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ZWÖLF - der ESC 2016 Blog

ESC 2016 - Avicii disst Schwedens Sieger

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)

ESC 2016 Avicii disst Schwedens SiegerAvicii spricht über Schwedens ESC-Sieger.

Schon lange bevor der Eurovision Song Contest 2015 stattgefunden hatte, war der Siegertitel „Heroes“, gesungen von Måns Zelmerlöw, in der Diskussion ein Plagiat von David Guettas „Lovers on the Sun“ zu sein. Der ESC ist in Schweden besonders beliebt. So finden jedes Jahr diverse Shows mit dem Titel „Melodifestivalen“ statt, um den Landessieger für Schweden zu ermitteln. Schon beim dortigen Sieg waren die Boulevard-Zeitungen voll mit Schlagzeilen über den geklauten Guetta-Song. 


David Guetta genießt und schweigt

Obwohl offizielle Untersuchungen vom Schwedischen Fernsehen (SVT) und dem ESC eingeleitet wurden, blieb der Titel im Rennen. Denn getreu dem Motto: „Wo kein Kläger, da auch keine Klage“ hatte David Guetta selbst keine Rechtsansprüche an dem Song „Heroes“ geltend gemacht. Damit waren dem SVT und ESC die Hände gebunden und der -aus gutem Grund - hoch favorisierte Titel aus Schweden gewann auch tatsächlich den Contest.

 
Alles nur geklaut

Doch nicht nur die Melodie ist gemopst, sondern auch die Bühnenshow. Viele Zuschauer-Votes hat der Schwede nicht nur wegen des eingängigen Pop-EDM-Songs erhalten, oder weil Zelmerlöw aussieht, wie der ideale Schwiegersohn, sondern weil eine Armee von Strichmännchen mit ihm auf der Bühne interagiert haben. Das offizielle Video von „Heroes“ war jedoch bereits vor dem ESC wegen möglichen Copyright-Verletzungen vom Markt genommen, denn Joel Sebastian alias „A Dandy Punk“ monierte die verblüffende Ähnlichkeit zu seinen Figuren. Den ESC-Auftritt konnte er jedoch nicht mehr stoppen. Somit hat Schweden mit dem Rezept „Altbekanntes neu gemischt und aufgewärmt“ das gläserne Mikrofon dem ehrlich arbeitenden ESC-Europa generalstabsmäßig abgezogen.


Avicii hält nicht still

2013, nachdem ein Jahr zuvor Loreen mit „Euphoria“ gewonnen hatte, hatte Avicii - als Schwede - die Ehre mit den beiden Männern von Abba (Benny und Björn) den ESC-Opener „We write the Story“ zu schreiben und zu produzieren. Bei Guettas „Lovers on the Sun“ war Avicii Co-Writer. Also eine gute Voraussetzung, um emotional vorbelastet zu sein. Und endlich hat er sich in einem Interview zu Wort gemeldet. In seinem unvergleichlichen Interview-Stil, der an jeder Ecke 180°-Wendungen macht, sagt er deutlich, dass „Heroes“ eine schlechte Kopie von Guettas-Song sei.

In seinen DJ-Sets nutzt er derzeit „Heroes“ gerade für unterschwellige Mash-Ups mit „Lovers on the Sun“. Im Interview lässt er das folgendermaßen einfließen: „I’m making fun of it in my shows just for fun.“ Auch, wenn man ihm im weiteren Gespräch abnimmt, dass er sich darüber freut, dass der ESC 2016 wieder in Schweden, seinem Heimatland, stattfindet, wirkt Avicii angefressen, so, als hätte er einen Maulkorb - als „nur“ Co-Writer - verpasst bekommen. Es scheint, dass dieses Interview nur den „Kessel pfeifen ließ“. Was steckt also dahinter, dass Guetta (oder sein Management) nicht auf „Heroes“ reagierte?
 

Fazit: Der ESC ist zwar schon immer der zweitgrößte TV-Event der Welt (nach dem Super-Bowl), jedoch scheinen die Bandagen härter zu werden, denn die Musik-Industrie erkennt das Potential des bisher dort eher verkannten Events. Entweder wird 2016 - im ESC-Kernland - extrem gehypt oder es fällt vorher, dadurch, dass sich die Fans beschummelt und nicht ernst genommen fühlen, als Kartenhaus zusammen.

 

 

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Über den Autor
Marco Boehm

Musik begleitet mich im Leben. Als Musiker, Songwriter und DJ sind Beats und Rhythmus die Grundlagen für das Musikgefühl. In Kombination mit musiktheoretischem Hintergrund wird daraus ein ganzheitliches Musikverständnis. Elektronische Clubmusik kann mich dabei genauso beeindrucken wie Pop, Rock oder Chartmusik. Selbst der Eurovision Song Contest fasziniert mich. Aus diesem Grund lasse ich mich auf keine Musikrichtung festlegen.

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