In der Bigroom House Szene waren die deutschsprachigen DJ's und Produzenten seit jeher nicht sonderlich stark vertreten. Doch so langsam kommt auch dieser Teil der EDM Szene wieder stärker aus dem Land, das einst eines der Ursprungsländer für elektronische Musik war. Mit Klaas und Mazza veröffentlichen jetzt ein Deutscher und ein Schweizer zusammen den Song „Here We Go“, das Release ist noch für diesen November gesetzt.
2008 bis 2010 waren die Jahre für den Kölner Produzenten Klaas Gerling, mit seinem Remix zu Guru Josh Projects „Infinity 2008“ wurde er über Nacht zum Star. In den darauffolgenden Jahren konnte er mit einem „What Is Love“ Rework von Haddaway und mit der Single „Freak“ zusammen mit den Bodybangers nochmals charten. Doch mit dem Aufkommen des Internets und dem stärkeren Fokus der Szene auf niederländische, schwedische und zuletzt auch amerikanische Produktionen verschwand der Musiker erstmal ein wenig von der Bildfläche. Da er aber seit jeher für guten Electro House steht, kämpft er sich in letzter Zeit zurück, seine Singles bekommen wieder Support von den neuen Großen der Szene. „Here We Go“, welches mit dem aus Montreux stammenden Youngster Mazza entstand, wird so bereits von Hardwell, Dimitri Vegas & Like Mike oder auch Showtek gespielt.
Mittlerweile quasi ständig wird Bigroom Künstlern vorgeworfen, lediglich nur noch zu kopieren. So beginnt auch „Here We Go“ im Break mit einer Melodie, die von einem Synthesizer gespielt wird, welcher ausgesprochen große Ähnlichkeiten zu Bastos Hit „Again & Again“ hat. Schnell entfernt sich die Produktion jedoch davon und entwickelt sich zu etwas eigenständigen. Das Build Up zeugt von hoher Qualität, es kann die Spannungskurve auf extremste Art und Weise anheben, jeder, der sich auf der Tanzfläche bewegt, wird mitgenommen von diesem Part der Hymne. Ein wenig enttäuschend ist dann jedoch der Drop, zwar sauber verarbeitet kommt er aber wenig Druckvoll daher. Die Melodie klingt lahm und hat zu wenig Abwechslung, auch wenn leichte Vocal Shouts im Hintergrund ein wenig Energie zurückbringen.
Fazit: Klaas bewegt sich so langsam wieder dahin, wo er einmal war, der Kölner entwickelt sich zu einem international bekannten DJ und Produzenten dessen Songs auf allen Festivals weltweit zu hören sind. „Here We Go“ ist dabei eine runde Kreation, die aber keinen Ausnahmefaktor besitzt, der Support der Szene zeigt, das sie gut angenommen wird, in einem Jahr wird sich aber niemand mehr an diesen Song mit dem noch relativ unbekannten Mazza erinnern.
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