Das Tomorrowland zählt seit Jahren zu den wichtigsten Festivals der elektronischen Szene. Doch auch vorm europäischen Riesenfestival macht Covid-19 keinen Halt. Aus diesem Grund sollte das Festival zuletzt nach einer Verschiebung endgültig abgesagt werden. Doch nun besteht wieder Hoffnung, dass Veranstalter WEAREONE das Festival wie vor kurzem noch geplant Ende August und Anfang September in Belgien stattfinden lassen kann.
Im März wurde das Tomorrowland zunächst von Juli auf Ende August und Anfang September verschoben. Statt an zwei Wochenenden im Juli sollte die Großveranstaltung nun am 27.-29. August sowie am 3.-5. September stattfinden. Zuletzt hieß es sogar, dass das Tomorrowland dabei unter nahezu normalen Umständen veranstaltet werden könnte, da eine Verordnung der belgischen Regierung ab dem 13. August wieder Großveranstaltungen von bis zu 75.000 Personen erlauben würde. Diese Anzahl entspreche genau der durchschnittlichen Zahl der Festivalbesucher pro Wochenende, sodass hier keine Einschnitte gemacht werden müssten.
Doch am 17.06. gingen überraschende Nachrichten durch die Presse, dass der Bürgermeister von Boom und Rust, wo das Tomorrowland stattfindet, die Veranstaltung nicht erlauben würde, da der Aufwand für die lokalen Behörden zu groß sei und die nötiger Verordnung aktuell noch nicht endgültig beschlossen sei. Doch nun gibt es widersprüchliche Meldungen aus der belgischen Politik. Denn obwohl der lokale Bürgermeister die endgültige Entscheidung über das Stattfinden des Festivals trifft, setzt sich nun der belgische Innenminister Bart Somers persönlich für das Tomorrowland ein. Er hat vor, in den nächsten Tagen mit dem Bürgermeister von Boom und Rust über seine Entscheidung zu reden. Als Grund für seinen Einsatz nennt Somers zum einen, dass er der durch Corona angeschlagenen Veranstaltungsbranche helfen möchte und zum anderen, dass er einen Sommer voller Spaß ermöglichen möchte. Zudem führt er an, dass auch das Rockfestival Pukkelpop veranstaltet werden würde, sodass er hoffnungsvoll sei, dass das Tomorrowland die EDM-Welt begrüßen kann. Zusätzlich dürfte im Hinterkopf des belgischen Innenministers auch der finanzielle Aspekt eine zentrale Rolle spielen. Denn bei einer Absage hätte die flämische Regierung einen Verlust von ungefähr 1,8 Millionen Euro zu verzeichnen.
In einer Erklärung äußerte sich nun auch das Tomorrowland selbst und zeigte sich überrascht von den widersprüchlichen Meldungen der belgischen Politik. In der Mitteilung heißt es zudem, dass man versuche, möglichst schnell Klarheit für alle Besucher und Lieferanten zu schaffen. Zudem wird auch noch einmal daran erinnert, dass die Regierung bereits grünes Licht für die Großveranstaltung gegeben habe. Zum aktuellen Zeitpunkt ist also eine plötzliche endgültige Absage des diesjährigen Tomorrowlands genauso möglich wie ein absolutes Go der belgischen Regierung. (Stand: 19. Juni)
Die Gespräche zwischen Innenminister und Bürgermeister scheinen gescheitert zu sein. Das Tomorrowland gab in einem offiziellen Statement am 23. Juni nämlich die offizielle Absage des Events bekannt und zeigte sich extrem enttäuscht. Darin heißt es unter anderem, dass man das Event schweren Herzens um ein weiteres Jahr verschieben müsse, obwohl man in den letzten Wochen alles versucht habe, um das Event stattfinden zu lassen. Die lokale Regierung habe die Genehmigung für die Organisation des Tomorrowlands nicht erteilt, sodass eine Durchführung des Festivals in diesem Jahr vom Tisch sei. Dennoch würde man zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Ticketinhaber werden also nun ein weiteres Mal vertröstet. Das Tomorrowland will nun alle Ticketinhaber für das Tomorrowland 2021 möglichst schnell kontaktieren und darüber berichten, wie es nach der Absage weiter gehen soll. In der Zwischenzeit findet zum dritten Mal ein digitales Festival des Tomorrowland am 16. und 17. Juli statt. Infos zum dritten virtuellen Tomorrowland-Festival bekommt ihr hier (Tomorrowland kündigt digitales Festival für Sommer 2021 an (dance-charts.de)) oder auf der offiziellen Internetseite des Tomorrowland.
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