Es gibt eine ganze Reihe üblicher Verdächtiger, denen man nahezu alles Schädliche in die Schuhe schieben kann. Sei es unter anderem die allseits beliebte GEMA für deutsche YouTube-Nutzer, EA bei den Gamern, Microsoft unter den Windows-Nutzern, Hillary Clinton in der unaufgeklärten US-Bevölkerung und eben auch Soundcloud beim musikaffinen Teil der Menschheit. Sie alle könnten unterschiedlicher nicht sein und haben letztendlich eines gemeinsam: Sie gelten als das personifizierte Böse und an allem Schuld, was uns Menschen eben bedrückt, ganz genauso wie die Zahl 42 die Lösung für alles ist - it's all connected! Jetzt könnte eine neue Entwicklung im Musikbusiness dafür sorgen, dass es einem der vermeintlichen Übeltäter, nämlich Soundcloud, an den Kragen geht.
Nachdem wir ja schon mehrfach vom schleichenden aber zielsicheren Niedergang des Streaminganbieters Soundcloud berichtet haben - unter anderem herbeigeführt durch ein merkwürdiges Bezahlmodell, das Vergraulen von Stammbenutzern und endlose Streitigkeiten mit Major-Labels - drohen Apple Music und Spotify, ihrerseits ebenfalls Giganten auf dem Streaming-Markt, nun auch in Soundclouds ureigene Geschäftsbereiche vorzurücken. Dank ihrer Partnerschaft mit dem Musikverwertungsdienst Dubset können auf beiden Diensten seit vergangener Woche legal inoffizielle Remixe von Songs aus den Katalogen beider Anbieter hochgeladen werden. Möglich ist das mithilfe der hauseigenen Gracenote-Datenbank und dank guter Deals mit den Major-Labels, die eine großzügige Vergütung der Streaming-Abrufe für die Original-Künstler enthalten.
Und das ist nur der erste Schritt! Stephen White, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender von Dubset, kündigte an, als nächstes auch Mixtapes auf Apple Music und Spotify einführen zu wollen. Was aber bedeutet das für Soundcloud? Mit Sicherheit lässt sich nur eines sagen: Noch mehr Konkurrenz auf dem ohnehin umkämpften Streaming-Markt. Denn Soundclouds Alleinstellungsmerkmal ist jetzt weg. Was das genau bedeutet, wird die Zukunft zeigen, aber es wird mit großer Sicherheit kein gutes Ende für Soundcloud nehmen.
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