Es gibt nur noch wenige Artists in der EDM-Szene, die ihren Ursprüngen wirklich treu geblieben sind. Zu diesen Ausnahmen gehört das Duo Blasterjaxx. Seit mehreren Jahren produzieren sie mittlerweile Big Room, obwohl der Hype um dieses Genre bereits stark nachgelassen hat. Natürlich gehören auch Ausflüge in den Progressive House mit dazu, aber unterm Strich sorgen Thom Jongkind und Idir Makhlaf (so die bürgerlichen Namen) für neues Festival-Material. Kürzlich haben sie gemeinsam mit Newcomer Olly James ihre langersehnte ID “Phoenix“ fertiggestellt.
Fast schon als Set-Intro taugt der Einstieg des Tracks. Orchestral werden wir mit ruhigen Tönen konfrontiert, die an eine Begegnung mit der dritten Art erinnern. Darauf baut sich atmosphärisch der Übergang zu den klassischen Big-Room-Synths auf, der wiederum in einen standardmäßigen Build-Up mündet - bis jetzt noch nichts Außergewöhnliches.
Der Drop stellt normalerweise den Höhepunkt eines jeden Songs dar; das, worauf sich alle freuen und die Menge „hinarbeitet“. “Phoenix“ liefert hier leider jedoch ein Kontrastprogramm ab, das dem positiven Bild des Tracks bisher widerspricht. Die Sounds klingen kalt, schmerzen bei lauterem Hören in den Ohren und sind auch nicht wirklich catchy. Da hat man schon insbesondere mit Meisterwerken wie “Fifteen“ im Hardwell Edit, “Savage“ oder “All I Ever Wanted“ bessere Arbeit geleistet.
Das Konzept wiederholt sich zwar nach dem ersten Drop beinahe komplett, doch ein Detail empfinden wir als durchaus störend. Die Lead-Melodie wird, wie für den Big Room typisch, mit einer Kick in dem zweiten Break wiederholt, doch was ist das? Es scheint fast, als hätte man aus Versehen eine Version freigegeben, die noch nicht vollständig den Mixdown und das Mastering durchlaufen hat. “Phoenix“ wird insbesondere an dieser Stelle seinem majestätischen Namen keinesfalls gerecht. Ein Fehler - oder einfach Faulheit -, der auf Top-Niveau absolut fehl am Platze ist.
Fazit: “Phoenix“ von Blasterjaxx und Olly James ist kein schlechter Track. Dennoch passt er nicht in das Jahr 2018 und überzeugt durch ebenso wenig durch unsaubere Arbeit. Da haben die drei Freunde jeweils schon bessere Tracks releast.
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