"You Let Me Walk Alone" von Michael Schulte vertritt Deutschland bei ESC 2018.
Ich halte mich kurz zum gestrigen - völlig belanglosen - Deutschland Vorentscheid zum Eurovision Song Contest. Ich glaube es hieß: "Unser mittelmäßiger Song für Portugal". Und der mittelmäßigste Song war Martin Schulz - äh - Michael Schulte mit "You Let Me Walk Alone".
Nettes Konzept, einen Ed-Sheeran-Sound-A-Like melo-dramatic Song (wer sprach mal von einer Soul-Ballade? Soul geht anders, liebe Leute.) für die Musik armen Deutschen ins Rennen zu werfen. Zwei Hinweise vor meinem Fazit: Michael Schulte hat eine tolle Stimme, versteht Musik und ist sympathisch. Der Song ist eingängig und es ist nichts daran auszusetzen (außer, dass er langweilig ist, das ist aber Geschmackssache).
Es wird wieder ein - von stocksteifen Leuten im Anzug - völlig kaputt-gestylter Song ins Rennen geworfen, der im Arbeitsprozess komplett die Seele verloren hat (und das sogar bei einem guten Sänger). Nur das Aufspringen auf vermeintliche Trends hilft nicht. Wann rollen endlich mal Köpfe im völlig starren öffentlich-rechtlichen Muff, damit Innovation und Verrücktheit für den ESC entsteht? Vielleicht erst wieder nach einer völlig belanglosen Platzierung, bei der wieder die Schuld bei der Jury und dem Abstimmungsverhalten der anderen Ländern gesucht wird. Der deutsche ESC ist tot. Es lebe der ESC und ich sage mit mild-nasaler Stimme: Häppi Jurowischön!