IMS-Studie 2018: EDM-Business weiter stabil.
Der globale Wert der EDM-Industrie sei um 2% geschrumpft, Merchandising wachse und der Anteil elektronischer Musik im deutschen Markt sinke stark. Die jährliche Branchen-Studie der EDM-Szene wurde beim International Music Summit auf Ibiza veröffentlicht. Die Autoren von der Unternehmensberatung Danceonomics haben dafür fünf Bereiche des Geschäfts analysiert, das Tonträgergeschäft, DJs und Live-Acts, Clubs und Festivals, Firmen und Marken sowie den gesamten Industrie-Wert.
Die Studie fand heraus, dass weltweit der Anteil der elektronischen Musik am gesamten Tonträgergeschäft gefallen sei, während, insbesondere wegen zusätzlichen Streaming-Einnahmen, das Feld im Allgemeinen gewachsen sei. In Deutschland fiel der Anteil des Genres in 2017 um deutliche 9% auf jetzt noch 6,4%, zum einen sei diese Zahl aber noch immer deutlich höher als etwa noch in 2013, als er gerade einmal 3,5% betrug und zum anderen seien im vergangenen Jahr viele Pop-EDM-Crossovers erschienen, Singles wie etwa die von The Chainsmokers oder Zedd ordne man oft dann direkt dem Pop zu.
Die Gehälter für Top-DJ seien in 2017 auf hohem Niveau stagniert. Dafür stiegen viele DJs nun verstärkt in das Merchandising-Geschäft ein, zwischen 2014 und 2016 sei dies um 30% gestiegen. In Sachen Social Media würden sich EDM-Acts zur Zeit hauptsächlich auf Instagram-, YouTube- und Spotify-Wachstum konzentrieren. Besonders erfolgreich seien dabei etwa Marshmello, Amelie Lens und Odesza gewesen.
Insbesondere große Festivalketten seien stark vom Wachstum betroffen, so hätten die zahlreichen Ultra-Veranstaltungen in 2017 mit rund einer Millionen Besuchern eine ähnliche Dimension wie die Winterolympiade in Südkorea erreicht. Auch das Sonar, das jährliche Zusammentreffen der Techno-Szene in Barceona, wachse massiv.
Der Verkauf von Spinnin' Records and Warner Music sei mit einem Preis von 100 Millionen US-Dollar der drittgrößte in der Geschichte der EDM-Szene gewesen. Auch im Risikokapitalsegment sei die Branche solide. So haben etwa Native Instruments, Splice und Mixcloud alle drei millionenschwere Finanzierungsrunden abgeschlossen. Zum Schicksal von SoundCloud äußert sich der Bericht nicht.
Im Vergleich zum letztjährigen Bericht sei der Gesamtwert des EDM-Businesses weltweit um 2% leicht auf nunmehr 7,3 Milliarden US-Dollar gesunken. Allerdings weisen die Studienersteller darauf hin, dass dieser Wert sehr schwierig zu messen sei, unter anderem wegen der hohen Anzahl an immateriellen Vermögensgegenständen in der Branche. Sollte der Anteil der Branche an der gesamten Musikindustrie konstant bleiben, so wäre nach einer Studie der US-Bank Morgan Stanley die EDM-Industrie in 2012 9 Millarden US-Dollar wert.
Quelle: IMS Business Report 2018
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