"Niion" Wellenformv im Vergleich
Spotify passt die Lautheit seiner Songs einander an. Dies wird gemacht, damit dem Zuhörer ein möglichst homogenes Lautstärke-Level geboten werden kann. Beim Songwechsel ist kein Nachjustieren des Lautstärkereglers mehr nötig. Besonders laute Lieder werden ganz einfach leiser abgespielt. Je lauter Produzenten und Labels einen Song veröffentlichen, desto mehr greift Spotify ein und sorgt für Gleichberechtigung aller Lieder.
Doch was passiert nun, wenn ein Song bewusst dynamisch, ja fast schon fast „leise“ veröffentlicht wird? Dieses Experiment haben Svniivan, Leonail und Tavengo mit ihrer aktuellen Future-Bass-Nummer „Niion“ gewagt. Der Song wurde in zwei Versionen von Futorial Records online gestellt.
Eine davon ist die „Dynamic Version“, welche mit einem absurd hohen LUFS-Wert von -13 dB gemessen wird. LUFS beinhaltet ein Messverfahren, um die für den Menschen wahrgenommene Lautstärke zu messen. Zum Vergleich, Songs von Galantis, Vinai und Co. kommen auf LUFS-Werte von -4 dB. Es gilt: Je näher an 0 dB, desto lauter.
Was passiert nun auf Spotify, wenn Niion in der dynamischen Version sich unter seine lauten Kollegen mischt? Am beeindruckendsten lässt sich diese Frage mit einem Screenshot beantworten. Zu sehen ist die mitgeschnittene Waveform mehrerer Future-Bass-Songs einer Spotify-Playlist. Spielen wir das Spiel → Finde Niion (siehe Bild oben)!
Zugegeben, dieses Spiel war nicht sonderlich schwer. Wie ein mächtiger Wolkenkratzer ragt die Wellenform Niions empor und lässt seine Konkurrenten gedrungen und schwach aussehen. Wie bereits beschrieben, werden die lauten Songs leiser abgespielt, während Niion unberührt sich komplett entfalten kann. Was einen optisch zum Staunen bringt, ist akustisch nicht weniger beeindruckend.
Zuhörer, welche über eine solide Hifi-Anlage oder qualitativ hochwertige Kopfhörer verfügen, werden schnell feststellen: Niion klingt anders als der Rest. Ganz nach dem Motto „Mittendrin statt nur dabei“ umschließt einen der Sound. Der Bassbereich schiebt die tiefsten Oktaven mit einer gewaltigen Wucht und Präzision nach vorne. Und gleichzeitig schmeicheln die Breaks im Song sanftmütig und mit viel Luft zum Atmen das Trommelfell. Dynamik eben!
Und wer sich nun fragt, wer sind denn die benachbarten Wellenformen? Hier die Auflösung. Allesamt Top-Produktionen und wundervolle Songs. Doch mit der reinen Klangästhetik Niions nicht zu vergleichen.
Fazit: Man kann sagen: Streamingdienste und Lautheitsanpassungen haben das Potential die Klangqualität von modernen Produktionen maßgeblich ins Positive zu verändern. Mit Niion haben Svniivan, Leonail und Tavengo gezeigt, wie es geht.
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