eine Party, die niemals enden sollte.
3. Aqua - Barbie Girl (1997)
Der frechste, quietschbuntaste und kontroverseste Hit der "Bubblegum Dance"-Ära. Die dänisch-norwegische Gruppe Aqua landete einen Volltreffer, der so groß war, dass Barbie-Hersteller Mattel sie sofort verklagte. Sie argumentierten, der Song und sein anzüglicher Text würden das Image der Marke beschädigen. Der Fall ging bis vor das Berufungsgericht, wo der Richter den legendären Satz schrieb: "The parties are advised to chill" (Die Parteien werden angewiesen, sich abzukühlen). Die Klage wurde abgewiesen, der Song als Parodie geschützt. Die Ironie: Jahre später nutzte Mattel eine "bereinigte" Version des Songs, um die Barbie-Marke zu bewerben.
4. Magic Affair - Omen III (1994)
Dieser Track war der düstere, mystische Blockbuster des Eurodance. "Omen III", im Januar 1994 veröffentlicht, war ein deutsches Projekt des Frankfurter Produzenten Mike Staab. Es war die Fortsetzung einer Hit-Serie, die Staab bereits 1989 mit seiner früheren Gruppe Mysterious Art begonnen hatte ("Das Omen"). Mit den neuen Gesichtern - Sängerin Franca Morgano und Rapper A.K. Swift - wurde "Omen III" zu einem Phänomen. Der Song schoss auf Platz 1 der deutschen Charts und brachte dem Projekt 1995 den ECHO als erfolgreichster Dance Act ein. Mit seinem treibenden 138-BPM-Beat, dem bedrohlichen Rap und Francas glasklarem Refrain war es der perfekte Soundtrack für die Apokalypse auf dem Dancefloor.
5. Captain Jack - Captain Jack (1995)
Eurodance war nicht nur Pop, es war auch Konzeptkunst - und manchmal ein bizarrer militärischer Drill. Captain Jack, ein deutsches Projekt aus Darmstadt, war die Idee des Produzenten Udo Niebergall. Er schuf eine Kunstfigur, die perfekt für die 90er war: einen brüllenden Drill-Instructor in Fantasie-Uniform. Diese Rolle füllte der ehemalige US-Soldat Franky Gee (Francisco Gutierrez) mit markerschütterndem Leben. Der 1995 veröffentlichte Titelsong, mit dem kraftvollen Gesang von Liza da Costa, war ein sofortiger Crossover-Hit, der in ganz Europa die Top 10 stürmte. Es ist ein "einzigartiger Mix aus Partymusik und militärischem Dance-Sound", der so absurd und eingängig ist, dass man ihm einfach gehorchen muss.
6. Scatman John - Scatman (Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop) (1995)
Einer der unwahrscheinlichsten, seltsamsten und herzerwärmendsten Hits des Jahrzehnts. John Larkin war ein älterer Jazz-Pianist, der sein Leben lang unter schwerem Stottern litt. Ermutigt von seinem Agenten, kombinierte er sein "Handicap" mit Eurodance-Beats. Er verwandelte sein Stottern in seine Superkraft: Scat-Gesang. Der Song ist eine direkte, ermächtigende Botschaft an stotternde Kinder: "Everybody stutters one way or the other... If the Scatman can do it, so can you". Eine therapeutische Hymne, die weltweit auf Platz 1 ging.
7. La Bouche - Be My Lover (1995)
Nach dem Milli-Vanilli-Debakel brauchte Produzenten-Legende Frank Farian einen echten Hit - und er musste beweisen, dass er es auch "sauber" kann. Er fand ihn mit La Bouche. Im Gegensatz zu seinen früheren Projekten waren die Gesichter (die amerikanische Sängerin Melanie Thornton und Rapper Lane McCray) hier auch die echten Stimmen. Und was für Stimmen! "Be My Lover" ist pure, explosive Leidenschaft. Der "la-da-di-da-da"-Hook ist unvergesslich. Tragischerweise kam Sängerin Melanie Thornton 2001 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, kurz nachdem sie eine vielversprechende Solokarriere gestartet hatte.
8. Whigfield - Saturday Night (1994)
Der Song, der eine der ersten "viralen" Dance-Challenges der Welt auslöste, ganz ohne Internet. Die dänische Sängerin Sannie Carlson (alias Whigfield) war selbst völlig überrascht. Der berühmte "Dee dee na na na"-Tanz war nicht ihre Erfindung und tauchte auch nicht im Musikvideo auf. Die Legende besagt, dass ein Aerobic-Lehrer in Spanien ihn für seine Kurse am Strand kreierte. Urlauber brachten den Tanz mit nach Hause in ihre Clubs, und plötzlich tanzte die ganze Welt synchron. Ein perfektes Beispiel dafür, wie das Publikum einen Hit erst vollendet.
