Am sogenannten „New Music Friday“ passiert auf dem Musikmarkt immer sehr viel. In unserer Reihe „Release Review“ präsentieren wir euch jedes Wochenende die zehn wichtigsten EDM-Tracks der Woche. In der 24. Kalenderwoche gibt es neue Musik von David Guetta, R3HAB und Jax Jones.
David Guetta ist in diesem Jahr überwiegend kommerziell unterwegs. In dieser Woche unterstützt der Franzose die Sängerin Becky Hill bei ihrer neuen Single “Remember“. Der Song wird Teil ihres anstehenden Albums sein. Mit radiotauglichen Vocals, einem fröhlichen Piano-Instrumental und sommerlichen Dance-Sounds könnte sich “Remember“ zum Sommerhit entwickeln.
Steve Aoki meldet sich mit Club-Musik zurück, nachdem er in den letzten Monaten den Fokus auf Latin-Tracks gelegt hat. Zusammen mit den Produzenten GATTÜSO und Aukoustics legt er den Rock-Klassiker “Losing My Religion“ aus dem Jahr 1991 neu auf. Die einzigartigen Stimme von MKLA und das moderne House-Instrumental hauchen dem Song neues Leben ein.
Auch in dieser Woche gibt es neue Musik von Quantitätsproduzent R3HAB. Der Star-DJ hat sich für die neue Single “Downtown“ den aufstrebenden Sänger Kelvin Jones an die Seite geholt. R3HAB hat sich für einen mainstreamtauglichen Slap-House-Style mit AdLips entschieden. Die Vocals von Kelvin Jones sind das Highlight eines Songs, der es nicht schafft, aus der Menge herauszustechen.
Innerhalb der letzten Monate bekam man das Gefühl, dass Timmy Trumpet mit dem mainstreamtauglichen Psytrance-Sound seinen Style gefunden hätte. Die neue Single “Another Level“ widerspricht der Annahme. Der Song setzt auf einen eintönigen Slap-House-Beat mit düsteren, eingängigen Vocals. Die Trompete des Australiers bleibt dabei nicht außen vor.
Wenn Jungproduzent Gaullin einen neuen Song veröffentlicht, kann man schon fast davon ausgehen, dass es sich dabei um ein Cover handelt. So basiert auch die neue Single “Black Beatles“ auf einem US-Rapsong von Rae Sremmurd. Gaullin und Tom Budin machen aus der Nummer einen standardmäßigen Slap-House-Track. Das kann auf Spotify definitiv zünden.
Haben Artists große Erfolge im Mainstream, besteht häufig die Gefahr, dass sie nur noch Musik für die Charts machen. Dass Purple Disco Machine diesen Weg nach seinen Mega-Hits “Hypnotized“ und “Fireworks“ nicht geht, beweist das neue Release “Playbox“. Der Song setzt zu 100 Prozent auf den klassischen Disco-Sound des Dresdners. Das dürfte eingefleischte Fans freuen.
Als Hit-Produzent hat sich Jax Jones innerhalb von ein paar Jahren etabliert. Seither kennt man den Briten für seinen unverkennbaren Sound. In dieser Woche kam ein Song mit neuem Sound. Zum Start seines eigenen Labels WUGD veröffentlicht er den Tech-House-Track “Crystallize“. Interessante Entwicklung.
Genauso wie Gaullin bedient sich auch Brazilian-Bass-Pionier Alok gerne mal allseits bekannten Klassikern. Bei seinem dieswöchigen Release “Body On My Mind“ hat sich der Brasilianer jedoch nicht inspirieren lassen. Am Ende haben wir es dabei dennoch nur mit einem belanglosen Brazilian-Bass-Track zutun. Einzig die Vocals bleiben etwas im Kopf.
Ein weiteres Cover wollen wir euch an dieser Stelle noch vorstellen. Der niederländische Produzent MOTi hat sich zusammen mit Sängerin Mary N’diaye den Dance-Klassiker “Pump Up The Jam“ geschnappt und in einen modernen Club-Track verwandelt. Diese Version wird wohl in der Menge der “Pump Up The Jam“-Cover untergehen.
Zuletzt haben wir noch ein neues Release von Spinnin‘ Records. Der belgische Tomorrowland-Act Yves V hat in Zusammenarbeit mit Bjorn Verbex den Progressive-House-Song “Reflect“ an den Start gebracht. Das Sounddesign wirkt jedoch deutlich frischer als bei vielen anderen Genre-Produktionen. Fans sollten hier reinhören.
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