Maurizio Colella alias EDX ist bereits seit Mitte der 2000er Bestandteil der EDM-Szene. Nicht nur mit seinen eigenen Singles landete er bereits mehrere Erfolge, sondern auch mit seinen Remixen. Seine eigene Interpretation des Sam-Feld-Coversongs „Show Me Love“ erreichte in mehreren Ländern die offiziellen Single-Charts und sein offizieller Remix zu „How Long“ von Charlie Puth räumte dem Schweizer eine Grammy-Nominierung ein. Als DJ war er nicht nur auf diversen deutschen Festivals, sondern auch mitunter auf dem Tomorrowland oder Ultra Music Festival zu sehen. Welche Events er zu seinen Favoriten zählt, erfahrt ihr im Folgenden, denn wir hatten das Glück ihn beim Airbeat One 2019 ein paar Fragen zu stellen.
Hi Maurizio, schön dich zu treffen. Du bist ja bereits zum dritten Jahr Teil des Timetables der Airbeat One. Wie ist es für dich hierher zurückzukehren? Wie erlebst du dieses Festival?
Ja genau, es ist mein drittes Jahr hier bei der Airbeat One. Letztes Jahr lief etwas schief mit dem Strom, dadurch konnte ich leider nicht auflegen. Es war sehr schade, denn ich hatte sogar Liveacts mit dabei. Dieses Jahr ist hier alles noch viel größer und es ist für mich immer etwas Besonderes in Deutschland zu spielen, denn es ist eines meiner stärksten Länder, wenn es um Musik geht. Ich bekomme hier immer sehr viel gutes Feedback und hier im Norden macht es mir richtig viel Spaß.
Du hast ja bereits bei einer Vielzahl von großen Festival aufgelegt, mit dabei das Tomorrowland, Ultra Music Festival und EDC. Welches Festival würdest du zu deinen Favoriten zählen und was macht es so besonders?
Es gibt natürlich extrem viele Festivals auf der ganzen Welt in verschiedenen Kontinenten und der Sommer ist sehr fokussiert auf Europa, da habe ich bereits auf mehreren Bühnen in Deutschland gespielt, viele andere Konzerte gab ich auch in Dänemark und nächste Woche bin ich in Polen und wieder dann in Belgien auf dem Tomorrowland. In den USA war ich quasi auf allen Festivals zu sehen. Viele von denen haben natürlich einen besonderen Touch und diese sind meistens die, die ich am besten finde. Einige sind eben nicht nur auf einem Parkplatz aufgebaut, sondern in einer besonderen Location, so wie zum Beispiel das Paradiso Festival in Amerika. Dieses findet in einem Valley in Washington bei Seattle statt und ist extrem cool. Oder auch Electric Forest, das in Michigan, USA in einem Wald stattfindet. Dort hatte ich mal eine exklusive Stage; mit dabei waren unter anderem Nora En Pure und Croatia Squad. Aber alles in allem ist es sehr schwierig, denn ich habe viele Festivals mitgemacht und es wäre einfach nicht okay zu sagen, dass eines von denen das Beste wäre. In Deutschland sind sie aber immer sehr gut organisiert und machen sehr viel Spaß.
Auch als Produzent bist du schon eine Weile aktiv und veröffentlichst zurzeit sehr Deep-House-lastige Produktionen, wo kommt deine Inspiration her und wie hast du dich in diese Richtung entwickelt.
Ich mache das nun schon seit mehreren Jahren und war im Grunde genommen bereits von Anfang an sehr housig. Klar zu Beginn, wo Techno-Produktion entstanden ist und in Europa gewachsen ist, da habe ich das auch ein wenig ausprobiert, habe dann aber für mich entschieden, dass das Housigere, Grooviegere das ist, wo ich mich wohl fühle und mich am meisten anspricht. Man durchläuft natürlich viele Zyklen und versucht den Trend vorauszusehen. In den letzten Jahren waren wir damit sehr erfolgreich und am Ende des Tages ist es für mich wichtig die Musik zu machen, die mir Spaß macht und die ich fühle.
Bekannt bist du insbesondere auch für deine Remixe; so durftest du Songs von unter anderem Avicii, David Guetta und Calvin Harris neuinterpretieren. Wie entsteht so ein Remix? Ging die Initiative oft von dir aus oder kommen die Künstler auch oft auf dich zu?
In 99 Prozent der Fälle geht die Initiative vom Künstler oder vom Label aus. Diese fragen mich dann an. Im Jahr habe ich teilweise über 200 Anfragen, wovon dann unterm Strich fünf veröffentlicht werden. Das ist natürlich hart, denn da sind in meist extrem viele Songs und Acts darunter, die man gerne mixen würde und man muss halt, abwiegen, ob man von dem Track eine geile Version abliefern kann oder nicht. Ich versuche immer eine Version zu präsentieren, die auch wirklich outstanding ist und das Zeug hätte, sich dem Original gar überzustellen. Oft ist es uns auch gelungen und einige Remixe stehen definitiv auf der Top-Liste. Das sind dann die Signature-Remixe, die glaube ich Generationen von Musik bewahren. Und Klar ich bin sehr Glücklich mit der Situation. Dadurch, dass mein Stil recht eigen ist und einen besonderen Vibe hat, wird es mir im Endeffekt ermöglicht diese Remixe auch weiterhin zu produzieren.
Für deinen Remix zu Charlie Puth Single wurdest du für einen Grammy nominiert, wie fühlt es sich an, für so einen Preis vorgeschlagen zu werden?
Wenn man Musik macht hat man auf jeden Fall ein paar Ziele und Träume vor Augen und eine Grammy-Nominierung stand bei mir natürlich auch auf der Liste. Nun habe ich es geschafft und es war ein tolles Erlebnis. Ich muss sagen, wir haben tatsächlich auch daraufhin gearbeitet. Dennoch ist es aber sehr unerwartet passiert. Jetzt geht es weiter und wir konzentrieren uns auf den nächsten und übernächsten. Vielleicht gelingt es uns mit dem Remix zu David Guetta und Anne-Marie noch ein weiteres Mal.
Was dürfen wir in den kommenden Monaten von dir erwarten?
Es sind ja derzeit zwei neue Singles draußen. Zum einen „Off The Grid“, eine Vocal-Single mit Amba Shepherd, die extrem gut läuft und an der wir auch weiterhin noch arbeiten, zum anderen wäre da „Ubuntu“, eine Club-Nummer, die auf Ibiza und bei den Club-orientierten Acts seht gut ankommt. Das forcieren wir auf jeden Fall auch weiterhin. Im August kommen dann die nächste Single und auch ein neuer Remix.
Super, vielen Dank für das Interview!
Ich danke auch.
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