R.I.O. ließ erst vor wenigen Monaten nach einer zweijährigen Pause mit einem neuen Track von sich hören. Nun geht es mit einem chilligen Track in Richtung Sommer weiter. Man mag kaum glauben, mit wem sie sich dafür zusammengetan haben: Vengaboys! Die, die Ende der 90er das Partyleben mit Liedern wie „Boom, Boom, Boom, Boom!!“ oder „We Like to Party“ auf ein neues Level gebracht haben; bei Letzterem haben sich die Jungs von R.I.O. für „Party Shaker“ sogar bedient. Nun präsentieren sie mit „The Sign“ eine gemeinsame Produktion, die mit früheren Liedern beider Projekte rein gar nicht vergleichbar ist.
Bei den beiden Namen denkt man eigentlich nur in zwei Richtungen. Entweder in R.I.O.s kommerzielle Electro-House-Schiene, die sie mit Hits wie „Turn This Club Around“ oder „Summer Jam“ befuhren, oder in Richtung stimmungsvolle, einfache Disco- und Club-Musik, die man mit ein paar Bier intus mitgrölen kann. Hier mag einem sogar auffallen, dass sich die Stile eigentlich sehr gut kombinieren lassen, doch davon ließen sich die Projekte nicht einnehmen. Manian und Yanou, alias R.I.O., haben mit „Headlong“ ja bereits vor wenigen Monaten ein Reboot gestartet. Dabei haben sie die BPM um ein weites heruntergefahren und auf entspannte Plätscher-Musik gesetzt, die eher auf Plays am Strand als in einer Disco gesetzt hat. Ähnliches Muster lässt sich bei „The Sign“ erkennen.
Bereits die ersten Töne kündigen eine sehr entspannte Nummer an, die den unwissenden Hörer am ehesten in Richtung Jonas Blue oder Mike Perry als in die der Vengaboys lenkt. Dazu ein paar jamaikanische Vocals, bei denen man tatsächlich meinen könnte, dass R.I.O. Tony T. zurück ins Boot geholt hätten. Doch bevor aus den Vocals eine Strophe beginnen kann, setzt eine weibliche Stimme ein. Diese trifft mit dem Text eine Schnittstelle zwischen Liebes- und Feier-Text, die mit etlichen Metaphern und Periphrasen gespickt ist. Das Instrumental steuert währenddessen geradewegs auf einen Tropical-House-Drop zu, der sehr chillig daherplätschert und genau die richtige Atmosphäre aufbaut. Dazu kommen einige Vocal-Chops, die das Ganze abrunden. Insgesamt ist das Lied sehr zeitgemäß gestaltet und vermittelt eine anständige Prise Sommerstimmung.
Fazit: Das Lied ist gut gelungen. Zwar sind weder R.I.O., noch die Vengaboys großartig herauszuhören, was jedoch nach R.I.O.s Reboot nicht überraschend kommt. Die Atmosphäre passt gut zum Sommer und vermittelt einen schwierig loszuwerdenden Ohrwurm. Was kommerziell drin ist, lässt sich schwer sagen.
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