Seit einer gefühlten Ewigkeit geistert eine ID mit dem Namen “Clap“ durch das Internet. Klar war, dass Ummet Ozcan hier seine Finger mit im Spiel hatte, doch war es nicht eine Collab mit Dimitri Vegas & Like Mike? Nein, der Solo-Release folgte auf seinem eigenen Label OZ Records. Wir analysieren “Omnia“ Stück für Stück mit euch, um abschließend zu klären, welche Stärken und Schwächen der Song aufweist.
Wenn man “Omnia“ kurz überfliegt, stellt man schnell fest, dass das Sound-Design entweder stark veraltet, oder Retro ist. Mit seinem fast schon langweilig simplen Konzept wird der Titel wohl niemanden im Jahre 2018 überraschen. Ummet Ozcan gehört zu den wenigen DJs, die ihrem Genre, Big Room, konsequent treu geblieben sind. Sein Signatur-Sound lässt sich 2014 bei “Raise Your Hands“ oder “SMASH!“, 2015 beim Festival-Dauerbrenner “The Hum“ mit den belgischen Brüdern Dimitri Vegas & Like Mike, 2016 bei “Megatron“, 2017 bei “Om Telolet Om“, und dieses Jahr bei “Krypton“ sowie nun “Omnia“ wiederfinden. Schlüssel sind die Supersaw als allgegenwärtiger Synth und ein Drop mit bounciger Kick, die zum Springen im Takt anregt.
Betrachten wir nun Ummet Ozcans neuestes Werk, fällt auf, dass er sich nach seiner Radio-Nummer “Change My Heart“ wieder seinem Lieblings-Genre zuwenden wollte. Auf Festivals funktioniert der simple erste Breakpart einwandfrei. Der Effekt, wenn die „Melodie“ - so wollen wir es Mal ganz vage nennen - einsetzt, ist definitiv ein Stimmungsgarant. Auch der Drop schafft, es diese aufgebaute Energie mit purer Action zu entladen. Leise arbeitet im Hintergrund der Reverse-Bass und sorgt für den nötigen Subbass über eine PA-Anlage.
Insgesamt ist “Omnia“ jedoch schlicht zu langweilig. Keine Frage, dass einfach gestrickte Scheiben wie bspw. “Live The Night“ von Hardwell und W&W durchaus funktionieren können, der Grad zwischen Monotonie und Festival-Tool ist dabei allerdings sehr schmal. Ozcans neuestes Werk schafft es leider nicht, jenen über die volle Länge nicht zu verlassen. Der Drop ist zu leer und die wenigen Vocal-Samples sind nicht in der Lage, die Single im zweiten Break interessanter zu gestalten. Erst kürzlich bewies der Türke mit “Krypton“, dass alter Sound und neue Elemente sich nicht ausschließen. In “Omnia“ ist davon leider nicht mehr viel zu hören.
Fazit: Ummet Ozcan erfüllt vielen Fans mit dem Release der “Clap“-ID einen Wunsch. Musikalisch kann uns die Nummer nicht vollends überzeugen. An zu vielen Stellen wurde zu lieblos gearbeitet, was “Omnia“ zu einem von vielen Tracks macht, welche in der Masse untergehen.
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