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Über das harte Leben eines tourenden DJs

Die Schattenseiten des Lebens als DJ

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)

Die Schattenseiten des Lebens als DJHardwell. Er legt eine Pause ein. | Bild: Rukes.

Viele träumen von einem Leben, wie es Weltstars wie Hardwell, Martin Garrix oder David Guetta genießen können. Doch jüngste Ereignisse zeigen uns auf, dass sich bei manchen Menschen irgendwann auch die Schattenseiten dieses Lifestyles bemerkbar machen. 


Der Fall Avicii und seine Folgen

„Er hat wirklich gerungen mit dem Nachdenken über den Sinn, das Leben, das Glück", so die Familie von Avicii in einer Erklärung kurz nach seinem Tod. "Jetzt hat er es nicht länger geschafft. Er wollte Frieden haben.“ Avicii führte das Leben, welches sich unzählbar viele Menschen sehnlichst wünschen. Und doch wurde er am 20. April diesen Jahres tot im Oman aufgefunden. In den obigen Zeilen deutet seine Familie den mutmaßlichen Suizid des Künstlers an.

Reaktionen auf diese schockierende Nachricht gab es massig und aus der ganzen Welt wurde der Familie und den Freunden von Tim Bergling Anteilnahme versichert. Einige Monate nach dem Tod des schwedischen Stars kündigte Calvin Harris an, dass er nun keine Tour mehr machen würde. Einige Wochen später erschüttert eine weitere Meldung die EDM-Fans. Hardwell wird in Zukunft vorerst nicht mehr auftreten. Der niederländische DJ sagte alle zukünftigen Live-Shows ab und erklärt in seinem Statement auf Facebook: "Ich konnte immer mit all dem Druck, der durch den riesigen Tourneeplan entsteht, umgehen. Doch aktuell fühlt es sich nach zu viel an. Wie eine Achterbahnfahrt, die niemals endet."

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The Big Business

All diese Fälle zeigen uns auf, dass sich der Beruf des DJ's nicht für jeden eignet. Das ständige Unterwegssein kann, je nach Persönlichkeit, ungewollte Effekte hervorrufen. Bei Avicii äußerte sich dies damit, dass er sein DJ-Pult nicht mal mehr ansehen wollte. Er hatte genug vom Rampenlicht und hatte zunehmend mit Nervosität und Angstzuständen zu kämpfen. Ohne Pause tourte er im Sommer um die Welt und sah abends immer nur dasselbe. Eine tosende Menge, die seine Musik liebte.

Für viele von uns klingt dies völlig unverständlich. Ist genau dies doch der Traum von so vielen Nachwuchsmusikern, auch nur einmal auf einem großen Festival auftreten zu können, so wie es Avicii tat. Doch wenn wir alle mal an Dinge denken, die wir gerne einmal tun würden, aber es nicht können. Stellt euch einmal vor, dass diese Dinge nun zur täglichen Gewohnheit werden. Sie stellen nun nichts Besonderes mehr dar und werden nach und nach langweilig. Im weiteren Verlauf ekeln sie einen dann vielleicht sogar an, weil man einfach genug davon hat. So war das wohl bei Avicii. Diesen Effekt muss natürlich längst nicht jeder haben. Doch jeder Mensch kommt mit Stress  anders zurecht und empfindet diesen dann zum Teil auch gar nicht als solchen. Immer im Fokus zu stehen und die Blicke auf sich gerichtet zu haben, kann allerdings auf Dauer verdammt anstrengend werden.

Letztendlich ist es nur richtig und vernünftig, dass Hardwell und Calvin Harris diesen mutigen Schritt getätigt haben und sich, aus welchen Gründen auch immer, vom Rampenlicht zurückgezogen haben. In dieser unendlichen Musikbusiness-Maschinerie muss man als Musiker auch immer mal wieder Zeit zum Durchschnaufen finden und mal kurz überlegen. Bin ich eigentlich noch glücklich so?

 

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Über den Autor
Daniel Leinen

Ich gehe auf ein Gymnasium in Nordrhein-Westfalen und interessiere mich sehr für Journalismus und Musik. Eine Kombination aus beiden und eine gute Chance Erfahrung zu sammeln ist für mich Dance-Charts. Ich bin froh Teil der Redaktion zu sein und schreibe vor allem über neue Songs und Alben, weil ich es sehr interessant finde, wie sich die elektronische Musik weiterentwickelt. Ich finde, dass jedes Genre, egal ob man es mag oder nicht, seine Existenzberechtigung hat. Denn diese Vielfalt ist das Schöne an der Musik.

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