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Fortnite allen einen Schritt voraus

Ingame-Konzerte in Fortnite

(Geschätzte Lesezeit: 4 - 7 Minuten)

Aus diesem Grund ist Fortnite allen einen Schritt vorausTrend: Ingame-Konzerte in Fortnite.

Was haben Marshmello, Travis Scott, Diplo, Dillon Francis, Steve Aoki und Deadmau5 gemeinsam? Richtig, alle sechs haben bereits ein Konzert im Videospiel Fortnite gegeben. Vorreiter in Sachen Fortnite-Konzerte war Marshmello, vor kurzem gab es ein Riesenevent rundum US-Rapper Travis Scott und durch die Corona-Krise gibt es nun eine Reihe namens Party Royale im Shooter. In den folgenden Zeilen erfahrt ihr wie diese Events aussehen und warum sowohl Epic Games als auch die Künstler extrem von diesen Events profitieren. Des Weiteren erzählen wir auch warum Fortnite und die teilnehmenden Musiker der Konkurrenz weit voraus sind.


Marshmello-Event (02.02.2019)

Wie in der Einleitung bereits geschildert war Marshmello der erste Musiker, der im Spiel musizieren durfte. Über sein Event berichteten wir bereits vor einem Jahr genauer. Grob zusammengefasst konnte man in der im Spiel bestehenden Stadt Pleasant Park einen virtuellen Marshmello ein Mini-Set spielen sehen. Begleitet war dieses Konzert von starken Visual-Effekts. So gab es riesige Projektionen von zwei Bären und Marshmello neben der Bühne. Des Weiteren flogen während seinem Hit “Fly“ alle Spieler über die Stadt. Das Mini-Konzert konnte also nicht nur durch Marshmellos Musik, sondern auch mit starken Effekten glänzen. Damals schauten sich das Event, das um 20 Uhr MEZ stattfand, knapp 11 Millionen Menschen live an. Hinzu kommen die Views auf den Social-Media-Kanälen und die Wiederholungen. Logischerweise schlug der Auftritt auch außerhalb der Gaming-Szene riesige Wellen, sodass finanziell wohl einiges sowohl für Spieleentwickler Epic Games als auch für DJ Marshmello herausgesprungen sein dürfte. Marketingtechnisch wurde hier auf alle Fälle von beiden Seiten alles richtig gemacht! Zudem gab es damals rundum dieses Konzert einige Challenges, Skins und Tänze passend zu Marshmello, durch die weitere Einnahmen generiert werden konnten. Mit diesem Konzert und dem ganzen Drumherum sprengte Epic Games alles zuvor in Videospielen gesehene und brachte die musikalische Kommerzialisierung auf eine ganz neue Ebene.


Astronomical: Travis-Scott-Konzert (24.04.2020)

Vor ein paar Wochen folgte dann das zweite Mega-Event im Spiel. Es war ähnlich aufgebaut wie das Marshmello-Konzert: Es gab Skins, Emotes und Tänze zu kaufen und einige Wiederholungen des Auftritts. Beim Konzert war eine riesige Travis-Scott-Projektion in der Mitte der Map zu sehen. Diese Projektion rappte, sang und tanzte und haute einen Hit des US-Amerikaners nach dem anderen heraus. Doch dieses Mal ging man noch einen Schritt weiter. Denn der Höhepunkt der Show war die Weltpremiere seines neuen Tracks “The Scotts“ und damit wurde zuvor auch ordentlich geworben. Auch dieses Event sollte eine Win-Win-Situation für Musiker und Spielehersteller gewesen sein. Travis Scott bekam exklusive Promo für seinen neuen Track, wurde dafür gleichzeitig bestimmt auch nicht schlecht bezahlt und Epic Games bekam erneute mediale Aufmerksamkeit durch das Riesen-Event. Zudem sollte sich die Zusammenarbeit von Epic Games mit Travis Scott auch finanziell für das Softwareunternehmen gelohnt haben. Für Fortnite beziehungsweise Epic Games war dieser Auftritt der zweite riesige Marketing-Move. Übrigens wurden mit der Scott-Show, die zuvor aufgestellten Rekorde von Marshmello noch einmal übertroffen. 12,3 Millionen Menschen sollen sich laut Angaben des Spieleherstellers alleine die erste Show live angeschaut haben. Wenn ihr die Show noch nicht gesehen habt, solltet ihr es definitiv noch einmal nachholen!


Party Royale (seit dem 01.05.2020)

Ein neues Konzept ist Party Royale. Eingeleitet wurde die Set-Reihe am ersten Mai. Dafür holte sich Epic Games Major-Lazer-Mitglied Diplo ins Spiel. Bei diesem Konzert wurde jedoch nicht mit virtuellen Projektionen von Diplo, sondern mit einer Live-Aufnahme des DJs, die ins Spiel projiziert wurde, gearbeitet. Anstatt eines virtuellen Diplo war also ein echter Diplo zu sehen. Das Ganze glich einer Art Stream auf YouTube oder Twitch mit dem einzigen Unterschied, dass es diesen Stream im Spiel gab. Hier könnt ihr selber mal reinschauen.