9. Real McCoy - Another Night (1994)
Noch ein klassischer Fall von deutscher Produktion, die sich als etwas anderes ausgibt. Ursprünglich als "M.C. Sar & the Real McCoy" in Berlin gestartet , war dies ein Projekt der Produzenten Juergen Wind und Frank Hassas. Auch hier griff man tief in die "Face vs. Voice"-Trickkiste: Die Vocals auf der Aufnahme stammen von Karin Kasar, während im Video Patricia "Patsy" Petersen die Lippen bewegte. Der Song war einfach zu gut, um nicht zu zünden. Der unwiderstehliche Groove und die "Another night, another dream"-Hook machten ihn zu einem der größten US-Hits des Genres.
10. Ice MC - Think About the Way (1994)
Ein Song, der zwei Leben hatte. Zuerst war er ein solider Eurodance-Hit des britisch-jamaikanischen Rappers Ice MC und der Sängerin Alexia, produziert vom italienischen Meister Robyx (Roberto Zanetti). Aber sein wahres Vermächtnis wurde 1996 zementiert, als er prominent im Soundtrack des Kultfilms "Trainspotting" auftauchte. Die Zeile "Think about the way that we live today", im Film unterlegt mit Bildern von Hedonismus und Verfall, bekam plötzlich eine ganz neue, ironische und düstere Bedeutung.
11. Corona - The Rhythm of the Night (1993)
Dies ist der vielleicht perfekteste Eurodance-Track aller Zeiten - und der Inbegriff der "Face vs. Voice"-Kontroverse. Die Frau, die wir alle aus dem Video kennen, ist die charismatische brasilianische Performerin Olga Souza. Die unglaubliche, raumfüllende Stimme, die "This is the rhythm of the night" singt, gehört jedoch der italienischen Studiosängerin Giovanna Bersola, alias Jenny B. Produzent Francesco Bontempi wollte ein "marktfähigeres Image". Heute wissen wir es besser und feiern beide: Olga für die unvergessliche Performance, Jenny B für die unsterbliche Stimme.
12. Ace of Base - All That She Wants (1993)
Der "schwedische" Sound, der als entspannte Alternative zum harten Frankfurter Beat die Welt eroberte. Dieser Mix aus Reggae, Pop und Dance hat eine legendäre Entstehungsgeschichte: Die Band schickte ein Demotape an den Star-Produzenten Denniz Pop. Das Tape blieb in seinem Autoradio stecken. Er war tagelang gezwungen, das Lied auf dem Weg zur Arbeit zu hören, bis er widerwillig zugab: "Das ist genial." Er produzierte den Song und machte Ace of Base zu Schwedens größtem Pop-Export seit ABBA und Roxette.
13. Culture Beat - Mr. Vain (1993)
Der Inbegriff der Eurodance-Formel. Der Song, produziert vom Frankfurter DJ Torsten Fenslau , perfektionierte die Struktur: Rapper Jay Supreme und Sängerin Tania Evans lieferten sich einen Schlagabtausch über einen narzisstischen Mann. Der Song schoss in 13 Ländern an die Spitze der Charts. Tragischerweise erlebte Fenslau den Höhepunkt seines Erfolgs nicht mehr. Er starb bei einem Autounfall Ende 1993, kurz nachdem "Mr. Vain" die Welt erobert hatte.
14. Haddaway - What Is Love (1993)
Die existenzielle Frage, die jeden Dancefloor der 90er definierte: "What is love? Baby, don't hurt me". Es ist kaum zu glauben, aber dieser Eurodance-Monolith war ursprünglich als Ballade konzipiert. Der in Trinidad geborene Sänger Haddaway traf die deutschen Produzenten Dee Dee Halligan und Junior Torello. Sie hatten eine Vision: Haddaway sollte den Song wie Joe Cocker singen. Er weigerte sich, machte sein eigenes Ding, und der Rest ist Geschichte - und ein unsterbliches "Saturday Night Live"-Meme.
15. 2 Unlimited - No Limit (1993)
"No-no, no-no no-no, no-no no-no... THERE'S NO LIMIT!". Der Titel war Programm. Dies war die hemmungsloseste, energiereichste und kommerziell erfolgreichste Form von Eurodance. Das belgische Produzenten-Duo Jean-Paul De Coster und Phil Wilde schuf hier das ultimative Dance-Monster. Es war der erste massive Crossover von Underground-Techno zu Mainstream-Pop. Der Song war in unfassbaren 35 Ländern auf Platz 1 und machte das "Gesicht"-Duo Ray Slijngaard und Anita Doth zu Superstars.
