Schweden gewinnt (Loreen zweite Person, die zwei Mal den ESC gewinnt), Finnland Zweiter (hab ich euch doch gesagt bla, bla), Italien besser als gedacht, Spanien und Großbritannien schlechter als erwartet - Yada, yada - und Deutschland hat den letzten Platz erreicht.
Damit kann ich den Kommentar auch beenden. Vielleicht noch, dass die Show knackig moderiert wurde, das Moderatorenteam die Aufgabe angenommen hat, ohne sich zu sehr im Scheinwerferlicht zu suhlen. Die Interval-Show war gut, die Stimmung in der Halle super und nicht einmal richtig viel Punktegemauschel gab es. Sauberer Ablauf.
Nun könnten wir uns trefflich darüber streiten, wie innovativ die Acts waren, wieviel wer von wem „abgekupfert“ hat, wieviel rosa zu sehen war oder ob die eingespielten Back-Ground-Stimmen dem Contest schaden, da es nun wirklich nur noch eine Halbplayback-Show mit komplettem Backing-Track ist. Wir könnten auch darüber diskutieren, warum San Marino Italien 12 Punkte gegeben hat (Liste beliebig fortsetzen) und ob schicke Hüpfdohlen wichtiger sind als gut arrangierte Musik. Aber hey, das ist eine riesige, minutiös getaktete Show, mit 200 Millionen Live-Zuschauern. Das ist alles bis ins letzte Detail gestaged und wird überall auf der Welt gefeiert.
Nein, ein germanisches Dorf, auch „Dorf der Gebenden“ genannt, liegt in Europa in der Nähe von Gallien. Es ist von den befestigten Lagern Belgorum, Austrium, Kleinpolum und anderen umgeben und grenzt im Norden an die Meeresküsten. Dies ist der einzige Ort in ganz Europa, der nicht vom Einfluss des ESC besetzt ist.
Ein Dorf, das Musik für den ESC nicht hinbekommt und ein Dorf, das, selbst wenn die Musik ok ist, zumindest vom übrigen Europa nicht beachtet wird. Außer beim Geld, das nimmt Europa schon gerne.
Ich bin jemand, der gerne sehr laut meckert, wenn es um die deutsche ESC-Delegation geht. Ich weise gerne und intensiv darauf hin, dass sich etwas in Deutschland tun muss, wenn Deutschland ESC-tauglich werden möchte. In diesem Jahr hatte ich immer ein kleines Lächeln auf dem Gesicht, da ich mir sicher war, dass Lord Of The Lost für das Mittelfeld funktionieren wird. Eine Art Grundlage, die geschaffen werden konnte, für ein Durchstarten in den nächsten Jahren.
Doch es gab wieder einen letzten Platz und dieses Mal kann ich nicht den deutschen ESC anmeckern oder die Musikauswahl. Klar, jammern geht jetzt sehr gut, mit Floskeln, wie „Habe ich doch gleich gesagt“ oder „Mit solchen Vögeln habe ich mich nicht repräsentiert gefühlt“. Das zählt aber nicht für mich. Der Song war - meiner Ansicht nach - Mittelfeld. So sehr ich mich ziere es zu sagen, Deutschland spielt nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegen das Abstimmverhalten der anderen Länder. Ich spreche das erste Mal von einem nützlichen harten Schnitt: Deutschland, trenne dich drei Jahre vom ESC. Schlafe in der Zeit nicht, sondern stelle dich anders auf, stelle dir ein interdisziplinäres Team zusammen und finde einen Abstand zur gegenwärtigen Situation. Und auch Europa hat dann einmal die Chance anderen keine Punkte zu geben 😉
Fazit: Ein runder Eurovision Song Contest, mit großer visueller Show, soliden Acts, wenig Überraschungen, Schweden als Sieger und Deutschland als Letztplatzierten.