Also ist der dritte Trend für DJs in der Corona-Krise nach Live-Streams und Auftritten in Autokinos nun das Auftreten in Videospielen. Diese Gelegenheit bekommen jedoch nur die Stars der Musik-Szene. Die Musiker, die jedoch diese Gelegenheit bekommen erreichen große mediale Aufmerksamkeit und präsentieren sich auch einer neuen Zielgruppe, der vergleichsweise jungen Gaming-Community. Auch Steve Aoki, Dillon Francis und Deadmau5 haben bereits Sets im Videogame gespielt. Bei der Community sind die Auftritte verschieden positiv aufgenommen worden. Denn im Spiel hatten die Spieler teilweise mit einigen technischen Problemen zu kämpfen. Auch ihr Konzert könnt ihr euch hier in Ruhe anhören.


Deshalb ist Fortnite allen einen Schritt voraus

Für alle Zocker sind diese Auftritte sicherlich ein großer Spaß und auch der größte Teil der Musik-Fans wird mit den Shows mehr oder weniger sympathisieren, dennoch ist diese Entwicklung eine Art weiterer Schritt der Kommerzialisierung der Musik. Zugutehalten muss man sowohl den Künstlern als auch Epic Games, dass diese Events für jeden frei zugänglich sind. Trotzdem sollte klar sein, dass wirtschaftliche Interessen bei dieser Art von Events im Vordergrund stehen. Epic Games bekommt wie bereits erwähnt weitere mediale Aufmerksamkeit und weitere potenzielle Spieler und die Produzenten, Rapper und Sänger profitieren durch Promotion und große Summen Geld. Auch dem Geldbeutel von Epic Games werden die Verkäufe passender Gegenstände zu den Live-Sets sicherlich gut tun. Vor allem da der Spielekonzern eine Art Monopolstellung in diesem Bereich hat, ist die Marke Epic Games momentan im „Videospiel-Musik-Crossover“ unantastbar. Keinem anderen Hersteller von Videogames ist es bis jetzt gelungen derartige Ingame-Konzerte in diesem Umfang umzusetzen. Des Weiteren wird durch das Spiel ein junges Millionenpublikum erreicht, das vermutlich größtenteils noch nicht allzu eng mit der internationalen Musikwelt in Kontakt steht, was für weiteres Interesse von internationalen Stars sorgen könnte. Wenn Epic Games weiterhin seine Monopolstellung behalten kann, könnte es für den Spieleentwickler vor allem durch ihr Spiel Fortnite eine weitere langfristige Umsatzsteigerung bedeuten. Erfahrungstechnisch sind sie anderen Entwicklern wie EA und Co. in dieser Thematik trotz geringerer Erfahrung auf dem großen internationalen Videospielmarkt um Meilen voraus. Auch die teilnehmenden Musiker sind ihren Konkurrenten in der Branche weit voraus, da sie dem Publikum in der Gaming-Szene durch die Auftritte schnell viel näher stehen als andere Künstler. Die persönliche Bindung zu den Musikern könnte vor allem bei jungen Spielern durch Fortnite extrem beeinflusst werden. Marketingtechnisch machen also auch die Künstler alles richtig.


Fazit

Die Shows von Fortnite sind eine Art Win-Win-Win-Situation. Der erste Gewinner sind die Fans des Spiels und der Musik-Stars. Denn schließlich können wir die Musik kostenlos nebenbei beim Spielen genießen, ob wir diese Möglichkeit wahrnehmen ist dann unsere Entscheidung. Der zweite Gewinner ist Epic Games, denn durch die Events steigt die mediale Aufmerksamkeit auf das Softwareunternehmen und speziell auf das Videospiel Fortnite noch einmal ins unermessliche. Und wer hätte es gedacht Gewinner Nummer 3 sind die Musiker, die durch Promotion und Einnahmen profitieren. Zwar stellt das Ganze einen weiteren Schritt der Kommerzialisierung der Musik dar, aber auch wir profitieren gerade in diesen Zeiten von derartigen Möglichkeiten. Des Weiteren sind einige Musiker wie Marshmello und Diplo aktive Zocker, die den Shooter zeitweise auch aktiv spielen oder gespielt haben. Dennoch wird vermutlich der ein oder andere seine Seele verkaufen, was man nicht befürworten muss. Es ist also von Fall zu Fall zu entscheiden. Wir wollen zunächst kein schlussendliches Urteil über die Shows fällen, aber schreibt uns gerne eure Meinung in die Kommentare.

 

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Über den Autor
Jannik Pesenacker

Mein Name ist Jannik Pesenacker und ich bin im August 2018 der Dance-Charts Redaktion beigetreten. Die Musik hat sich neben dem Fußball zu einer meiner größten Leidenschaften entwickelt. Dance-Charts ermöglicht mir, mein Interesse für die Musik auszuleben und lässt mich gleichzeitig den Beruf des Journalisten näher kennenlernen.

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