16. Snap! - Rhythm Is a Dancer (1992)
Wenn die 90er Jahre einen einzigen, definierenden Song hätten, wäre es dieser. Produziert vom Frankfurter Duo Michael Münzing und Luca Anzilotti, war "Rhythm Is a Dancer" nicht einmal als Single geplant. Das ikonische Piano-Riff, das jeder sofort erkennt? Ein einfaches Preset (eine Voreinstellung) des Korg M1 Synthesizers. Gepaart mit der legendär kryptischen Textzeile "I'm serious as cancer when I say rhythm is a dancer" , wurde der Song zu einem globalen Mantra und einem Meilenstein, der in ganz Europa die Charts anführte.
17. Captain Hollywood Project - More and More (1992)
Tony Dawson-Harrison, alias Captain Hollywood, war einer der Architekten des frühen Eurodance-Sounds. "More and More" ist ein Meisterwerk der Atmosphäre. Der Song ist langsamer, grooviger als vieles, was danach kam. Seine revolutionäre Technik: Harrisons Rap-Stimme wurde elektronisch verfremdet, um sie tiefer und mysteriöser klingen zu lassen. Ein Trick, der später von Real McCoy prominent kopiert wurde. Der Track, produziert von Teams namens DMP und Cyborg , legte den Grundstein für den deutschen Eurodance-Erfolg.
18. Dr. Alban - It’s My Life (1992)
Der wohl einzige Popstar der Ära, der seinen Doktortitel nicht nur im Namen trug, sondern ihn auch ehrlich erworben hatte. Alban Uzoma Nwapa kam aus Nigeria nach Schweden, um Zahnmedizin zu studieren. Um sein Studium zu finanzieren, jobbte er als DJ in einem Stockholmer Club. Dort entdeckte ihn der legendäre schwedische Produzent Denniz Pop. "It's My Life" war die globale Hymne der Selbstbestimmung. Der einzigartige Mix aus "Hip-Hop-Reggae" und Eurodance-Beat machte Dr. Alban zu einer Ikone.
19. U96 - Das Boot (1991)
Ein Konzept, das so absurd und so typisch deutsch ist, dass es nur funktionieren konnte: Man nehme die ehrwürdige, düstere Titelmelodie von Klaus Doldinger zu Wolfgang Petersens Anti-Kriegs-Meisterwerk "Das Boot", füge ein Sonar-Ping und einen unerbittlichen Techno-Beat hinzu. Der Hamburger Produzent Alex Christensen landete damit einen Welthit. Es war der Moment, in dem der düstere Sound der deutschen Techno-Bunker endgültig in die globalen Pop-Charts marschierte. Klaustrophobisch, hypnotisch und unvergesslich.
20. Masterboy - Feel The Heat of the Night (1994)
Wenn es einen Sound gibt, der "Eurodance in Reinkultur" definiert, dann ist es dieser. Masterboy war eine der produktivsten deutschen Hit-Maschinen des Genres. "Feel The Heat of the Night", veröffentlicht im Juni 1994, ist ein Paradebeispiel für die Formel in ihrer reinsten Form. Es hat alles: den unerbittlichen Beat, die kraftvollen Vocals von Trixi Delgado und einen Rap-Part, der... nun ja, auch da ist. Der von Jeff Barnes und Rico Novarini produzierte Track war ein massiver Erfolg in Deutschland, wo er bis auf Platz 8 kletterte, sowie in Frankreich und Österreich. Es ist ein "rhythmischer und schneller" Track, der keine Sekunde vortäuscht, etwas anderes zu sein als eine perfekte, auf den Dancefloor zugeschnittene Hymne.
Schlusswort: Das unsterbliche Erbe des "Bumm Bumm"
Eurodance ist leicht zu belächeln. Die Mode war fragwürdig, die CGI-Videos lachhaft und die Texte oft absurd. Aber dieses Genre ist unmöglich zu ignorieren. Geboren in der Euphorie der wiedervereinigten Berliner Clubs , hatte dieser Sound eine Mission: Freude und Eskapismus in einer Zeit des Umbruchs zu verbreiten.
Diese Mission hat das Genre erfüllt. Es hat nicht nur Europa, sondern die ganze Welt vereint - auf dem Dancefloor, bei Sportereignissen, wo "Freed from Desire" zur Fußball-Hymne wurde , und heute, Jahrzehnte später, als unerschöpfliche Quelle für TikTok-Sounds.
Obwohl das Genre selbst "bis 2001 ausgestorben" war , sind die Melodien in unserer kollektiven DNA verankert. Eurodance ist nicht tot; es ist der unsterbliche Rhythmus unserer Jugend.